Der Stadtpfarrer bei KN

Impuls von Stefan Buß: Fest des Hl. Bonifatius in Dokkum

Stadtpfarrer aus Fulda - Stefan Buß - Foto: KN/Hendrik Urbin


Samstag, 10.06.2023
von STEFAN BUß

FULDA/MKK - Mit einer Gruppe von Messdienern bin ich in diesen Tagen zum Bonifatiusfest in Dokkum. Nachdem wir in Fulda bereits letzten Sonntag das Fest gefeiert haben, tun dies die Dokkumer immer eine Woche nach Fulda. Im Alter von 80 Jahren machte sich Bonifatius nochmals auf zu einer Missionsreise nach Friesland. Dort wurde er hier in Dokkum am 5. Juni 754 bei der Spendung des Firmsakramentes zusammen mit 52 Gefährten von heidnischen Gegnern ermordet. 

Der Hl. Bonifatius – was kann man an seinem Leben ablesen, was macht ihn aus? Er war einer, dessen erster Missionsversuch bei den Friesen scheiterte und dessen letzte Missionsreise ihn das Leben kostete. Bonifatius war einer, der große Pläne hatte. Die brauchte er auch, um kirchliches Leben in Germanien gut zu organisieren. Doch auch hier erlebte er durchaus Scheitern. Bonifatius war einer, der oft erleben musste, wie wenig glaubwürdig die Vertreter der Kirche handelten. Er hatte genügend Momente in seinem Leben, die ihn hätten fatalistisch oder gar zynisch werden lassen. Genügend Momente gab es, wo er Grund genug gehabt hätte den Bettel oder in seinem Falle den Bischofsstab hinzuschmeißen und seine Mitra an den Nagel zu hängen. 

Dennoch ist Bonifatius einer, der bis zum Ende seines Lebens alles daransetzte, Menschen mit Jesus Christus in Beziehung zu bringen. Warum und mit welcher Kraft geht Bonifatius seinen Weg bis zum Ende, wenn er doch ständig Zusammenbruch, Enttäuschung oder Unglaubwürdigkeit erleben musste. Was hat Bonifatius durchgetragen in seinem Leben? Sein Name ist Programm. Er erhält ihn, ursprünglich heißt er ja Winfried, von Papst Gregor II 719 bei seinem Missionsauftrag für Germanien. Bonifatius – In seinem Namen steckt für ihn die Grundrichtung seines Lebens: Ich bin gerufen und geliebt, ich bin verbunden mit anderen Zeuginnen und Zeugen und ich bin gesandt. In tiefem Glauben wusste er sich bei allen Entscheidungen und auch bei allem Scheitern, stets von Gott getragen. 

Und genau das feiern wir heute mit vielen Christen hier in Dokkum an der Stelle, wo er für die Botschaft Jesu sein Leben gab und zum Zeugen wurde. Mutige Glaubenszeugen und -zeuginnen, braucht es auch heute. Nicht unbedingt, die es mit ihrem Leben bezahlen wie Bonifatius, aber die mit ihrem Leben dafür einstehen und andere im Glauben begeistern.

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