Kreisel oder Ampel als Lösung?

Immer mehr Unfälle an der Ortsausfahrt Neuberg-Ravolzhausen

Fast jeder, der die Strecke öfter befährt, kann von zahlreichen Beinah-Unfällen, Unfällen und gefährlichen Situationen berichten... - Symboldbild: Pixabay


Dienstag, 11.04.2023

NEUBERG - Die Unfallhäufung an der Ortsausfahrt Neuberg-Ravolzhausen in Richtung Langenselbold und Erlensee hat den SPD-Landtagsabgeordneten Christoph Degen in der Vergangenheit schon mehrfach zu parlamentarischen Anfragen an die Hessische Landesregierung veranlasst.

Als Neuberger Bürger kennt Degen die Ideen und Diskussionen um Ampel oder Kreisel, die bei der Bürgerschaft in Bezug auf die Unfälle an der Ortsausfahrt immer wieder aufkommen. Einmal war er selbst als Ersthelfer direkt involviert. „Fast jeder, der die Strecke öfter befährt, kann von zahlreichen Beinah-Unfällen, Unfällen und gefährlichen Situationen berichten. Doch für das hessische Verkehrsministerium war dies lange kein Anlass, in die bauliche Situation der Einmündung L 3193 / L 3445 einzugreifen“, bedauert der SPD-Landtagsabgeordnete.

Laut Antwort auf die im Dezember 2022 gestellte kleine Anfrage Degens (Drs. 20/9707) richte sich die Ausgestaltung von Straßenkreuzungen unter anderem nach der verkehrlichen Bedeutung der Straßen, die sich an diesem Knotenpunkt treffen. „Denn vor Neuberg treffen zwei Landesstraßen aufeinander: die L3193 und die L3445. Nun ist es so, dass die Landesstraße die L 3193 stärker gewichtet wird, als die L3445, die an dieser Stelle nach Neuberg oder aus Neuberg herausführt“, sagt Degen.

SPD-Landtagsabgeordneter Christoph Degen. - Foto: privat

SPD-Landtagsabgeordneter Christoph Degen. - Foto: privat

Geschwindigkeit wurde weiter begrenzt


Bislang ein K.O.-Kriterium für einen sogenannten Kreisel, wie Degen selbst ihn schon vorgeschlagen habe. Doch immerhin sei durch die wiederholten Nachfragen dafür gesorgt worden, dass die Geschwindigkeit an dieser Stelle weiter begrenzt wurde und Markierungen korrigiert wurden. Auch wurden die bisherigen „Vorfahrt achten“-Schilder durch „Stop“-Schilder ersetzt.

Angesichts der Unfallrate scheine sich die Haltung der Landesregierung jedoch langsam zu ändern. Immerhin lag diese laut der Antwort auf Degens Anfrage (Drs. 20/8945) im Zeitraum von Januar 2020 bis Juni 2022 bei zwölf Unfällen. Bei acht der zwölf Verkehrsunfällen wurden Personen verletzt. Bei zwei Verkehrsunfällen wurden Personen schwer verletzt, bei sechs Verkehrsunfällen gab es Leichtverletzte. Für die zweite Jahreshälfte 2022 lägen noch keine Daten vor.

Ein Kreisel komme demnach neben weiteren Möglichkeiten wie Sichtbarrieren, Geschwindigkeitsmessungen oder einer Ampelanlage inzwischen nun in Betracht. „Leider wurde – trotz der zahlreichen Unfälle an dieser Stelle – bis heute noch nicht weiter geprüft, ob einzelne bauliche Maßnahmen konkret machbar sind“, bedauert der SPD-Landtagsabgeordnete.

Zunächst soll der Effekt der erst im Februar 2023 umgesetzten Geschwindigkeitsbeschränkung beurteilt werden, teilte der Innenminister mit. Degen kündigte an, weiter darauf zu drängen, dass die Landesregierung die Gefahrenstelle nicht außer Acht lasse und es im Zweifel auch zu baulichen Maßnahmen komme. (red)

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