ACE informierte über wichtige Verhaltensregeln

Freitag, 12.05.2023
MAIN-KINZIG-KREIS - Das Thema „Unfall – was tun?“ stand im Mittelpunkt einer Club Veranstaltung vom ACE Kreis Main-Kinzig und Wetterau im Rodenbacher Feuerwehrhaus. Der Auto Club Europa (ACE) hatte einen sehr sach- und fachkundigen Referenten eingeladen. Polizeihauptkommissar Ralf Bentert vom Verkehrsdienst der Polizeidirektion Hochtaunus gab wichtige Tipps und praktische Ratschläge aus zwei verschiedenen Perspektiven. Einerseits als Verkehrspolizist und andererseits als ehrenamtliches Mitglied im ACE-Kreisvorstand Rhein/Main (Frankfurt/Offenbach/Wiesbaden).
Bevor er zu den Verhaltensregeln kam, gab er einen umfassenden Einstieg über die aktuelle Situation im Verkehrsbereich in Deutschland. Die über 82 Millionen Einwohner/-innen bewegen täglich rund 60 Millionen zugelassene Kraftfahrzeuge und zusätzlich gibt es aktuell einen Bestand von über 80 Millionen Fahrrädern. Sie teilen sich die vorhandenen Verkehrswege auch noch mit den Fußgänger/-innen. Überspitzt formulierte Bentert „auf deutschen Straßen herrscht Krieg“, mit dem traurigen Ergebnis von über 3.000 Verkehrstoten im Jahr. „Jeder ist einer zu viel!“ Er forderte mehr partnerschaftliches Verhalten und die Beherzigung vom § 1 der Straßenverkehrsordnung, weil jeder um jeden Meter kämpft.
Bei den Gründen für die Verkehrsunfälle ließ er die Veranstaltungsteilnehmer/-innen schätzen, wie hoch der Anteil von den Menschen, der Technik und unklarer oder falscher Verkehrsregelungen beträgt. Als Ergebnis ist das Prozentverhältnis in etwa 84% zu 2% zu 14%!
Anschließend kam der Polizeihauptkommissar zur Sache und betonte, dass keiner von den Verkehrsteilnehmern/-innen in die Situation kommen möchte, in eine Panne oder einen Unfall verwickelt zu werden. „Was ist zu tun, wenn’s passiert ist?“ Wichtigste Regel: „Ruhe bewahren!“. Unfallstelle absichern (Warnwesten anziehen, Warndreieck aufstellen, Verbandskasten und Notfall- Hammer bereithalten, Hilfe holen, Erste Hilfe leisten, Polizei informieren und Zeugen suchen. Um das alles organisieren zu können ist es sehr zu empfehlen andere Verkehrsteilnehmende um Mithilfe zu bitten/aufzufordern.
Sobald als möglich Spuren sichern und Fotos nach; ggf. mit Kreide die
Standorte kennzeichnen. Bei Bagatellunfällen die beteiligten Fahrzeuge
auf die Seite schieben (sofern noch gangbar) und den Verkehr wieder
freigeben.
Zur Klärung des Verkehrsunfalls möglichst die Daten
(von Personen, Fahrzeugen und die Versicherungsdaten) austauschen /
dokumentieren und ggf. einen genormten europäischen Unfallbericht mit
Skizze anfertigen. Dazu eignet sich der „Durchschreibevordruck vom ACE“
im Handschuhfach. „Diese Datensammlung ist kein Schuldanerkenntnis“
betonte der Referent. Der Sach- und ggf. Personenschaden ist den
Versicherungsgesellschaften unverzüglich zu melden und bei
Streitigkeiten die Vorteile einer Verkehrs-Rechtsschutz-Versicherung zu
nutzen. Der Zentralruf der deutschen Versicherer ist unter folgender
Nummer rund um die Uhr erreichbar: 0800 – 250 2600.
Aus seinen
langjährigen Berufserfahrungen nahm er zu den Fragen der Unfallflucht
Stellung. „Es ist eine Straftat, den Unfallort zu verlassen ohne seinen
Pflichten als Unfallbeteiligter in vollem Umfang nachgekommen zu sein.!“
Es drohen hohe Strafen. Falls der Unfallgegner nicht vor Ort ist, muss
man eine angemessene Zeit am Unfallort bleiben und es darf die
Unfallstelle nicht verlassen werden. Polizei auf jeden Fall anrufen und
dann ggf. zusätzlich seine Daten hinterlassen.
Auch das richtige
Verhalten nach einer Fahrzeugpanne wurde ausführlich besprochen. Die
Notrufnummer für ACE Mitglieder im Pannenfall lautet +49 (0)711
530343536. Dort meldet sich der ACE-Euro-Notruf, nimmt den Fall am
Telefon entgegen und organisiert eine schnelle unkomplizierte und
hochprofessionelle Hilfe .
Alle Teilnehmer/-innen erhielten für
Interesse an dem Thema eine Warnweste als Dankeschön vom ACE und einen
Aufkleber von Polizeihauptkommissar Ralf Bentert mit der Aufschrift:
„Fahre nur so schnell, wie Dein Schutzengel fliegen kann!“ (red)