Hanau: "mainer" fährt ab 17. Juli nach Wolfgang und zum Pioneer Park

HANAU - Der "mainer", das On-Demand-Shuttle der Hanauer Straßenbahn (HSB) als Teil des Gesamtprojets On-Demand des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV), verkehrt seit einem Jahr erfolgreich in den Hanauer Stadtteilen Klein-Auheim und Großauheim.

Anfang des Jahres 2023 wurde der Hauptbahnhof Hanau in das Bediengebiet aufgenommen, was zu einer sprunghaften Nachfragesteigerung führte. Nun folgt eine erneute Erweiterung des Bediengebiets: Ab dem 17. Juli wird auch der Stadtteil Wolfgang mit weiteren 100 virtuellen und echten Haltestellen erschlossen.

 „Dank dieser Erweiterung werden auch die Wohn- und Industriegebiete Lehrhöfer Park, Argonnerpark, Fraunhofer Science Park und Pioneer Park deutlich besser an den ÖPNV angebunden. Zudem wird das Gebiet in den Hafen bis zur Rodgaustraße erschlossen“, sagt Stadträtin Isabelle Hemsley. Ganz neu ist die Anfahrt des Hanauer Hauptbahnhofs aus den Stadtteilen in der gesamten Bedienzeit von 6 bis 22 Uhr, freitags und samstags sogar bis 24 Uhr.

In Klein-Auheim ist der "mainer" ein adäquater Ersatz für das On-Demand-Angebot Hopper der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach, der zum 3. Juli die Verbindung vom Stadtteil zum Hanauer Hauptbahnhof eingestellt hat. „Für diese Fahrten werden auch weiterhin die drei vorhandenen Elektrofahrzeuge genutzt. Vormittags wird jedoch zusätzliches Personal beauftragt, um sicherzustellen, dass genügend Fahrzeuge zur Verfügung stehen“, erklärt Corinna-Maria Schulte, Geschäftsführerin der Hanauer Straßenbahn GmbH.

"Erfolgskurs hält weiter an"

„Der Erfolgskurs der On-Demand-Angebote im RMV hält weiter an, wie die vielen Gebietserweiterungen im RMV-Gebiet zeigen: Jetzt wächst das Netz des mainers in Hanau, seit kurzem steuert der DadiLiner in Darmstadt-Dieburg weitere Haltestellen an, und noch in diesem Sommer wird der Hopper erstmals im gesamten Kreis Offenbach unterwegs sein. On Demand kommt bei den Fahrgäste gut an und ist ein Konzept für alle Regionen im RMV-Gebiet“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat.

Die Gebiete in Wolfgang werden somit erstmals ganzflächig mit dem modernen ÖPNV-Shuttle erschlossen. „Positiv zu bewerten ist insbesondere die Anbindung des Pioneer Parks. Dort war eine Busverbindung direkt im Wohngebiet bislang nicht möglich, da die Fahrwege vor Ort bislang noch nicht für Busse ausgebaut sind“, sagt Schulte. Der "mainer" kann hingegen die Straßen bis zu den Baustellen befahren. Sogenannte virtuelle Haltestellen, also gedachte Haltepunkte ohne Beschilderung, befinden sich an fast jeder Straßenkreuzung im Abstand von zirka 100 bis 200 Metern, aber auch an Einkaufszentren wie am Argonner Park.

Im Fraunhofer Science Park musste die Linie 16 wegen zu stark schwankender Nachfrage im Jahr 2022 eingestellt werden. „Der mainer bietet hier einen weitaus besseren Ersatz, da er nach Kundenwünschen umsteigefrei direkt fährt und die Wartezeit in der Regel weniger als 15 Minuten beträgt“, ergänzt Hemsley.

4.500 Fahrgäste pro Jahr

Seit Start des "mainer" im Juli 2022 wurden an 200 virtuellen und echten Haltestellen rund 8.500 Fahrten angefragt und 3.900 Fahrten gebucht. Aktuell nutzen pro Monat etwa 500 Fahrgäste den "mainer", insgesamt wurden in einem Jahr 4.500 Fahrgäste gezählt. Die durchschnittliche Fahrtweite der Passagiere beträgt 3,6 Kilometer. Die Erweiterung des Bediengebiets zum Hanauer Hauptbahnhof Anfang des Jahres führte zu einem deutlichen Nachfragezuwachs von über 70 Prozent.

Der "mainer" wird im Förderprojekt "On-Demand-Mobilität für die Region Frankfurt/RheinMain" des Rhein-Main-Verkehrsverbundes mit Mitteln des Landes Hessen und des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr bis Ende des Jahres 2024 unterstützt. Um die On-Demand-Verkehre fortführen zu können, erfolgen aktuell Gespräche über die weitere Förderung ab dem Jahr 2025. (red)