2834 Milchkännchen

Nirava Silvia Becker stellt die weltgrößte Sammlung in Großkrotzenburg aus

Nirava Silvia Becker hat schon in den 70er Jahren damit begonnen, Milchkännchen zu sammeln. - Fotos: Privat


Montag, 04.09.2023

GROßKROTZENBURG - Das Rekordinstitut für Deutschland (RID) hat nach genauer und verantwortungsvoller Prüfung das Milchkännchen-Museum in Großkrotzenburg als weltweit einzige Milchkännchensammlung ihrer Art anerkannt und ausgezeichnet.

Die Künstlerin Nirava Silvia Becker hat schon in den 70er Jahren damit begonnen, Milchkännchen zu sammeln. Mit der Anzahl von 500 Objekten traf sie die Entscheidung, weiter zu sammeln und mit dem 1000sten Kännchen ein Milchkännchen-Museum zu eröffnen. Am 1. Juni 2019, dem Internationalen Tag der Milch, eröffnete sie das wohl umfangreichste Museum in Deutschland mit 1340 Kännchen. Mittlerweile sind in den drei Räumen des privaten Museums 2834 Exponate aus Keramik (Porzellan, Steinzeug, Salzbrand, Steingut und Irdenware) sowie Metall, Glas und Kunststoff zu besichtigen.

Der größte Teil stammt von deutschen Firmen. Weiterhin sind Milchkännchen aus Australien, Belgien, Bulgarien, China, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Japan, Jugoslawien, Kanada, Lettland, Libanon, Litauen, Luxemburg, Malaysia, Nicaragua, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Spanien, Sri Lanka, Südafrika, Taiwan, Tunesien, Türkei, Tschechische Republik, Ungarn und der USA zu sehen.

Nicht nur bekannte Formen, sondern auch eine Reihe von Tieren


Neben den bekannten Formen von Kännchen sind Kuriositäten präsentiert wie Milchkühe, aus deren Maul die Milch fließt, kleine Männchen in Uniformen, bei denen die Milch aus dem Hut fließt, eine Reihe von Tieren wie Dachs, Frosch, Eule, Steinbock, Maus, die Milch aus der Schnauze geben. Auch Kännchen, die in Form und Funktion eher nicht geeignet sind für eine Kaffeetafel, haben trotzdem einen Platz im Museum gefunden.

Eine kleine Sammlung von Kännchen aus Steingut der hessischen Firma Waechtersbach aus Brachttal sowie Exponate aus handwerklichen Töpferwerkstätten nehmen einen besonderen Platz ein.

Als Keramikkünstlerin und Malerin ist Becker fasziniert von Materialien und Formen der Kännchen. Die mannigfaltigen Dekore erwecken durch ihre Vielfältigkeit immer wieder ihr Interesse. So ist das Sammeln zu einer Reise durch die Kulturgeschichte der letzten 200 Jahre geworden. Die Kulturgeschichte der Milchkännchen entwickelte sich weiter mit der Entdeckung anderer keramischen Massen wie Steingut und Porzellan und neuerer Brennmethoden.

Mit dem Museum die Wertigkeit zurückgeben 


Durch ihre künstlerische Arbeit mit Ton entstand wie von selbst der Blick auf das archaische Gefäß: eine Kanne aus gebranntem Ton zum Aufbewahren von Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch. Als die Menschen sesshaft wurden, erfanden sie das Urgefäß für das Grundnahrungsmittel Milch. Die ersten Kannen und Kännchen waren wahrscheinlich mit einem Deckel verschlossen, damit keinerlei Schmutz wie z. B. Fliegen die Milch verunreinigen konnte.

Deshalb war es Becker wichtig, am 1. Juni 2019 – dem Internationalen Tag der Milch – das Museum zu eröffnen. So hofft sie einen Beitrag zu leisten, um der Milch als Lebensmittel - das erste Lebensmittel für Menschen und Säugetiere - wieder die Wertigkeit zu geben, die sie von jeher hatte.
Geöffnet ist das Milchkännchen-Museum in 63538 Großkrotzenburg in der Breite Straße 33 einmal im Monat am zweiten Sonntag von 14 bis 17 Uhr, sowie nach Vereinbarung unter 06186-9150125 oder [email protected]. (red)

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