„Das macht einfach unglaublichen Spaß!“

Im "Hessen-Technikum" lernen Frauen Berufsfelder im MINT-Bereich kennen

Valentina Friederichs nimmt seit Oktober am Hessen-Technikum teil. An der Hochschule Fulda modellierte sie das Gehäuseeiner Uhr und fertigte es mit dem 3D-Drucker an. - Foto: Alexander Mengel


Dienstag, 30.05.2023

ANZEIGE - Studentinnen und Wissenschaftlerinnen sind in Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, den MINT-Fächern, immer noch unterrepräsentiert – obwohl Schülerinnen in diesen Fächern häufig gute Noten haben. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Einer davon sind herrschende Vorurteile, erklärt Corinna Schel. Sie ist Ansprechpartnerin für das Hessen-Technikum an der Hochschule Fulda.

Vorurteile beeinflussen Berufswahl

"Technische und mathematische Fähigkeiten gelten leider noch immer als typisch männlich", erklärt sie. "Frauen werden deswegen im Umkehrschluss oft für mathematisch-naturwissenschaftlich unbegabter gehalten – zu Unrecht." Das Vorurteil wird Schülerinnen beispielsweise unterschwellig durch Kommentare im sozialen Umfeld vermittelt. Auch die geschlechterspezifische Vergabe von Aufgaben spiele eine Rolle. Denn sie verrate, welche Kompetenzen einer Person zugetraut werden – und welche nicht. "Unbewusste negative Bewertungen können dazu führen, dass junge Frauen ihre eigenen technischen und mathematischen Fähigkeiten unterschätzen und sich weniger zutrauen. Langfristig kann das ihre Berufswahl beeinflussen", sagt sie. Dabei ist der MINT-Bereich attraktiv: Viele der Berufe sind innovativ und gut bezahlt.

Das Hessen-Technikum erleichtert den Abiturientinnen und jungen Frauen mit Fachhochschulreife die Berufsorientierung im MINT-Bereich. Durch das Programm gewinnen die Teilnehmerinnen sechs Monate lang praktische Einblicke in den Studien- und Berufsalltag: Vier Tage die Woche im Unternehmen und einmal pro Woche an der Hochschule Fulda in Angewandter Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik, Lebensmitteltechnologie oder Oecotrophologie.

Frauen gehören zum MINT-Bereich

"Oft fehlt den Schülerinnen die Vorstellung, welche Berufe mit den Fächern verbunden sind und wie der praktische Arbeitsalltag aussehen kann", erklärt Schel. "Durch die vergüteten Praktika und das Schnupperstudium wollen wir das ändern."

Zu dem landesweiten Programm gehören auch Treffen mit weiteren Teilnehmerinnen und der Austausch mit berufstätigen Frauen, die im MINT-Bereich arbeiten. "Durch dieses Netzwerk merken die Teilnehmerinnen, dass sie nicht alleine sind. Es gibt auch andere Mädchen, die sich für Technik und Naturwissenschaften begeistern. Und sie treffen mögliche Vorbilder, die zeigen, dass Frauen ganz selbstverständlich in den MINT-Bereich gehören."

Eigene Fähigkeiten erkennen

Valentina Friederichs (19) ist seit Oktober in dem Programm und macht ihr Praktikum im Maschinenbau. Hier lernt sie die einzelnen Arbeitsschritte praktisch kennen: von der Konstruktion über die mechanische Fertigung bis zur Montage. "Ich konnte bei den einzelnen Schritten selbst modellieren, ausprobieren und zusammenbauen." Letzteres begeistert sie besonders: "Die Montage ist wie Lego, das macht einfach unglaublichen Spaß!" Ihr aktuelles Projekt an der Hochschule: Sie hat das Gehäuse einer Uhr modelliert und mit dem 3D-Drucker gedruckt.

Ihr Fazit der letzten fünf Monate: "Ich habe mir sehr viel technisches und handwerkliches Fachwissen angeeignet und gemerkt, dass ich deutlich mehr kann, als ich mir zutraue – und als andere mir zutrauen." Sie hat noch nicht entschieden, ob sie Maschinenbau, Medieninformatik oder Architektur studieren will. Den Einblick fand sie wichtig und bereichernd. Und Valentina ist sich sicher: "Ich weiß jetzt, dass ich es kann."

Im Oktober startet wieder das Hessen-Technikum, Bewerbungen sind noch bis zum 15. Juli möglich. Weitere Infos online unter: hs-fulda.de/hessen-technikum Gefördert wird das Hessen-Technikum vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Master bereitet auf Führungsposition vor 

Bewerbungen für den berufsbegleitenden Master "General Management" bis 15. Juli möglich

Die Hochschule Fulda bietet neben dem Vollzeitstudium weitere Studienformate an. Ein Beispiel ist der berufsbegleitende Master "General Management" (MBA), der Studierende auf eine Führungsposition vorbereitet. Anhand konkreter Fälle werden hier unter anderem Personalmanagement, Unternehmensführung und Rechnungswesen vermittelt.

Christina Weppler (26) arbeitet im Kreditmanagement der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg und ist im vierten Semester des MBA. Nach ihrem dualen BWL-Bachelorstudium und einigen Jahren im Beruf wollte sie einen Master anschließen. Überzeugt hat sie der Studiengang durch den Praxisbezug. "Ich erachte es als großen Mehrwert, ein MBA-Studium nebenberuflich zu absolvieren und das Fachwissen direkt im Berufsleben anwenden zu können."

Mehrwert im Alltag

Insbesondere das Modul "Strategisches Management" hat ihr genutzt, in dem es unter anderem um das Nachhaltigkeitsmanagement geht. "Im Rahmen der Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagements im gewerblichen Kreditgeschäft konnte ich unter anderem Konzepte und Instrumente des Moduls integrieren. Fördernd waren die Praxisbezüge des Kurses", sagt sie. "In allen Modulen des MBA ist die starke Verzahnung von Theorie und Praxis zu vernehmen, was ich als großen Benefit ansehe."

Zusätzlich schätzt sie die familiäre Lernatmosphäre. "Wir arbeiten in kleinen Gruppen und haben die Möglichkeit, die Kurse mitzugestalten. Ich schätze diesen Austausch sehr."

Flexibel lernen

Die Kurse des Masters werden im hybriden Format angeboten: Die Auftakt- und Abschlussveranstaltungen finden in Präsenz an Freitagnachmittagen und Samstagen statt. Die weiteren Inhalte stehen den Studierenden online zur Verfügung, sodass sie sich die Zeit flexibel einteilen und an ihren Berufsalltag anpassen können.

Rücken frei fürs Studium

Insgesamt geht der Master über fünf Semester, pro Semester fallen Studien- und Semestergebühren an. Der Arbeitgeber, die Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg, unterstützt Christina Weppler inhaltlich und finanziell. Reinhard Faulstich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg, betrachtet die Ausgaben als wichtige Investition in die Personalentwicklung. "Ich freue mich, dass Frau Weppler Fulda als Studienort gewählt hat. So lässt sich die hohe Qualität der Hochschule mit den Praxiserfahrungen in der Sparkasse hervorragend verbinden", erklärt er.

Am 6. Juni findet eine virtuelle Sprechstunde für Interessierte statt. Informationen zum Studiengang gibt es unter: hs-fulda.de/mba 

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