100 Tage Sinntaler Bürgermeister

Thomas Henfling ist im Rathaus in Sterbfritz angekommen

Thomas Henfling ist im Rathaus in Sterbfritz angekommen. - Fotos: Walter Dörr


Montag, 24.04.2023
von WALTER DÖRR

SINNTAL - Bei der letzten Bürgermeisterwahl am 18. September 2022 bekam Thomas Henfling 46,96 Prozent der Stimmen, sodass am 2. Oktober 2022 die Sinntaler nochmal in einer Stichwahl entscheiden mussten, wer ihr neuer Bürgermeister sein soll. Mit 59,88 Prozent konnte sich Henfling gegen den Gegenkandidaten Daniel Klee (40,12 Prozent) durchsetzen. Weil Carsten Ullrich, der seit 13. Januar 2005 Bürgermeister in Sinntal war und nach drei Perioden nicht mehr kandidierte, musste ein Nachfolger gewählt werden.

Thomas Henfling ist als parteiunabhängiger Kandidat angetreten und auch als Politikneuling, denn als staatlich geprüfter Betriebswirt und Leiter des Lidl-Einkaufmarktes in Schlüchtern war er bislang leitend in der freien Wirtschaft tätig. Als Gemeindemanager tätig sein zu wollen, sagte Thomas Henfling, der seit 13. Januar 2023 als Rathauschef in Amt und Würden ist.

Jetzt zuständig für die Großgemeinde Sinntal, die bekannterweise ab 1. Juli 1974 im Zuge der Gebietsreform in Hessen gebildet wurde (Züntersbach kam per Gesetz ab 1. Januar 1977 noch hinzu). Zwölf Ortsteile auf einer Fläche von 11.186 Hektar gibt es mit insgesamt rund 9.500 Einwohnern. Nach 100 Tagen besuchte KINZIG-NEWS Bürgermeister Thomas Henfling im Rathaus in Sterbfritz für eine erste Bilanz.

Herr Henfling, wie gefällt ihnen die Arbeit?

Die gefällt mir sehr gut. Ich fühle mich von Tag zu Tag wohler in meiner neuen Rolle als Bürgermeister. Ich gehe jeden Tag mit großer Motivation und Freude zur Arbeit. Ich bin mir sicher, dass wir in Sinntal noch einiges bewegen können. Aber im ersten Schritt müssen wir noch die Projekte der Vergangenheit zu Ende führen.

Wie empfinden Sie die Unterschiede zwischen der freien Wirtschaft und der Verwaltung/Politik?

Es ist kein Geheimnis, dass in der freien Wirtschaft Entscheidungen schneller getroffen und umgesetzt werden. Viele Vorgänge waren neu für mich. Und einige meiner Ansätze waren neu für meine Kolleginnen und Kollegen. Wir haben uns aber schnell aneinander gewöhnt. Unsere Zusammenarbeit ist von Vertrauen und Loyalität geprägt.

Welche Probleme hat Sinntal und wie wollen Sie denen begegnen?

Sinntal ist bekanntermaßen eine finanzschwache Kommune. Wir haben - wie erwähnt - noch sehr viele offene Projekte abzuarbeiten und somit auch einen Investitionsstau, den es zu beheben gilt. Nichtsdestotrotz müssen wir schauen, dass wir unsere Gemeinde auch über unsere geplanten Investitionen hinaus weiterentwickeln. Dies muss aber stets gut durchdacht sein. Anstehende Projekte müssen für unsere Verwaltung machbar sein und bleiben. Dennoch bin ich zuversichtlich und auch sicher, dass wir gemeinsam für eine gute Zukunft Sinntals sorgen können.

Konnten Sie schon etwas bewegen - gibt es ein Erfolgserlebnis?

In den ersten 100 Tagen, ist es - glaube ich - schwierig bereits eigene Projekte zu vollenden. Ich bin mit allen Mitarbeitenden und allen handelnden Personen der Kommunalpolitik im Austausch. Ich möchte jederzeit ansprechbar sein. Und wenn ich allen dieses Gefühl vermitteln konnte, ist das schon ein erstes Erfolgserlebnis für mich.

Was steht vorrangig in Sinntal an?

Wie bereits erwähnt stehen hauptsächlich die bereits laufenden Projekte an, die priorisiert und umgesetzt, aber in manchen Teilen auch gegebenenfalls nochmal auf den Prüfstand gestellt werden müssen. Beispiele hierfür sind: der Kindergartenneubau in Sterbfritz, der Um- bzw. Anbau des Feuerwehrgerätehauses in Züntersbach, die Sanierung der "Alten Brücke" in Altengronau oder der Bau des Radwegs zwischen Weichersbach und Oberzell.

Was wünschen Sie sich?

Ich wünsche mir, dass der Austausch und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen so weiterläuft wie in den ersten Monaten. Ich habe das Gefühl, dass man auf allen Ebenen vernünftig und konstruktiv umgehen will und genau so soll es auch sein, denn am Ende verfolgen wir alle dasselbe Ziel, nämlich die Gemeinde Sinntal in eine solide Zukunft zu führen.

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