Aufklärungsquote von 69,9 Prozent

Blick in die Kriminalstatistik: Hanau steht gar nicht so schlecht da

Ein Blick in die Kriminalstatistik zeigt: Die Stadt Hanau steht gar nicht so schlecht da. - Symbolbild: KN/Jonas Wenzel (Yowe)


Donnerstag, 09.03.2023

HANAU - Polizeipräsident Eberhard Möller hat am Donnerstag die Kriminalstatistik 2022 für den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Südosthessen vorgestellt. Ein Blick in das umfassende Werk zeigt: Die Stadt Hanau steht gar nicht so schlecht da.

Die Aufklärungsquote in der Brüder-Grimm-Stadt lag 2022 bei insgesamt 69,9 Prozentpunkten und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (76,6 Prozent) etwas zurückgegangen. Sie entspricht allerdings den Werten der "Vor-Corona-Jahre".

"Eine Aufklärungsquote von 69,9 Prozent stellt für jeden Straftäter in der Stadt Hanau ein hohes Risiko der Entdeckung dar und dass er für sein Verhalten auch zur Rechenschaft gezogen wird. Dieses gute Ergebnis ist auch ein Ausdruck des Vertrauens der hiesigen Bevölkerung in ihre Polizei, was sich durch die vielen Hinweise dokumentiert, die zur Tataufklärung unverzichtbar sind. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken", sagt Möller.

Entwicklung der Gesamtkriminalität


Mit einer Kriminalitätsbelastung mit 6.993 Straftaten pro 100.000 Einwohner sei die Häufigkeitszahl zwar leicht angestiegen (2021: 6.782), liege aber immer noch auf dem drittniedrigsten Wert der letzten 20 Jahre.

Wermutstropfen: 2022 hat die Zahl der Straftaten in der Stadt Hanau, bei denen Polizeibeamtinnen und -beamte Opfer eines tätlichen Angriffs oder einer Widerstandshandlung wurden, leider zugenommen.

"Wurden in 2021 noch 58 Fälle registriert, so mussten wir in 2022 insgesamt 77 Ermittlungsverfahren bearbeiten - ein Plus von 19 Prozent. In nahezu allen Fällen wurden die Verdächtigen ermittelt", berichtet Dirk Fornoff, Leiter der Abteilung Einsatz. "Angriffe auf Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräfte stellen Angriffe auf unsere Gesellschaft, unseren Rechtsstaat und auf unsere Werte dar. Das werden wir keinesfalls akzeptieren. Jeder Angriff gegen eine Kollegin oder einen Kollegen ist ein Angriff zu viel." Demgegenüber sei die Internetkriminalität deutlich zurückgegangen.

Grafik: Polizeipräsidium Südosthessen
Grafik: Polizeipräsidium Südosthessen
Archivfoto: KN/Tobias Rehbein
Archivfoto: KN/Tobias Rehbein
Grafik: Polizeipräsidium Südosthessen
Grafik: Polizeipräsidium Südosthessen

Immer mehr "Häusliche Gewalt"


Die in der Stadt Hanau bekannt gewordenen Fälle von "Häuslicher Gewalt" beziehungsweise von "Gewalt im sozialen Nahraum" haben im Vergleich von 2021 (174 Straftaten) zu 2022 (213 registrierte Fälle) zugenommen. Als Ursache für diese Zunahme der Fallzahlen könnte eine erhöhte Anzeigenbereitschaft der Opfer in Betracht kommen. Immerhin: "Da nahezu in allen bekannt gewordenen Fällen auch ein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte, liegt die Aufklärungsquote folglich bei annährend 100 Prozent."

Mit dem tragischen gewaltsamen Tod zweier sieben und elf Jahre alter Kinder in der Innenstadt musste sich die Hanauer Kriminalpolizei im Mai 2022 befassen (KINZIG.NEWS berichtete). Hierzu hatten die Ermittler des Fachkommissariats 11 die Arbeitsgruppe "Rom" gegründet. Als dringend tatverdächtig gilt der 47 Jahre alte eigene Vater der beiden Geschwister, der sich unmittelbar nach dem Verbrechen ins Ausland absetzte. Nach umfangreichen Ermittlungen konnte er bereits wenige Tage später von der französischen Polizei in einem Pariser Vorort vorläufig festgenommen und nach Deutschland überstellt wurde. Der aufsehenerregende Fall wird derzeit vor dem Hanauer Landgericht verhandelt.

Raub und räuberische Erpressung unter dem Durchschnitt


"Trotz einer leichten Zunahme der erfassten Straftaten auf nunmehr 37 registrierte Fälle in 2022 (Vorjahr: 29 Fälle) bildet dieser Wert den zweitbesten seit Bestehen des Polizeipräsidiums Südosthessen ab. Die Aufklärungsquote erreichte mit 78,4 Prozent sogar den besten Wert und konnte im Vergleich zum Vorjahr um 16,3 Prozentpunkte gesteigert werden. Hier lag die Aufklärungsquote bei 62,1 Prozent", teilt das Polizeipräsidium Südosthessen mit.

Die Zahl der polizeilich erfassten Körperverletzungen habe dagegen im vergangenen Jahr wieder erkennbar zugenommen und liege nun bei 591 Fällen (Vorjahr 484 Fälle).

"Das Ergebnis der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik bestärkt uns in unserem Auftrag, auch zukünftig für die Bürgerinnen und Bürger unserer Region alles zu tun, um das Straftatenaufkommen so gering und die Aufklärungsquote so hoch wie möglich zu halten", versichert Polizeipräsident Eberhard Möller abschließend. (sh)

Hier könnt Ihr Euch die komplette Statistik für Hanau herunterladen.

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 88770 230
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 88770 180
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine