Stadtforum "Maintaler Zukunft" punktet mit mehr als 700 Besuchern

Montag, 27.02.2023
MAINTAL - Die Zukunft bewegt. Umso mehr, wenn sie das eigene Leben unmittelbar betrifft.
Entsprechend nutzten zahlreiche Bürger mit großem Interesse die Gelegenheit, einen Blick in die Maintaler Zukunft zu werfen und sich darüber auszutauschen. Mehr als 700 kamen am vergangenen Samstag zum 1. Stadtforum im ehemaligen Real-Markt in Dörnigheim, wo sich ein lebhafter und engagierter Bürgerdialog entwickelte.
Noch ehe die Veranstaltung offiziell startete, trafen die ersten Besucher ein und warfen einen Blick hinter die Kulissen des leerstehenden Einkaufsmarkts, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenkamen. Im Bereich des ehemaligen Lagers war auf rund 1.000 Quadratmetern eine Ausstellungs- und Interaktionsfläche eingerichtet worden, um auf großformatigen Plakaten verschiedene Zukunftsthemen am Beispiel konkreter Vorhaben zu präsentieren.
Im direkten Dialog
Kurze Texte, Skizzen und Planentwürfe führten in die Themen ein und luden dazu ein, mit den zuständigen Mitarbeitern der Verwaltung, externen Experten oder den Vorhabenträgern selbst ins Gespräch zu kommen. Denn als Gastgeber für das Maintaler Stadtforum öffnete Instone Real Estate, Eigentümerin des Real-Geländes, nicht nur den ehemaligen Einkaufsmarkt, sondern zeigte sich selbst offen gegenüber dem Meinungsbild der Bürgerschaft, um jenseits der Debatte in den politischen Gremien mit den Maintalern den direkten Dialog über die geplante Wohnbebauung in Verbindung mit Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten, sozialer Infrastruktur und öffentlichen Grünbereichen zu suchen.
Das Stadtforum bot dabei die Möglichkeit, sowohl über das konkrete Vorhaben auf dem Real-Gelände, sowie weitere Projekte zu sprechen, als sich davon ausgehend auch allgemein zu einzelnen Handlungsfeldern zu positionieren - etwa zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der zukünftigen Ausrichtung des Mobilitätsangebots oder wesentlichen Kriterien der Stadtentwicklung und Wohnbebauung. Impulsvorträge von Experten lieferten hier zusätzliche fachliche Hintergründe und erläuterten Zusammenhänge. Denn die großen Zukunftsthemen lassen sich nicht unabhängig voneinander betrachten, sondern sind eng miteinander verbunden.
Konkrete Wünsche äußern
„Begeisternd war die Vielzahl
an Besucher in allen Altersgruppen, die unserer Einladung zur
Information und Interaktion an diesen ungewöhnlichen Ort gefolgt sind.
Mit großem Interesse wurde das Angebot wahrgenommen, sich an
Stadtentwicklung zu beteiligen und dabei persönliche Stimmungsbilder und
konkrete Wünsche abzugeben. In zahlreichen Gesprächen durfte ich ein
positives Feedback zu der Bandbreite an Themen mitnehmen, an denen die
Verwaltung arbeitet. Offensichtlich ist es uns gelungen, mit dem
Maintaler Stadtforum ein Format zu entwickeln, das eine breite
Öffentlichkeit anspricht“, bilanziert Bürgermeisterin Monika Böttcher.
Sie
dankt Instone Real Estate als Gastgeber, der Agentur Urban Media
Project für die professionelle Begleitung und Umsetzung, sowie allen
Beteiligten innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung, die an den
Inhalten des Stadtforums mitgewirkt und damit den Erfolg der
Veranstaltung ermöglicht haben.
Die wichtigste Voraussetzung für
eine erfolgreiche Stadtentwicklung ist jedoch der gesellschaftliche
Rückhalt. Hier warb unter anderem Andrea Jürges vom Deutschen
Architekturmuseum dafür, die zukünftige Entwicklung als Chance zu
begreifen, ihr positiv zu begegnen und klar zu formulieren, welche
Erwartungen damit verbunden sind, anstatt Vorhaben abzulehnen. Genau
dazu lud das Stadtforum ein: Wünsche und Erwartungen, aber auch Bedenken
und Kritik zu formulieren und in den Diskurs hineinzutragen. Dieser
wurde auch auf der Bühne im Rahmen einer Podiumsdiskussion geführt, für
die zusätzliche Stühle gestellt werden mussten, belegen, wie groß das
Interesse ist, sich an der Maintaler Stadtgestaltung zu beteiligen.
So
entstand im Verlauf der Veranstaltung schnell ein sichtbares
Stimmungsbild: Auf Plakatwänden konnten die Besucher die acht
Themenfelder „Stadtentwicklung“, „Wohnen“, „Klima und Nachhaltigkeit“,
„Sicherheit“, „Mobilität“, „Bildung und Soziales“, „Wirtschaft“, sowie
„Kunst und Kultur“ durch die Vergabe von Klebepunkten bewerten und
individuelle Anregungen hinterlassen.
Die Möglichkeit, sich zu positionieren und damit wertvolle Impulse für die weitere Stadtentwicklung zu setzen, nutzen die Gäste intensiv. Gegen Ende der Veranstaltung um kurz nach 19 Uhr gab es kaum noch freie Flächen, auf denen ein Punkt oder eine Haftnotiz Platz gefunden hätten.
Im nächsten Schritt werden die zahlreichen Stimmungsbilder und Rückmeldungen ausgewertet und die Ergebnisse den städtischen Gremien und der Öffentlichkeit in geeigneter Form zur Verfügung gestellt. Ziel ist, diese in die weiteren Planungen einfließen zu lassen, um Maintal gemeinwohlorientiert weiterzudenken und zu entwickeln. (red)