Nach dem Tod zweier Kinder in Karlstein: Vater wird nicht angeklagt
Dienstag, 14.02.2023
KARLSTEIN - Es war eine schreckliche Nachricht Ende Januar 2022, als in einem Wohnhaus nahe der Grenze zu unserem MKK in Karlstein-Dettingen (Landkreis Aschaffenburg) zwei tote Kinder gefunden wurden.
Jetzt, gut ein Jahr nach dem Tod der Geschwisterpaares, sind die Ermittlungen abgeschlossen. Dem Vater drohe keine Strafe, wie die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg mitteilt.
"Es wird keine Anklage gegen den Vater der beiden erhoben, der den Tod des Mädchens und des Jungen durch ein im Haus benutztes Schädlingsbekämpfungsmittel verursacht hatte", heißt es vonseiten der Staatsanwaltschaft.
Phosphorwasserstoff nachgewiesen
Spezialkräfte hatten im Haus der Familie Phosphorwasserstoff nachgewiesen. In einer Vernehmung hatte der damals 49-jährige Vater der beiden verstorbenen Kinder eingeräumt, innerhalb des Hauses bei Handwerksarbeiten Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet zu haben. Bei diesen Arbeiten war es dann wohl zu einer chemischen Reaktion in Form des Freisetzens von Phosphorwasserstoff gekommen.
Die Ermittler waren von einem Unglücksfall ausgegangen, hatten allerdings gegen den Vater wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt: "Von einer Anklage ist mit gerichtlicher Zustimmung abgesehen worden, weil die Tatfolgen den Beschuldigten so schwer getroffen haben, dass die Verhängung einer Strafe offensichtlich verfehlt wäre." (sh)