"Das macht einfach Spaß!"

Im "Hessen-Technikum" lernen Frauen Berufsfelder im MINT-Bereich kennen

Valentina Friederichs nimmt seit Oktober am Hessen-Technikum teil. An der Hochschule Fulda modellierte sie das Gehäuse einer Uhr und fertigte es mit dem 3D-Drucker an Foto: Hochschule Fulda / Alexander Mengel


Dienstag, 14.03.2023

ANZEIGE - Studentinnen und Wissenschaftlerinnen sind in Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, den MINT-Fächern, immer noch unterrepräsentiert – obwohl Schülerinnen in diesen Fächern häufig gute Noten haben. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Einer davon sind herrschende Vorurteile, erklärt Corinna Schel. Sie ist Ansprechpartnerin für das Hessen-Technikum an der Hochschule Fulda."Technische und mathematische Fähigkeiten gelten leider noch immer als typisch männlich", erklärt sie.


"Frauen werden deswegen im Umkehrschluss oft für mathematisch- naturwissenschaftlich unbegabter gehalten – zu Unrecht." Das Vorurteil wird Schülerinnen beispielsweise unterschwellig durch Kommentare im sozialen Umfeld vermittelt. "Unbewusste negative Bewertungen können dazu führen, dass junge Frauen ihre eigenen technischen und mathematischen Fähigkeiten unterschätzen und sich weniger zutrauen. Langfristig kann das ihre Berufswahl beeinflussen", sagt sie. Dabei ist der MINT-Bereich attraktiv: Viele der Berufe sind innovativ und gut bezahlt.  

Das Hessen-Technikum erleichtert Abiturientinnen und jungen Frauen mit Fachhochschulreife die Berufsorientierung im MINT-Bereich. Durch das Programm gewinnen die Teilnehmerinnen sechs Monate lang praktische Einblicke in den Studien- und Berufsalltag: Vier Tage die Woche im Unternehmen und einmal pro Woche an der Hochschule Fulda in Angewandter Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik, Lebensmitteltechnologie oder Oecotrophologie. "Oft fehlt den Schülerinnen die Vorstellung, welche Berufe mit den Fächern verbunden sind und wie der praktische Arbeitsalltag aussehen kann", erklärt Schel. "Durch die vergüteten Praktika und das Schupperstudium wollen wir das ändern."  

Valentina Friederichs (19) ist seit Oktober in dem Programm und macht ihr Praktikum im Maschinenbau. Hier lernt sie die einzelnen Arbeitsschritte praktisch kennen: von der Konstruktion über die mechanische Fertigung bis zur Montage. "Ich konnte bei den einzelnen Schritten selbst modellieren, ausprobieren und zusammenbauen." Letzteres begeistert sie besonders: "Die Montage ist wie Lego, das macht einfach unglaublichen Spaß!" Ihr Fazit der letzten fünf Monate: "Ich habe mir sehr viel technisches und handwerkliches Fachwissen angeeignet und gemerkt, dass ich deutlich mehr kann, als ich mir zutraue – und als andere mir zutrauen." Sie hat noch nicht entschieden, ob sie Maschinenbau, Medieninformatik oder Architektur studieren will. Den Einblick fand sie wichtig und bereichernd. Und Valentina ist sich sicher: "Ich weiß jetzt, dass ich es kann."

Das Hessen-Technikum startet wieder im Oktober, Bewerbungen sind noch bis zum 15. Juli möglich. Gefördert wird das Hessen-Technikum vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.  

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