In Schlüchtern fallen Späne - Deutsche Tischlermeisterschaft vom 11. bis 13. November

SCHLÜCHTERN - Es wird gehobelt, gesägt und gehämmert, denn am 11. und 12. November findet zum ersten Mal in Schlüchtern die Deutsche Meisterschaft im Tischler- und Schreinerhandwerk statt. Erst vor Ort erhalten die Handwerker Pläne, Werkzeug und Material, danach zählt in jeder Minute Perfektion. Denn die Teilnehmer müssen innerhalb von 16 Stunden das Werkstück anfertigen, das sie vorab nicht kennen. Kleinste Fehler kosten hier nicht nur Zeit, sondern auch Punkte. Für jedes Bundesland tritt ein Kandidat an - für Hessen Marlon Kaufmann aus Schlüchtern.

Die Meisterschaft findet in den Holzwerkstätten der Kinzig-Schule statt und wird vom Bundesinnungsverband der Tischler und Schreiner veranstaltet. "Wir haben hier die modernsten und hochwertigsten Werkstattausstattung in einer Berufsschule im gesamten Bundesgebiet", erzählte Sheila Eckert, Abteilungsleiterin in der Fachrichtung Holz und Technik an der Kinzig-Schule. Maschinen, wie die CNC-Fräse, Formatkreissäge oder Kantenschleifmaschine, gehören zur festen Ausstattung der Werkstatt und werden von der Schule für die Meisterschaft zur Verfügung gestellt. Andere Werkzeuge wie Schraubzwingen oder Oberfräsen, müssen die Kandidaten selbst mitbringen. Auch die Unterkunft in Schlüchtern, An- und Abreise, sowie Arbeitskleidung werden vom Bundesinnungsverband gestellt.

Der 20-jährige Marlon Kaufmann aus Schlüchtern nimmt am Wettkampf für Hessen teil. Der Tischler erhielt im Sommer 2019 seinen Gesellenbrief. Als einer der Jahrgangsbesten und auf Platz 2 im Wettbewerb "Gute Form", konnte sich Kaufmann bei den Hessichen Meisterschaften im Tischlerhandwerk durchsetzen und als Landessieger hervorgehen. Damit standen ihn Tür und Tor für die Deutschen Meisterschaften offen. Nervös ist der Schlüchterner vor der neuen Herausforderung aber nicht: "Es ist eher ein gespannt sein, als Nervosität. Im Wettbewerb kommt es auf Details an, da entscheiden wenige Punkte", sagte der 20-Jährige im Gespräch mit KINZIG.NEWS.

Die Anreise der Kandidaten erfolgt bereits am Sonntag, den 10. November. Dann werden die Arbeitsplätze in der Werkstatt vergeben und die Handwerker können einen Blick zum ersten Mal einen Blick in die Pläne des Werkstücks werfen. "Die Teilnehmer starten am Montag und Dienstag jeweils gegen 8:30 Uhr. Um 18:30 Uhr ist dann Feierabend", sagte Holger Faust, Obermeister der Tischler-Innung Gelnhausen-Schlüchtern. Eine Jury bewertet im Anschluss die Stücke. "Es kommt dann nicht um Kreativität, sondern um rein handwerkliches Können an. Technik und Genauigkeit zählen", betonte Kaufmann. Prämiert werden die Werkstücke am Mittwoch, den 13. November in der Stadthalle in Schlüchtern.+++