Burgfrühling auf Burg Schwarzenfels: Sinntaler Wahrzeichen wiederbelebt

Mittwoch, 03.05.2023
von WALTER DÖRR
SINNTAL - Der kleine Ort Schwarzenfels klebt förmlich am Westhang des 492 Meter hohen Hopfenberges und wird gekrönt durch die weithin sichtbare Burg. Schwarzenfels wurde vermutlich vom schwarzen Basaltboden (Dolerit) hergeleitet. In einer Urkunde vom 8. November 1280 wird Schwarzenfels als "Swarzenfels" genannt. Dienstmannen, Lehnsleute und Fronbauern siedelten sich hier unter dem Schutz der Burgritter an.
Die ehrwürdigen Mauern der Höhenburg (Bergfried, Amtshaus, Glockenturm) sind noch in einem Ruinen- und Häuserteil erhalten und erfreuen sich großer Beliebtheit bei Ausflüglern. Besonders nachdem der Verein "Ritter Schwarzenfels" die Burg vom Immobilienmanagement des Landes Hessen gepachtet hat und durch verschiedene Aktivitäten wiederbelebt. Wie durch einen „Burgfrühling“, der zahlreiche Besucher von Nah und Fern anlockte. Vorstandsmitglied Hasso Schiefler führte den ganzen Tag interessierte Gäste durch die Burganlage. Erbitterte Schwertkämpfe lieferten sich Ritter in kompletter Eisenmontur. Auf dem Grillplatz lagerte die „Rannenberger Ritterschaft“ und ließ vergangene Jahrhunderte Wirklichkeit werden.
Herrlicher
Sinntal-Rundumblick
Im Burghof bewirtete der Verein „Ritter Schwarzenfels“ die Gäste – natürlich wieder mit der legendären Wildschweinbratwurst. Aber auch ein schmackhafter Eintopf, den es dem Zeitgeist folgend auch vegan gab, wurde angeboten. Ein spezielles dunkles Ritterbier schmeckte besonders den Mannsbildern.
Im Burg-Cafe fand nicht nur die Damenwelt eine
Tortenvielfalt. Das Minnesänger-Trio „Die Füchse“ sang an den Tischen
mit Lauten begleitete Lieder, die zum Teil deftige Texte hatten. Der
stellvertretende Burgherr Willi Merx personifizierte Holzschwerter und
Schilde für die jüngsten Besucher. Bogenschießen für Jung und Alt war
sehr beliebt. In der Krypta der Burg erzählte Dorothea Kaup die Märchen
„Der gläserne Berg“, „Der arme Sohn“ und „Die sieben Schimmelreiter“.
Ein Muss war natürlich, die 110 Stufen der stählernen Rundtreppe im Inneren des Bergfrieds zu erklimmen, um dann oben den herrlichen Sinntal-Rundumblick zu genießen. Der besondere Kick ist der Skywalk, der einen Blick durch ein Gitter auf den Boden des Turmes ermöglicht. Unser Fotograf Walter Dörr hat eine große Fotostrecke bei dem bunten Treiben auf Burg Schwarzenfels gemacht. Klick dich durch die stimmungsvollen Bilder und fahre bei Gelegenheit doch selbst einmal nach Sinntal-Schwarzenfels. Es lohnt sich.