Huttener sind Feuer und Flamme
Montag, 10.04.2023
von WALTER DÖRR
SCHLÜCHTERN - Eine jahrzehntelange Tradition hat im höchstgelegenen Schlüchterner Stadtteil Hutten das Abbrennen eines Hutzelfeuers. Mit dem wollte man früher den Winter vertreiben. Und weil es dort im Winter ganz schön kalt sein kann, war es legitim, dass das „Bergvolk“ den Brauch alljährlich durchführte.
Mehr noch, in Hutten gab es sogar seit 1981 jährlich zwei Hutzelfeuer: „Am Dorneküppel“ und „Auf der Lederhose“. Und durch die beiden Hutzelfeuer gab es auch einen Wettbewerb, wer das schönste Feuer und wer den höchsten Holzhaufen aufgeschichtet hatte. Sowohl auf der Rückerser Seite (Auf der Lederhose) als auch auf der Gundhelmer Seite (Am Dorneküppel) trugen im Vorfeld fleißige Männer in Wald und Flur Holz zusammen und auch ausgediente Weihnachtsbäume dienten immer als „Nahrung“ für das lodernde Feuer.
In 1991 waren dann zum zehnten Mal zwei Hutzelhaufen ein richtiges Jubiläum – mit Festzelt, Musik und Feuerwerk. Bei dem Jubiläum wurde deutlich, warum Hutzelfeuer abgebrannt werden, denn mit hohem Schnee und einer bitteren Kälte zeigte der Winter sein wahres Gesicht. Die Zeiten, wo an zwei Tagen zwei Bergfeste gefeiert wurden, sind auch in Hutten vorbei. Die Witterungseinflüsse (Kälte, Wind, Regen, Sturm) machten im Laufe der Zeit die Ausrichtung des Hutzelfeuers immer schwieriger. So entschied sich die Feuerwehr, den Termin nach hinten zu verschieben und fortan ein Osterfeuer abzubrennen.
Die Feuerwehr Hutten, die sich naturgemäß mit Feuer auskennt, kennt sich auch mit dem Abbrennen eines Osterfeuers aus. Und die Bürger unterstützen die Tradition und kommen auf den 510 Meter hohen Berg “Auf der Lederhose“, wo aus Tierschutzgründen jeweils kurzfristig ein Haufen vornehmlich aus Reisig und Heckenschnitt aufgeschichtet wird. In unmittelbarer Nähe der Panoramatafel und der von den Heimat- und Wanderfreunden Hutten gestifteten Sitz- und Tischgruppe des 117. Europäischen Kulturweges „Vom Landrücken in alle Himmelsrichtungen“ wurde auch in diesem Jahr das Osterfeuer abgebrannt.
Für das leibliche Wohl ihrer Gäste sorgte die Feuerwehr.























