Wenn Beruf und Berufung nah beieinander liegen

Garten- und Landschaftsbauunternehmen C. Huhn wird 40

Cölestin Huhn (links) mit seinen Auszubildenden (weiter von links) Danilo Herbert, Sabine Maienschein, Jonas Hoffmann, Luca Thomas, Maurice Kress, Tina Maul und Tim Weining. - Foto: Bensing & Reith


Samstag, 22.04.2023

SCHLÜCHTERN - Beeindruckende 40 Jahre alt wird das Wallrother Garten- und Landschaftsbauunternehmen C. Huhn im Sommer 2023. Gründer und Inhaber Cölestin Huhn will noch in diesem Jahr die Geschäftsführung in gute Hände übergeben. Besonders stolz ist er auf die Qualität der Ausbildung, für die sein Betrieb sogar bundesweit bekannt ist. Einige seiner Azubis haben es zu Hessen- oder gar zu Deutschen Meistern gebracht: Auch die aktuelle Riege kann sich sehen lassen.

„Wenn Beruf und Berufung nah beieinander liegen, dann kann’s was werden mit einem glücklichen Leben“, sagt Cölestin Huhn. Zufrieden blickt der 70-Jährige auf eine beeindruckende Unternehmensgeschichte zurück. Die Firma hat er vor 40 Jahren gegründet, genauer gesagt am 1. Juli 1983, das Gärtnern liegt der Familie aber schon seit vier Generationen im Blut. „Das wurde mir in die Wiege gelegt. Und der Spaß daran hat bis heute nicht nachgelassen“, sagt Cölestin Huhn. Er gesteht: „Ich bin ein Pflanzenfreak. Das ist schon ein bisschen verrückt, aber macht einen Gärtner doch auch aus.“

Ganz wichtig sei ihm seit jeher die Qualifizierung junger Menschen: „Wir hatten schon locker 100 Auszubildende, die ersten bereits Ende der 80er Jahre.“ Dass von den aktuell 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sage und schreibe sieben Auszubildende sind, macht ihn besonders stolz: „Das ist eine Quote von mehr als 20 Prozent. Wenn jeder Betrieb so viel ausbilden würde, wäre der Fachkräftemangel kein Thema mehr. Ich persönlich wüsste auch gar nicht, wie es ohne die jungen Leute ginge.“ Schließlich halte sich der Chef dadurch selbst jung – und könne sich außerdem sicher sein, dass die angehenden Garten- und Landschaftsgärtner hochwertig ausgebildet werden.

Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau

Und der Erfolg scheint ihm Recht zu geben. Cölestin Huhn sagt: „Wir durften schon ein Dutzend Hessenmeisterschaften und sogar zwei Deutsche Meisterschaften feiern.“ Diese Wettkämpfe veranstaltet der Berufsfachverband, um die Ausbildung zu fördern und für den Beruf des Garten- und Landschaftsbauers zu werben. Auch wegen dieser Erfolge sei das Unternehmen bundesweit bekannt für seine hochklassige Ausbildung, betont Cölestin Huhn. Seiner aktuellen Riege an Auszubildenden traut er einen solchen Erfolg ebenfalls zu: „Die sind klasse und sehr engagiert. Generell muss man manche zwar erst an das tägliche Schaffen heranführen und gewöhnen, aber dafür ist die Ausbildung ja da.“

Eine solche dauert übrigens insgesamt drei Jahre und findet im Betrieb sowie blockweise in der Berufsschule in Hanau statt. Dass die Azubis aber nicht nur in Hanau etwas lernen, darauf legt Cölestin Huhn großen Wert. Zusätzlich zum Blockunterricht schult der Chef deshalb seine Auszubildenden intern auch noch selbst – immer montags. Außerdem fragt er jeden Morgen eine Pflanze ab. „Erst danach geht’s raus auf die Baustelle“, sagt Cölestin Huhn. Zwei neue Azubis hätten bereits für eine Lehre im August unterschrieben. „Ein bis zwei Plätze sind also noch frei.“

Und was genau lernen die jungen Männer und Frauen in ihren drei Jahren bei C. Huhn? Kurz: Pflanzen pflegen, Natursteine pflastern, Mauern bauen, Bachläufe und Teiche gestalten, Pools und Naturschwimmteiche anlegen, Zisternen einsetzen, Kabel für Mähroboter verlegen und vieles, vieles mehr. „Vor allem lernen sie aber einiges über die Natur“, sagt der Firmengründer. „Und das ist es, was den Beruf so toll macht.“ Die Ausbildungsinhalte hätten sich in den vergangenen 40 Jahren deutlich erweitert, vor allem durch smarte Gartentechnologie wie Mähroboter und Bewässerungsanlagen oder neue Pilz-Impfstoffe für Pflanzen.

Terrassen würden heute auch mit modernsten Belägen und Fugenmaterialien ausgeführt, so zum Beispiel gebe es mittlerweile Keramikplatten und Epoxidharzfugen. Und die Arbeit sei erfreulicherweise körperlich weniger anstrengend – Minibagger, Druckluftspaten, motorbetriebenen Schubkarren und anderen Maschinen sei Dank. Der Klimawandel mache sich ebenfalls beim Beruf des Garten- und Landschaftsbauers bemerkbar. „Wir müssen heute andere Arten anpflanzen als früher, um den Wetterverhältnissen zu trotzen“, sagt Cölestin Huhn.

Was man mit dem gesammelten Wissen und Können dann anfangen kann, präsentiert der Unternehmer jährlich beim „Tag der offenen Gartenpforte“ am Unternehmenssitz „Am Rosenhof“ im Schlüchterner Stadtteil Wallroth. Dieses Jahr findet der Tag am 18. Juni statt – zum 15. und letzten Mal unter der Leitung von Cölestin Huhn. Der Chef möchte sein Unternehmen danach in gute Hände übergeben. Die Verhandlungen mit seinem Nachfolger befinden sich auf der Zielgeraden. Er sagt: „Mit 70 Jahren ist es an der Zeit, mal etwas mehr spazieren zu gehen.“ Er könne sich zwar vorstellen, noch einige Zeit als Berater zu fungieren, die Übergabe soll idealerweise aber im Sommer in trockenen Tüchern sein, am besten genau zum 40. Firmengeburtstag am 1. Juli. „Das wäre doch eine runde Sache“, sagt Cölestin Huhn abschließend. (red)

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