"Wir sehen uns als Begleiter"

Behinderteneinrichtung "Haus am Burgberg" mit neuem Generationentreff

Große Freude bei der Einweihungsparty - Fotos: Moritz Pappert


Mittwoch, 15.03.2023
von MORITZ PAPPERT

BIEBERGEMÜND - Mitten im Wald, in Biebergemünd, liegt das "Haus am Burgberg". Diese Einrichtung der Eingliederungshilfe kümmere sich um ein "Klientel mit Mischdiagnosen, also körperliche, seelische und geistig behinderte Menschen", erklärt Einrichtungsleiter Steven Schneider. Seit einigen Tagen hat hier der "Treffpunkt" eröffnet. Ein Ort, an dem ein Generationentreff stattfinden soll.

Das Haus am Burgberg gehört zur Cornelius-Helfrich-Stiftung. Im Main-Kinzig-Kreis gibt es vier Standorte mit Wohnhäusern für Menschen mit Behinderung. Insgesamt werden 100 Klienten im Kreis betreut. In Biebergemünd-Bieber leben 24 Menschen, alle haben ein Einzelzimmer. "Die Menschen führen hier ein eigenständiges Leben und wir begleiten sie in ihrer Individualität. Wir sehen uns also als Begleiter. Wir wollen die Barrieren so gering wie möglich machen, aber unsere Klienten auch nicht beeinflussen", sagt Wohnhausleitung Micaela Vogel.

Es gibt dabei zwei verschiedene Gruppen. Die Tagesförderstätte richtet sich laut Vogel an ein stärkeres Klientel und ist als Vorbereitung aufs Arbeitsleben ausgerichtet. Bei der Tagesstruktur geht es darum, den Alltag individuell zu gestalten. Hier werden auch schwerstbehinderte Menschen betreut.

Micaela Vogel und Steven Schneider

Micaela Vogel und Steven Schneider

Ein Ort der Begegnung soll entstehen

"Die Menschen werden hier vorberietet, eigenständig zu leben. Es gibt viele, die schon seit ihrer Kindheit leben. Ein Klient ist hier, seit er vier Jahre alt ist. In diesem Jahr wird er schon 60", sagt Vogel. Wichtig ist, dass die Menschen einen regelhaften Ablauf haben. "Es ist wichtig, den Tag in strukturierte Bausteine aufzuteilen. Deshalb wird zusammen gekocht oder in der Werkstatt gearbeitet. Die Klienten werden voll in die alltäglichen Prozesse miteingebunden."

Mit dem neu geschaffenen Generationentreff soll ein Ort der Begegnung entstehen. "Die Klienten sollen hier so normal wie möglich leben. Deshalb soll es auch Discoabende, Kunstveranstaltungen oder auch Kinoabende geben", sagt die Wohnhausleitung. "Auch Außenstehende sind eingeladen, sodass es ein normales Miteinander gibt."

Einrichtungsleiter Steven Schneider sagt: "Wir wollen die Leute nicht präsentieren, aber wollen ihnen auch nichts vom Leben enthalten. Sie sollen jede Facette des Lebens erleben. Egal, ob sie gut oder schlecht ist."

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