Zeichen stehen auf Arbeitskampf

Am Internationalen Frauentag: Kitas werden am 8. März bestreikt

Viele Kitas bleiben wohl am Mittwoch dicht... - Symbolbild: KN/Stefanie Harth


Dienstag, 07.03.2023

HANAU / MKK - Die Zeichen stehen auch im Main-Kinzig-Kreis auf Arbeitskampf: Zu einem ganztägigen Warnstreik am Mittwoch, 8. März, hat die Gewerkschaft Verdi im Zuge der aktuellen Tarifverhandlungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen aufgerufen. Davon sind auch die hiesigen Kindertagesstätten betroffen.

"Wir kämpfen seit vielen Jahren für die Aufwertung der Sozialen Arbeit. Die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher, der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter muss die Anerkennung bekommen, die sie verdient. Deshalb zeigen wir, wie wichtig diese Beschäftigten für die Gesellschaft sind. Leider gibt es aber nach wie vor nur wenig Bereitschaft, die Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit besser zu finanzieren", betont die stellvertretende Verdi-Vorsitzende, Christine Behle. Mit Aktionen am Internationalen Frauentag soll auf diese Problematik aufmerksam gemacht werden.

"Völlig unzureichendes Angebot der Arbeitgeber"


Für den Tag hat Verdi zu bundesweiten Warnstreiks in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen aufgerufen. Damit reagieren die Beschäftigten "auf das völlig unzureichende Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst". Vom Streik werden laut Verdi viele soziale Einrichtungen und Kindertagesstätten betroffen sein, so dass es zu Einschränkungen des Betriebes bis hin auch zu Schließungen kommen könne.

"Die Soziale Arbeit ist mit 83 Prozent eine Branche, in der überwiegend Frauen arbeiten:  beispielweise in Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern und Beratungsstellen. Dabei sind die Arbeitsbedingungen häufig prekär. Ob in Teilzeit und/oder als befristet Beschäftigte spüren Frauen die Folgen der aktuellen Krisen am deutlichsten. Zudem mangelt es vielfach an finanzieller Anerkennung für die Arbeit in den sozialen Berufen. Mit betrieblichen und öffentlichen Aktionen am Internationalen Frauentag stellen wir uns deshalb in die lange Tradition frauenpolitischer Kämpfe für eine bessere Gesellschaft für alle", betont die Verdi-Vize.

10,5 Prozent mehr Gehalt gefordert


In den Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen wurde der Forderung von Verdi nach 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, erneut eine klare Absage erteilt – trotz steigender Preise, hoher Inflation und großer Personallücken, gerade auch in der Sozialen Arbeit.

"Das Angebot der Arbeitgeber ist völlig indiskutabel und ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten. Es ist eine Provokation ohnegleichen. Die Beschäftigten, die täglich gute und wichtige Arbeit leisten, brauchen dringend mehr Geld, um die stark gestiegenen Preise für Mieten, Energie und Lebensmittel zahlen und sich und ihre Familien über Wasser halten zu können. Sie kämpfen verstärkt für ihre Forderungen“, erklärt Behle.

Die Verdi-Vize warb um das Verständnis der Eltern, Kinder und anderer vom Streik betroffener Menschen. Die Streiks würden so frühzeitig angekündigt, damit die Betroffenen auf alternative Möglichkeiten bei etwaigen Schließungen oder anderen Einschränkungen ausweichen könnten. Eltern sollten sich bei den jeweiligen Trägern über mögliche Notbetriebe oder andere Ausweichmöglichkeiten informieren.

Geplante Aktionen im MKK


Hanau: Aufgerufen sind die Beschäftigten in den Bereichen der Sozialen Arbeit und Bildung, also Kindertageseinrichtungen einschließlich Hauswirtschaftskräfte, Behindertenhilfe BWMK / Kompass Lebenshilfe, innerhalb der Stadtverwaltung Hanau die Ämter 51-56, das sind neben den klassischen Bereichen der Familien- und Jugendarbeit/KSD auch das Amt für Senioren und Ehrenamt, das Stadtschulamt und die Volkshochschule, bei der Kreisverwaltung Main-Kinzig das Jugendamt und Teile des Gesundheitsamts.

Demonstration: Sammeln um 10.00 Uhr auf dem Freiheitsplatz in Hanau, von dort kurzer Zug am Klinikum und am Marktplatz vorbei, gegen 11.00 Uhr zur Abschlusskundgebung zurück auf dem Freiheitsplatz.

Übrigens: Die Stadt Hanau hat für Rückfragen rund um den Streik am Mittwoch von 7.30 bis 12.30 Uhr eine Hotline unter der Rufnummer 06181/295-431 geschaltet. (red/sh)

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 88770 230
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 88770 180
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine