Antrag im Kreistag

MKK: Grüne und FDP fordern Mr. Rechenzentrum

Drei Männer, ein Ziel: Sie wollen den Mr. Rechenzentrum im MKK


Donnerstag, 16.02.2023

MAIN-KINZIG-KREIS - Grüne und Liberale im MKK sind auf Kuschel-Kurs.

Rechenzentren brauchen viel Platz und noch mehr Strom. Doch sie werden auch immer wichtiger für unser Leben, sind sie aus der digitalen Infrastruktur doch nicht wegzudenken. Zuletzt wurde bekannt, dass das Unternehmen Data4 auf dem Areal der ehemaligen Großauheim-Kaserne in Hanau ein Mega-Rechenzentrum aufbaut. Sollen sich auch künftig im MKK Rechenzentren ansiedeln, braucht es gute Planung und Organisation. Um das so nebenbei umzusetzen, sei das Thema zu wichtig - daher fordern Grüne und FDP im MKK nun Mr. Rechenzentrum! Einen entsprechenden Antrag möchten die beiden Fraktionen im Kreistag am Freitag (17.02.2022) vorstellen.

Das grün-liberale Motto: „Wer technischen Fortschritt mit ökologischer und nachhaltiger Verantwortung zusammenbringen will, der muss aktiv werben und gestalten und darf nicht einfach Konflikte abwarten.“ Dafür fordern die Fraktion von Grüne und FDP in einen gemeinsamen Antrag im MKK-Kreistag "im Bereich der Wirtschaftsförderung eine Kompetenzstelle für die Ansiedlung von Rechenzentren im Main-Kinzig-Kreis".

Das soll Mr. Rechenzentrum bewirken


Im Klartext heißt das: Ein Mr. Rechenzentrum soll her, der künftig alle Angelegenheiten rund um die Datacenter im MKK koordiniert.

Begründung von FDP-Mann Prof. Dr. Joachim Fetzer: „Rechenzentren sind ein wichtiger Teil künftiger Infrastruktur und ein Grundpfeiler der Digitalisierung. In unserer modernen Welt ist die digitale Infrastruktur nahezu genauso wichtig wie Bahnhöfe, Straßen oder die Wälder. Im Sinne der Zukunft der Menschen im Kreis sollte man bei einem so wichtigen Thema nicht einfach warten, ob und was da so kommt.“

Mr. Rechenzentrum soll sich unter anderem den Fragen der Standortfindung, des Energiebedarfs und des Klimaschutzes widmen. Kleine Kommunen sollen unterstützt werden und möglichst viel der Wertschöpfung um die Rechenzentren im MKK gehalten werden. Dadurch, dass eine Person den Gesamtüberblick behält, könnten auftretende Probleme und Konflikte frühzeitig angegangen und ausgeräumt werden.

Daniel Protzmann, Kreisvorsitzender und stellv. Fraktionsvorsitzender der MKK-FDP
Daniel Protzmann, Kreisvorsitzender und stellv. Fraktionsvorsitzender der MKK-FDP
Dr. Joachim Fetzer, Sprecher für Wirtschaft, Umwelt und Verkehr der FDP-Kreistagsfraktion MKK
Dr. Joachim Fetzer, Sprecher für Wirtschaft, Umwelt und Verkehr der FDP-Kreistagsfraktion MKK
Thomas Bürvenich, Kreistagsabgeordneter der MKK-Grünen
Thomas Bürvenich, Kreistagsabgeordneter der MKK-Grünen

Rechenzentren vs. Klimaschutz


Reiner Bousonville, Fraktionsvorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion: „Der Energiebedarf der Rechenzentren ist eines der entscheidenden Themen bei der Ansiedlung. Rechenzentren verbrauchen viel Strom. Es benötigt ein professionelles Ansiedlungskonzept unter Einbeziehung regionaler Energieträger, um einen geringstmöglichen Energieverbrauch und den größtmöglichen Umwelt- und Naturschutz zu ermöglichen. Dies kann beispielsweise durch eine optimale Nutzung der Abwärme erreicht werden.“

„Dass der hohe Energieverbrauch von Rechenzentren in einem Spannungsverhältnis zum Klimaschutz steht, ist uns natürlich bewusst," betont Fetzer und argumentiert: „Für die Klimawirkung ist es aber egal, ob ein Rechenzentrum im Main-Taunus oder Main-Kinzig-Kreis steht. Unsere Verantwortung können wir aber nur hier im Main-Kinzig-Kreis wahrnehmen und unseren Einfluss nutzen, dass sich ein nachhaltiger Bau von Rechenzentren durchsetzt und durchgesetzt wird, welcher die Ressourcen Fläche, Energie und Wasser schont“. 

Breite Zustimmung erwartet

Die Antragsteller zeigen sich im Pressegespräch zuversichtlich und "erwarten daher eine breite Zustimmung im kommenden Kreistag.“ Da Grüne und FDP keine Mehrheit im Kreistag haben, brauchen sie für das Vorhaben die Unterstützung anderer Fraktionen. (tby)


Der Antrag im Wortlaut:

Screenshot: Rechenzentren-Antrag
Screenshot: Rechenzentren-Antrag

Ein Grüner und zwei Gelbe
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Ein grün-liberaler Flirt
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