"Zukunft voraus": Wolfgang Bosbach als Gastredner im Sparkassen Forum
Donnerstag, 24.10.2019
von Lena Eberhardt/Moritz Pappert
SCHLÜCHTERN - Unter dem Motto "Zukunft voraus: Ausblick auf die Kapitalmärkte und die politischen Herausforderungen 2020" veranstaltete die Sparkasse Schlüchtern am Mittwochabend das Sparkassen-Forum in der Stadthalle. Neben den knapp 300 geladenen Gästen, befanden sich Kommunalpolitiker und Ehrengäste im Plenum. Im Rahmen der Veranstaltung hielt Dr. Holger Bahr, der Leiter der Abteilung Volkswirtschaft der Deka Bank, einen Vortrag über Kapitalmarktentwicklungen und gab einen Ausblick auf 2020. Auch aus den Reihen der Politik wurde ein Referent geladen: Als einer der derzeit bekanntesten Politiker hielt Wolfgang Bosbach am Mittwoch einen Vortrag. Diesen unter dem Thema „Halbzeit in Berlin: Worauf es jetzt ankommt“.
Bereits vor dem offiziellen Forum der Sparkasse trug sich Wolfgang Bosbach, unter Anwesenheit einiger Magistratsmitglieder, in das goldene Buch der Stadt Schlüchtern ein. „Mich hat immer beeindruckt, dass sie nie ein Parteisoldat waren. Sie haben sich mit ihrer Meinung auch mal gegen ihre eigene Partei gestellt. Da können die Nachwuchspolitiker sich noch eine Scheibe von abschneiden“, so Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller zu dem CDU-Politiker. Knapp 48 Jahre war Bosbach in der Politik. Davon 24 Jahre in der Kommunalpolitik und 24 Jahre im Bundestag. „Ich bin schon immer bei dem geblieben, was ich gesagt und gemacht habe. Wichtig sind Ehrlichkeit, Offenheit und zu wissen, woran man ist. Dazu gehört auch einmal 'Nein' sagen zu können. In der Politik geht es um das Vertrauen“, so Bosbach.
Eröffnet wurde das Forum in der Stadthalle von Thomas Maus, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse. Neben seinen Grußworten, gab Maus einen Überblick über die Entwicklung der Schlüchterner Sparkasse. So wird im Mai 2020 das Gebäude in der Obertorstraße abgerissen und der Neubau bis Anfang 2023 bezugsfertig sein. Im Anschluss referierte Dr. Holger Bahr über "geopolitische Verkrampfung und Zinslosigkeit". Dabei schlug Bahr einen Bogen vom Handelsstreit zwischen USA und China, über den Brexit und schließlich auf die aktuelle Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.
"Wählen Sie nie Politiker, die nicht von Herzen lachen können. Denn dann haben wir auch nichts mehr zu lachen," erzählte Bosbach. Als ehemaliges Mitglied des Bundestages war der 67-Jährige insgesamt 47 Jahre politisch aktiv. "Ich komme von den Guten", betonte Bosbach lachend. Im Laufe seines Gastvortrags wies er auf das hohe Maß wirtschaftlicher und politischer Stabilität in der Bundesrepublik hin. "Wir sind das EU-Land mit dem längsten Wirtschaftswachstum. Seit es die BRD gibt, hatten wir ganze 63 Jahre Wachstum und nur in sechs Jahre Rezession", sagte Bosbach. Auch die politische Stabilität zeige sich im Wahlverhalten: In den letzten 38 Jahren gab es nur drei Regierungschefs. "Wissen Sie wie viele Italien allein in den letzten drei Jahren hatte?", fragte der Politiker scherzhaft. +++
































