Gefährliche Kreuzung bei Niederzell - "wenigstens ein Tempolimit"
Freitag, 25.10.2019
von hans.braune
SCHLÜCHTERN - Am vergangenen Sonntagabend verunglückte eine 77-jährige Einwohnerin des Schlüchterner Stadtteils, als sie die Landstraße 3329 überqueren wollte. Sie war auf dem Heimweg von einem Konzert in der örtlichen Kirche. Beim Überqueren der Straße erfasste das Auto eines 79-jährigen Mannes die Frau. Der Mann war von Schlüchtern kommend Richtung Steinau an der Straße unterwegs.
Es ist ein schlimmes Unglück. Die Staatsanwaltschaft Hanau hat die Ermittlungen übernommen, um herauszufinden, wie es zu dem tragischen Unfall kam. An der Unfallstelle ist Tempo 100 erlaubt - seit die ehemalige Bundesstraße 40 zu einer Landstraße (3329) abgestuft wurde. Früher als Bundesstraße gab es Geschwindigkeitsbegrenzungen. Zumindest diese wünscht sich Ortsvorsteherin Petra Lotz zurück. Der Abschnitt zwischen Schlüchtern, der Anschlussstelle zur A 66 und Steinau an der Straße ist stark befahren - während der Woche vor allem von Pendlern, am Wochenende vor allem von Ausflüglern und Touristen sowie Motorradgruppen.
Zwar führen unter der Straße zwei Wege hindurch - diese würden aber kaum genutzt. "Da ist es immer feucht, die Straße ist aus Kopfsteinpflaster. Da läuft kaum jemand lang. Vielleicht mal ein paar Kinder fahren mit ihren Fahrrädern durch die Unterführung", beschreibt Lotz. Die beiden Wege führen direkt an der Kinzig entlang. Beleuchtet ist die Unterführung ebenfalls nicht.
"Niederzell muss um zehn Uhr daheim sein", sagt Lotz etwas übertrieben. Denn die Straßenlaternen - auch zum abseits gelegenen Sportplatz - gehen am späten Abend aus. Wie überall auf den Dörfern.
Der tragische Unfall hat die Menschen in Niederzell wachgerüttelt. "Das ist ein großes Thema", sagt die Ortsvorsteherin. Vielleicht hilft schon eine ständig eingeschaltete Straßenlaterne auf der kleinen Verkehrsinsel an der Kreuzung zur Landstraße und eine entsprechende Temporeduzierung. Denn auch tagsüber ist es eine Gefahr, die Straße dort zu überqueren.