"Keiner wird zurückgelassen"

Berufsorientierungsmesse in Gelnhausen: 250 Schüler am Start

Auf Stippvisite bei der Berufsorientierungsmesse der Beruflichen Schulen Gelnhausen. - Foto: MKK-Pressestelle


Donnerstag, 23.02.2023

GELNHAUSEN - „Welchen Schulabschluss braucht man denn, um eine Ausbildung bei Ihnen anzufangen und wie lange dauert die Ausbildung“, fragt die 17-jährige Mekdes und tritt an den Infostand einer Gelnhäuser Dachdeckerei heran.

Geschäftsführerin Verena Kaiser-Rudzinski schaut die junge Frau an und sagt: „Du brauchst einen Hauptschulabschluss und die Ausbildung dauert drei Jahre. Frauen sind bei uns willkommen. Meine Schwester ist Dachdeckermeisterin. Du kannst gern ein Praktikum bei uns machen und in den Beruf hineinschnuppern. Er ist sehr abwechslungsreich.“ Die 17-Jährige nickt und lässt sich anschließend von Mike Minks, Auszubildender im 2. Lehrjahr, die Dachdeckerwerkzeuge erklären, die auf dem Tisch liegen.

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr hat kürzlich in den Beruflichen Schulen Gelnhausen zum zweiten Mal die Berufsorientierungsmesse stattgefunden. 250 Schülerinnen und Schüler, unter ihnen auch Mekdes, nutzten die Möglichkeit, sich an zwei Tagen intensiv und direkt über Berufe und Berufsfelder zu informieren.

"Der erste Schritt zu einem erfüllten Berufsleben"


Kreisbeigeordneter und Schuldezernent Winfried Ottmann besuchte die Veranstaltung bereits am ersten Tag und wurde von Schulleiter Rainer Flach und dessen Stellvertreterin Claudia Abend über die Messe geführt. „Es ist wichtig, dass alle jungen Menschen im Main-Kinzig-Kreis eine Ausbildung absolvieren. Eine Berufsausbildung ist schließlich gleich nach dem Schulabschluss der erste Schritt zu einem erfüllten Berufsleben. Unser Motto lautet dabei: Keiner wird zurückgelassen“, sagte der Schuldezernent zu Beginn des Rundgangs.

Die Berufsorientierungsmesse sei ein gutes Angebot an Schülerinnen und Schüler. Es sei notwendig, darüber hinausgehende Ideen zu entwickeln, um junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern. Wie Schulleiter Flach ausführte, gehe es darum, dass die Schülerinnen und Schüler die Vielfalt der Berufs- und Arbeitswelt kennenlernen: „Wir wollen Mut machen, an Unternehmen heranzutreten und im direkten Austausch Kontakte zu knüpfen oder im Idealfall sogar Praktika oder Ausbildungsplätze zu vereinbaren.“

Die Messe richtet sich wie schon im vergangenen Jahr an Schülerinnen und Schüler der vor zwei Jahren geschaffenen Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung – kurz BÜA. Sie soll junge Menschen unterstützen, sich für einen Beruf zu entscheiden und den passenden Ausbildungsplatz zu finden. In der BÜA werden Bildungsgänge für Schülerinnen und Schüler ohne Schulabschluss beziehungsweise mit Hauptschulabschluss angeboten. Über zwei Jahre hinweg werden sie in kleinen Lerngruppen begleitet.

Den passenden Beruf finden


Das erste Schuljahr dient der Berufsorientierung und dem Finden eines Ausbildungsplatzes. Dies wird zum Beispiel durch mehrwöchige Praktika ermöglicht. Ziel ist ein qualifizierter Hauptschulabschluss. Im zweiten Schuljahr wird ein qualifizierter Realschulabschluss angestrebt. Im beruflichen Bereich findet eine Spezialisierung auf ein Berufsfeld statt. So werden die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, einen auf ihre Fähigkeiten und Kompetenzen abgestimmten Beruf zu finden.

Neben 150 Lernenden der BÜA nahmen auch etwa 100 Schülerinnen und Schüler des Hauptschulzweiges der Phillip-Reis-Schule sowie der Brentanoschule an der Berufsorientierungsmesse teil. Etwa 45 Unternehmen aus der Region präsentierten sich den Schülerinnen und Schülern, darunter Handwerksbetriebe und Industrieunternehmen, aber auch Einzelhandel und Unternehmen aus dem medizinischen Bereich. (red)

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