Warum es immer mehr Händler und Gastronomen nach Hanau zieht
Donnerstag, 20.04.2023
HANAU - Die Innenstadt ist in Bewegung – nicht erst durch die angekündigte Schließung des Kaufhofs zum 31. Januar 2024. Auch wenn derzeit an der einen oder anderen Stelle Geschäfte schließen, stellt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky fest: „Hanau ist derzeit sehr beliebt bei Handel und Gastronomie – vielleicht so sehr wie nie zuvor."
"Menschen wollen ihr Geschäftsmodell in der Brüder-Grimm-Stadt erstmals erproben oder neue Standorte für etablierte Marken eröffnen. Dank unseres Stadtentwicklungsprogramms ‚Hanau auf LADEN‘ erfreut sich Hanau einer hohen Attraktivität bei ansiedlungswilligen Unternehmen und wird landauf landab für sein engagiertes und innovatives Handeln gelobt.“
Die bei dem Stadtentwicklungsprogramm federführende Hanau Marketing GmbH (HMG) komme derzeit kaum nach, die zahlreichen Anfragen abzuarbeiten. Kaminsky: „Bei nahezu jeder Fläche, die frei wird, gibt es unmittelbar Interessenten – und zwar hochwertige, die den Standort bereichern. Die Besucherinnen und Besucher unserer Innenstadt dürfen sich auf viele attraktive Neueröffnungen in den nächsten Wochen freuen.“
"Hanau ist in Bewegung"
„Hanau ist in Bewegung – und das ist gut so“, beurteilt der Oberbürgermeister die gegenwärtige Lage. Schließungen von Traditionsgeschäften wie etwa Porzellan Clemens oder Brettwerk sowie die angekündigte Schließung des Kaufhofs legten die Annahme nahe, dass auch die Hanauer Innenstadt bald wegbrechen könnte. „Dem ist ausdrücklich nicht so, denn für nahezu jede freiwerdende Fläche gibt es unmittelbar Interessenten“, unterstreicht Kaminsky.
Mit dem Brettwerk-Betreiber und dem Immobilieneigentümer steht die Stadt in Kontakt. Für die Fläche von Porzellan Clemens gibt es gleich mehrere konkrete Interessenten. Ende Juni wird der s.Oliver-Store das Ladengeschäft in der Hammerstraße 3 verlassen, auch hier gibt es bereits konkreten Kontakt zu Nachnutzern und Anfragen für die Fläche. Die BAUprojekt hatte dieses Gebäude und das gegenüberliegende Haus Hammerstraße 2 vor kurzem erworben, bevor es zur Ausübung des Vorkaufsrechts zum Schutz vor Trading-Down hätte kommen können.
Handtaschen-Designerin kommt
Die Obergeschosse
der leerstehenden Immobilien werden saniert und zukünftig von der
Volkshochschule und der Brüder Grimm Berufsakademie genutzt. Die Räume
eignen sich als dringend benötigte innerstädtische Schulungsräume und
Wohnungen für Studierenden der BGBA. Die Leerstände der Baugesellschaft
in der Altstadt konnten innerhalb kürzester Zeit weitervermittelt
werden: Am Schlossplatz hat vor wenigen Tagen das indische Restaurant
„Soul Tikka“ eröffnet, am Altstädter Markt werden die
Handtaschen-Designerin Funda Tanjo (ehemals „Edle Zierde“) und das
Restaurant „Deins“ (ehemals „Zum alten Rathaus“) folgen.
Gastronom Andrea Maniscalco hat gerade im früheren „NB Bistro“ im Hinterhof der Nürnberger Straße ein neues Bistro eröffnet – zusätzlich zu seinem Restaurant „Qui“, das er in der Kölnischen Straße 2 betreibt. In guten Gesprächen befindet sich die HMG auch für das Ladenlokal in der Nürnberger Straße 37 (bislang „Wünsch Dir was“) sowie in der Rosenstraße 17 („Vitaminbar“). Jungunternehmer Noah Naber, der mit Unterstützung von „Hanau aufLADEN“ zunächst in der Nürnberger Straße/Ecke Rosenstraße seine Second-Vintage-Mode verkauft hatte und danach ins „Forum Hanau“ gezogen war, gönnt sich nun eine Schaffenspause, wird Hanau aber vermutlich in anderer Form erhalten bleiben.
Ein zusätzliches Lokal wird Van Ha Nguyen in der Innenstadt eröffnen: Nachdem der Inhaber des Restaurants „Sendo“ in der Nürnberger Passage vor einigen Jahren auch die „Markstube“ in der Marktplatz-Passage übernommen hat, steht die Eröffnung seines neuen gastronomischen Angebots in der Straße „Am Freiheitsplatz 13“ an, das bisher das Delikatessengeschäft „Riza Il Delicato“ beherbergt hatte. (red)