Hawala-Banking-Netzwerk

Ermittlungserfolg: Vier Personen in Untersuchungshaft

Im Rahmen des Polizeieinsatzes mit mehreren hundert Einsatzkräften wurden 14 Tatverdächtige vorläufig festgenommen sowie vier Untersuchungshaftbefehle vollstreckt. - Symbolbild: KN/Jonas Wenzel (Yowe)


Mittwoch, 12.07.2023

DEUTSCHLAND / EUROPA - In einem umfassenden Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Darmstadt sowie des Polizeipräsidiums Südosthessen wegen des Verdachts der Bildung eines sogenannten Hawala-Banking-Netzwerkes wurden am Dienstag, 11. Juli, umfangreiche Durchsuchungen, Sicherstellungen und Festnahmen in Deutschland (Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen) sowie in den Ländern Polen, Österreich und den Niederlanden durchgeführt.

Im Rahmen des Polizeieinsatzes mit mehreren hundert Einsatzkräften wurden 14 Tatverdächtige vorläufig festgenommen, vier Untersuchungshaftbefehle vollstreckt und insgesamt 99 Wohnungen beziehungsweise Geschäftsräume durchsucht.

Die Tatverdächtigen stehen im Verdacht, ein sogenanntes Hawala-Banking-Netzwerk betrieben, eine kriminellen Vereinigung gebildet und banden- sowie gewerbsmäßige Geldwäsche begangen zu haben. Zudem besteht der Verdacht des Verstoßes gegen das Zahlungsdienstaufsichtsgesetz (ZAG). Aufgrund der bisherigen Ermittlungsergebnisse ist aktuell von rund 25 Millionen Euro Umsatz auszugehen.

Geldwäsche betrieben


Durch Hawala-Banking-Netzwerke werden gebührenpflichtige Geldsendungen über Landesgrenzen hinweg durchgeführt, die schnell und ohne Banküberweisung funktionieren. Es handelt sich hierbei um professionalisierte anonyme Transaktionen, welche sowohl für legale Zwecke verwendet werden können, als auch von Straftätern genutzt werden, um unter anderem Geldwäsche zu betreiben.

Bei den Durchsuchungen stellten die eingesetzten Beamtinnen und Beamten Bargeld im hohen sechsstelligen Euro-Bereich, zwei hochwertige Fahrzeuge sowie 17 Uhren im Wert von rund 500.000 Euro sicher. Des Weiteren bedarf es nun der Auswertung von rund 100 sichergestellten Mobiltelefonen, etwa 50 Speichermedien sowie 50 IT-Geräten. Zudem wurden rund 800 Aktenordner und weitere Schriftstücke, welche verfahrensrelevant sein können, sichergestellt.

Für die umfangreichen Ermittlungen wurde eine Arbeitsgruppe aus Kriminalbeamtinnen und Kriminalbeamten der Polizeipräsidien Südosthessen und Frankfurt eingerichtet. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Darmstadt sowie der Kriminalpolizei dauern, gerade im Hinblick auf die Menge des sichergestellten Beweismaterials, an. (red)

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