MAIN-KINZIG-KREIS

Nach Wurst-Skandal: Heinz Lotz (SPD) kritisiert Verbraucherschutzministerin Hinz scharf

Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen) - Foto: Archiv


Mittwoch, 23.10.2019
von Moritz Pappert

MAIN-KINZIG-KREIS - Der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz hat das Krisenmanagement der Landesregierung beim Ekelwurst-Skandal scharf kritisiert. In der vergangenen Sitzung des Umweltausschusses sei es Verbraucherschutzministerin Hinz mehr um die eigene Unschuld, als an der Aufklärung gegangen. Das gab der Politiker in einer Pressemeldung bekannt.

 „Je mehr man sich mit dem Ekelwurst-Skandal beschäftigt, desto widerlicher wird es. Auf der einen Seite steht ein Unternehmen, das seinen Kunden den letzten Fraß verkauft hat, was vermutlich drei Todesopfer zur Folge hatte. Auf der anderen Seite ist Umweltministerin Hinz, deren einziges Interesse offensichtlich darin besteht, die Schuld von sich zu weisen. Sie sollte ernsthaft überlegen, ob der Job einer Verbraucherschutzministerin noch der Richtige für sie ist“, schildert Heinz Lotz seinen Eindruck.

Heinz Lotz (SPD)  - Foto: privat

Heinz Lotz (SPD) - Foto: privat

Die Verbraucher seien laut Lotz darauf angewiesen, dem Staat bei der Kontrolle der Lebensmittel zu vertrauen. Schließlich sei das Recht auf körperliche Unversehrtheit im Grundgesetz verankert. Die Lebensmittelkontrollen seien jedoch in allen Bundesländern anderes geregelt. Lotz kritisiert vor allem, dass das hessische Ministerium nicht ausreichend Hinweisen aus anderen Bundesländern nachgegangen sei.

 „Es kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass es seit Ostern Hinweise aus Baden-Württemberg gegeben habe. Bei einem Wurst- und Fleischhersteller, der nicht nur die gesamte Bundesrepublik, sondern auch weite Teile Europas beliefert hat, hätten bei den ersten Hinweisen aus Baden-Württemberg alle Alarmglocken klingen müssen“, ärgert sich Heinz Lotz. Deshalb verstehe Lotz die Kritik des baden-württembergische Verbraucherschutzminister Peter Hauck (CDU), der den hessischen Behörden Fahrlässigkeit vorwirft.

Am Rande der Ausschusssitzung sei Lotz von einem Journalisten gefragt worden, ob er denn mit diesem Wissen noch Wurst essen würde. „Ich kaufe größtenteils bei meinen Metzger um die Ecke ein. Den kenne ich und das kann ich auch jedem nur empfehlen. Das ist sicherlich ein Privileg, wenn man auf dem Land lebt und einkauft. Deshalb müssen wir im Umkehrschluss dafür sorgen, dass wir gerade regionale Metzger nicht mit bürokratischen Regeln vertreiben. Und es müssen diejenigen, die vielleicht auch aus finanziellen Gründen beim Discounter einkaufen, auf gute Ware vertrauen können“, so Heinz Lotz. Dies sei keine leichte Aufgabe für den Staat. Das hessische Krisenmanagement habe jedoch versagt. +++

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