Bläserphilharmonie Rhein Main in Concert

Hanau: Komponist Oscar Navarro führt die BPRM persönlich zum Olymp

Zwei Sternstunden klassischer Musik erlebten die begeisterten Zuschauer am Sonntag im Paul-Hindemith-Saal des Congressparks. - Fotos: goa


Montag, 25.09.2023

HANAU - Zwei Sternstunden klassischer Musik erlebten die begeisterten Zuschauer am Sonntag im Paul-Hindemith-Saal des Congressparks.

Die Bläserphilharmonie Rhein Main und ihr Leiter Jens Weismantel hatten wieder einmal ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt, dieses mal mit einem absoluten Schmankerl: für die Aufführung des pompösen Werkes „El Olimpo De Los Dioses“ hatte man es tatsächlich geschafft, den Komponisten höchstselbst nach Hanau zu holen und ihm als seine Deutschlandpremiere das Dirigat zu übertragen.

Die BPRM hatte bereits in 2021 einem seiner Werke gehuldigt – das Konzert mit der Aufführung von „Libertadores“ ist ihnen noch in bester Erinnerung. Kein Wunder – der international renommierte Spanier Oscar Navarro liebt die Wucht in seinen Werken, sein Drama mit Dynamik und Tempo werden auch gerne als epische Filmmusik eingesetzt, spätromantische Klangwelten sind sein Ding. Das klingt nach besten Voraussetzungen für ein hochklassig aufspielendes und beeindruckend breit aufgestelltes sinfonisches Blasorchester, wie es das BPRM bekanntermaßen ist.

Musikerherz, was willst du mehr?


Die Idee, sich erneut einem seiner Werke anzunehmen und Navarro dazu noch selbst ans Pult zu holen, mag zunächst verwegen gewirkt haben. Weismantels Kontakte führten aber letztlich dazu, dass das Projekt immer konkreter wurde – und im Ergebnis in die Realität mündeten. So konnten die Musiker ihn bereits bei mehreren Proben am Wochenende persönlich erleben und sich von ihm den letzten Schliff holen. Der Komponist live vor Ort als finaler „Coach“ und Dirigent im großen Konzert vor einem imposanten Publikum – Musikerherz, was willst du mehr?

„Es ist mir eine Freude, hier sein zu dürfen“, erklärte der charismatische Spanier gegenüber KINZIG.NEWS. „Ich bin wirklich beeindruckt von der Qualität des Ensembles!“ In Deutschland spielte er schon einmal vor 20 Jahren als aktiver Musiker mit seiner Klarinette, aber dirigiert hatte er hier bislang nicht. Dem Publikum empfahl er, die Augen zu schließen und sich auf die Bilder-Reise mitnehmen zu lassen, die er inszenierte: die Vorstellung von Zeus, der dem Zuhörer alle 12 Götter des Olymp näherbringt, bis schließlich Zeus selbst und Hera, seiner Frau im letzten Bild das große Finale gehört.

Oscar Navarro und Jens Weismantel.
Oscar Navarro und Jens Weismantel.

Freude für die Augen und die Ohren


Wer dem Rat folgte, verpasste aber einen sehenswerten Dirigenten Navarro. Noch treffender müsste man sagen, dass dann die förmlich greifbare Wechselwirkung zwischen Orchester und Dirigent unsichtbar geblieben wäre: der Funke zwischen den sage und schreibe 84 Musikern und ihrem Herrn und Gebieter sprang derartig über, dass es eine wahre Freude für die Augen und natürlich vor allem für die Ohren war. Standing Ovations des Publikums waren der verdiente Lohn.

Der musikalische Leiter der BPRM, Jens Weismantel, war nicht nur angesichts der musikalischen Qualitäten und Impulse des Gastdirigenten glücklich: „Das war schon eine ganz tolle Phase während der Proben bis jetzt ins Konzert, musikalisch und auch menschlich beeindruckend und sehr gewinnbringend für alle!“

Im ersten Konzertteil hatte Weismantel selbst sein Ensemble dirigiert. Mit „El Golpe Fatal“ von Dirk Brossè wurde in einem lateinamerikanischen Stierkampf bereits jede Menge musikalisches Temperament versprüht. Das Publikum war schon zur Pause aus dem Häuschen – und kann sich nach Teil 2 nun schon auf das Konzert am 22. September 2024 an gleicher Stelle freuen, wenn „Save The Sea“ von Frigyes Hidas mit Lichtprojektionen von Bernd Schreiber fusionieren. Den Termin sollte man sich schon mal vormerken. (goa)

Navarro bei der letzten Probe vor dem Konzert: Auch ganz da oben wollen sie euch hören!
Navarro bei der letzten Probe vor dem Konzert: Auch ganz da oben wollen sie euch hören!
Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 88770 230
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 88770 180
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine