Viel gemütlicher und grüner

Hanau: "Komplizen" sorgen für ein Plus an Aufenthaltsqualität in der City

Sie machen die Lindenstraße gemütlicher und grüner. - Fotos: Stadt Hanau/Moritz Göbel


Freitag, 11.08.2023

HANAU - „Eine attraktive Innenstadt zeichnet sich nicht nur durch vielfältigen Handel und attraktive Gastronomie aus. Sie muss den Besucherinnen und Besuchern auch Aufenthaltsqualität bieten“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Deshalb freut er sich sehr, dass es in der Lindenstraße fortan neue Sitzmöglichkeiten geben wird, die „unsere Innenstadt nicht nur gemütlicher, sondern auch grüner machen“.

Verantwortlich dafür sind Meltem Albayrak und Paul Lagier, die zusammen den Pop-up-Store „No. 8“ in der Lindenstraße betreiben und jetzt auch für mehr Flair vor ihrer Tür sorgen. Das Projekt ist ein weiterer Baustein des Stadtentwicklungsprogramms „Hanau aufLADEN“, und spiegelt für Daniel Freimuth, Geschäftsführer der federführenden Hanau Marketing GmbH (HMG), „unseren Komplizengedanken in Perfektion wider“.

Über ihr „Komplizen-Netzwerk“ bringt die HMG Innenstadtakteure zusammen, die sich im Idealfall gegenseitig zu neuen Projekten inspirieren. Und genau das ist in der Lindenstraße geschehen. Albayrak und Lagier haben die Sitz- und Grünflächen gestaltet, bei der Bepflanzung unterstützt die Gärtnerei Löwer, und gepflegt und betreut werden die Beete vom Behindertenwerk Main-Kinzig e.V. (BWMK), das in der Lindenstraße auch den Unverpackt-Laden „Mittendrin“ betreibt.

Ort der Begegnung


„Dass die Anwohnerinnen und Anwohner selber für mehr Ambiente in ihrer Straße sorgen und damit einen neuen, nicht-kommerziellen Ort der Begegnung schaffen, ist vorbildlich“, lobt der Oberbürgermeister das Engagement, das auch mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unterstützt wird. Ein besonderer Dank gelte dem BWMK, das in Kürze eine Tageseinrichtung für Menschen mit Behinderung in der Langstraße eröffnen wird und sich von dort aus aktiv in die Stadtentwicklung einbringen will.

„Unsere neuen Räumlichkeiten werden von einer Gruppe bezogen werden, die sich um die Hochbeete in der Lindenstraße kümmern wird. Weiteren Projekten mit der Stadt Hanau und der Hanau Marketing GmbH stehen wir sehr offen gegenüber“, sagt Mareike Meister, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des BWMK: „Beteiligt sein, sich einbringen und sichtbar sein – das ist für uns gelebte Stadtvielfalt im Sinne von Inklusion.“

Komplizen in und für die Hanauer Innenstadt: Paul Lagier (Blomskol 3D Druck) und Meltem Albayrak (BOHO Upcycling Design), die den Pop-up-Store No. 8 in der Lindenstraße betreiben.

Komplizen in und für die Hanauer Innenstadt: Paul Lagier (Blomskol 3D Druck) und Meltem Albayrak (BOHO Upcycling Design), die den Pop-up-Store No. 8 in der Lindenstraße betreiben.

Beete laden zum Naschen ein


Die vom BWMK gehegten und gepflegten Beete sollen für die Passantinnen und Passanten aber nicht nur schön aussehen, sondern sie auch zum Naschen einladen – denn die dort angebauten Kräuter oder Obst- und Gemüsesorten dürfen von allen geerntet und verzehrt werden. „Das ist eine wunderbare weitere Idee für unsere Innenstadt, die wir in den kommenden Jahren ausweiten wollen, denn in diesem Jahr sind wir mit der Anpflanzung natürlich spät dran“, sagt Freimuth. 

Die Lindenstraße spielt insgesamt eine beispielgebende Rolle im Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“. In den vergangenen Monaten hat die Straße Stück für Stück ein neues Profil bekommen – ausgelöst über die Pop-up-Stores, die die HMG dort etabliert hat. „In der Lindenstraße ist eine neue Gemeinschaft entstanden, die mit uns gemeinsam Innenstadt neu denkt“, sagt Freimuth.

So hatte Anika Borisov, die mittwochnachmittags Zimtschnecken-Treffen auf den Sitzmöbeln veranstaltet, mit ihrem „Little Finland“ unlängst zum Johannisfest eingeladen – und fast alle Nachbarn feierten beim Straßenfest mit. Auch Albayrak und Lagier waren mit von der Partie, obwohl sie erst wenige Tage zuvor ihr neues Geschäft mit dem Namen „No. 8“ eröffnet hatten. Zusammen betreiben sie einen Concept-Store, in dem Albayrak Upcycling- und Lagier Produkte aus seinem 3D-Drucker verkaufen. Ihre kreativen Fähigkeiten brachten sie nun auch in die Gestaltung des Straßenraums ein. (red)

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