"Er ist immer für andere da"

Sinntal: Robert Heil aus Mottgers ist ein Held Hessens

Am Freitag, 10. November, wird Robert Heil aus Sinntal von hr4 als Hessens Held ausgezeichnet, nominiert wurde er von seiner guten Freundin Claudia Taylor. - Fotos: Walter Dörr


Samstag, 11.11.2023
von WALTER DÖRR

SINNTAL - Heldinnen und Helden gibt es überall. Meist wuseln sie nur einfach so und ohne großes Aufsehen zu erregen...

Die Zivilcourage, das Engagement für Schwächere und die schlichte Hilfsbereitschaft machen aber das Leben von Mitmenschen ein bisschen besser. Und deshalb hat der Hessische Rundfunk, hr4, die Aktion „Hessens Helden 2023“ ins Leben gerufen. In den vergangenen Wochen konnten Hörer verdiente Mitbürger melden, denen öffentlich im Radio Dank gesagt werden sollte. Im Frühprogramm, das von 6 bis 10 Uhr gesendet wird, wird am heutigen Freitag Robert Heil aus Mottgers geehrt.

Unser Mitarbeiter Walter Dörr besuchte Robert Heil, um seine Geschichte zu erfahren. Der Mottgerser Ortsvorsteher wusste nicht, dass er ein „Hessens Helden-Kandidat“ ist. Seine gute Freundin Claudia Tayler hatte Robert Heil bei hr 4 gemeldet (sie hören den ganzen Tag den Sender). Ahnungslos ging Heil vor Wochen ans Telefon – am anderen Ende der Hessische Rundfunk. Als die Dame Frau Taylor zu sprechen wünschte, war Robert Heil noch verdutzter.

Was war geschehen?


Auf Nachfrage nach dem Telefonat gestand Claudia Taylor, dass hr 4 zu einem Interview kommen werde, weil er (Robert Heil) zu einem „Hessens Helden“ geehrt werde. Was war geschehen? Der Junggeselle Heil lernte vor 34 Jahren Claudia Taylor bei der Arbeit auf der US-Air Base Wiesbaden-Erbenheim kennen. Man telefonierte und schickte sich E-Mails. Dann brach der Kontakt ab und bis 2021 hörte man nichts mehr voneinander. Vor zwei Jahren erreichte Sinntal in den sozialen Netzwerken aus USA eine Suchanfrage, ob jemand einen „Robert Heil“ kenne. Taylor war nämlich nach Amerika ausgewandert.

„Den kenne ich gut“, scherzte Robert Heil bei seinem Telefonat „über den großen Teich“. Wie sich herausstellte, hatte Claudia Taylor ihren Job verloren und sie musste auch ihr Haus aufgeben. „Komm doch wieder rüber“, machte Robert Heil spontan ein Angebot – Platz in seinem Haus in Mottgers habe er genug. Die Verzweiflung war groß, eine Entscheidung schwierig. Und letztlich stand sie im August mit allem Hab und Gut in einem 27 Kilogramm schweren Koffer verpackt, vor der Tür.

In der Begründung für die hr 4-Anmeldung für einen „Hessen-Helden“ betonte Claudia Taylor, dass ihr Robert Heil nicht nur Zimmer zur Verfügung stellte, sondern auch Möbel und Kleider kaufte. Wie sie feststellte, sei Robert Heil immer unterwegs und kümmere sich um andere. Und richtig: Heil ist Ortsvorsteher in Mottgers, war davor Stellvertreter und schon über zwanzig Jahre im Ortsbeirat kommunalpolitisch tätig. In der paritätisch Friedhofskommission engagiert er sich. Ist auch der örtliche Wildschadensschätzer. Den amtlich bestellten Betreuer halten vier Senioren auf Trab.

„Ich habe viel zu tun“, fällt Heil beim Aufzählen jetzt auf. Weil er gesundheitliche Probleme hat, möchte er alles zukünftig ein wenig ruhiger angehen lassen. Ob das gelingt, bezweifelt Claudia Taylor. „Helfen steht jedem gut“, zitiert Heil einen Frankfurter Arzt. Helden wie Robert Heil gibt es leider zu wenige...

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