Drei Ursachen zum Wahlausgang: Dr. Peter Tauber (CDU) zur Europawahl

Mittwoch, 29.05.2019
von Moritz Pappert
REGION - Bei der Europawahl vergangenen Sonntag verloren die die Christdemokraten und die Sozialdemokraten deutlich. Die Grünen gingen als Gewinner der Wahl hervor. Die Wahlbeteiligung lag in Deutschland bei 61,4 Prozent - im Vergleich zu 2014 ist das ein Zuwachs von 13,3 Prozentpunkten. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Tauber (CDU) aus Gelnhausen sieht in seinem Facebook-Post drei Ursachen für den Wahlausgang am Sonntag.
"Gerade als ehemaliger Generalsekretär sage ich: Wir gewinnen zusammen – und wir verlieren zusammen. Wir können uns ein bisschen freuen, dass wir in Bremen erstmals stärkste Kraft geworden sind. Aber der Frust und die Enttäuschung über das Abschneiden bei der Europawahl wiegt weitaus schwerer – bei unseren Mitgliedern, unseren Anhängern, unseren Kandidaten, kurzum: bei allen, die engagiert gekämpft haben, damit Manfred Weber EU-Kommissionspräsident werden kann. Das haben unsere Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer und unser Generalsekretär Paul Ziemiak ja auch deutlich gemacht. Ich sehe drei Hauptursachen für den Wahlausgang am gestrigen Sonntag:
Erstens haben wir es als Union nicht verstanden, wie wichtig der Klimawandel ist. Die Fragen, die damit zusammenhängen, haben die letzten Wochen die öffentlichen Debatten dominiert. Und wir hatten – alle zusammen – keine angemessene, glaubwürdige Antwort. Hier müssen wir dringend nacharbeiten. Und dafür trifft sich ja auch der Bundesvorstand der CDU am kommenden Wochenende zu einer Klausur.
Zweitens haben wir die Jugend nicht ernst genug genommen: Sei es mit der Diskussion über die Urheberrechtsreform, unsere Nicht-Reaktion auf „Fridays for Future“ oder die suboptimale Kommunikation rund um das Video des YouTubers Rezo. Auch hier müssen wir besser werden.
Drittens hat sich die CDU nicht entschieden, ob sie mit den Grünen um die bürgerliche Mitte kämpfen will oder ob sie AfD-Wähler vom rechten Rand gewinnen will. Beides zusammen geht nicht. Das hat das gestrige Ergebnis erneut gezeigt. Ich bin überzeugt: Die Union bleibt nur Volkspartei, wenn wir in der bürgerlichen Mitte breit aufgestellt und fest verankert sind. Dafür müssen wir hart arbeiten." +++