Erhöhung der Lkw-Maut besorgt Logistikbranche

Katja Leikert im Gespräch mit der Geschäftsführung der Maintrans-Gruppe

Katja Leikert im Gespräch mit der Geschäftsführung der Langenselbolder Maintrans-Gruppe - Foto: privat


Mittwoch, 20.09.2023

LANGENSELBOLD - Die Maintrans Gruppe mit Hauptsitz in Langenselbold bietet vielfältige Serviceleistungen rund um Transport- und Lagerlogistik an. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert informierte sich gemeinsam mit Patrick Heck als Vertreter der CDU Langenselbold und zugleich stellvertretender Vorsitzender der MIT Main-Kinzig über das mittelständische Unternehmen, das über 500 Mitarbeiter an insgesamt 14 Standorten in Deutschland beschäftigt. Im Fokus stand dabei die seitens der Ampel-Regierung geplante Erhöhung der Lkw-Maut zum 1. Dezember 2023, die den Logistikunternehmen Sorge bereitet.

Gründer und Gesellschafter Stephan Kürsten stellte gemeinsam mit seinen Geschäftsführungskollegen Brenda Klee, Christian Merker und Julian Steigerwald die Eckdaten des Unternehmens vor, das über einen Fuhrpark von 150 Lkws verfügt und Teil des Europäischen Ladungs-Verbunds Internationaler Spediteure (ELVIS) mit derzeit mehr als 240 Mitgliedsunternehmen ist.

Wie die meisten seiner Branchenkollegen fordert auch Stephan Kürsten die geplante Mauterhöhung um über 80 Prozent um mindestens ein halbes Jahr zu verschieben. Da der Gesetzgebungsprozess voraussichtlich erst im November abgeschlossen sein werde, bleibe danach kaum ein Monat Zeit, um mit den Kunden verbindliche Vereinbarungen über die künftigen finanziellen Rahmenbedingungen zu treffen. Würde die Mauterhöhung wie geplant umgesetzt, kämen nicht nur auf die Kunden, sondern auch auf die Unternehmen selbst erhebliche finanzielle Mehrbelastungen zu. Diese Kosten könnten auch nicht, wie vielfach behauptet, „einfach durchgereicht“ werden, beispielsweise im Falle von Leer- oder Rückfahrten. Insgesamt werde der wirtschaftliche Spielraum erheblich eingeschränkt; der ökonomische Druck auf die Unternehmen sowie die Bürgerinnen und Bürger nehme in ohnehin herausfordernden Zeiten von Inflation und Fachkräftemangel weiter zu.

Auch das Ziel der Förderung alternativer Antriebe werde verfehlt. Kürsten: „De Facto gibt es zu diesem Zeitpunkt für den schweren Lkw-Verkehr keine serienreifen Angebote, die für die breite Masse verfügbar wären – ebenso wenig wie eine entsprechende Ladeinfrastruktur.“ Der von der EU gesteckte Rahmen zur Emissionsbesteuerung werde von der Bundesregierung mit einem Preis von 200 Euro pro Tonne CO2 ohne weitere Begründung voll ausgeschöpft. Dabei sei insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen (Nicht-)Verfügbarkeit emissionsfreier Lkw statt einer ad hoc-Erhebung des Maximalbetrages vielmehr eine stufenweise Einführung geboten.

Katja Leikert bedankte sich für die ausführlichen Schilderungen und versprach, die Forderungen mit in die politische Diskussion nach Berlin zu nehmen. „Ohne unsere Transport- und Logistikunternehmen stünde das Land still. Darum dürfen wir gerade mittelständische Unternehmen wie die Maintrans-Gruppe in dieser schwierigen Situation nicht im Stich lassen. Die Bundesregierung will hier einmal mehr den zweiten Schritt vor dem ersten machen. So wird die ökologische Transformation unseres Landes aber nicht gelingen“, so Leikert. (red)

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