Wann reagiert die Politik?

Apotheken streiken am Mittwoch - auch im MKK

Die Apotheken bleiben vielerorts, wie zuletzt Anfang Oktober, geschlossen. - Archivfoto: O|N/Carina Medler


Mittwoch, 15.11.2023

MAIN-KINZIG-KREIS - Viele der Apotheken in Hessen bleiben aus Protest am Mittwoch erneut geschlossen. Gemeinsam mit den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland protestieren viele hessische Apothekerinnen und Apotheker an diesem Tag auf einer gemeinsamen Kundgebung in Dortmund. Für Notfälle stehen währenddessen die Notdienstapotheken zur Verfügung. Bereits in den vergangenen Wochen gab es in der Region einige Protesttage. Das berichten unsere Kollegen bei OSTHESSEN|NEWS.

"Nach dem Aktionstag im Sommer protestiert die Apothekerschaft erneut, weil die Vorschläge von Gesundheitsminister Lauterbach nicht geeignet sind, um die wohnortnahe Arzneimittelversorgung zu sichern, im Gegenteil, diese Pläne zerstören die von den Patienten gewollte wohnortnahe Apothekenstruktur", erklärt die Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, Ursula Funke. "Die derzeitige Situation ist katastrophal. Noch nie gab es so viele Apothekenschließungen."

Keine Arzneimittelversorgung durch "Lauterbach-Filialen"


Für Apothekerinnen und Apotheker wird schnell klar, wie der Gesundheitsminister das System gefährde. In den von ihm geplanten Filialen gäbe es keine Beratung durch Apothekerinnen und Apotheker mehr, keine Rezepturherstellung und keinen Notdienst. "Das wird eine Zwei-Klassen-Versorgung", warnt Kammerpräsidentin Ursula Funke. Die "Lauterbach-Filialen" würden nicht im ländlichen Raum entstehen, wo es wenige Apotheken gibt, sondern an Orten in der Nähe von Arztpraxen, die stark frequentiert werden. 

Gleichzeitig habe der Gesetzgeber den Apothekern neue Aufgaben wie Impfen und pharmazeutische Dienstleistungen übertragen. Gerade zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit ist die erweiterte Medikationsberatung für Patienten unerlässlich. Nach Lauterbachs Vorstellungen sollten weitere Präventionsangebote in den Apotheken angeboten werden. "Die Menschen brauchen mehr Pharmazie, mehr Apotheker und kein Wegrationalisieren."

Vielerorts bleiben auch Apotheken im Main-Kinzig-Kreis geschlossen. (kku/pm)

Dieser Artikel ist in seiner Original-Fassung zuerst bei unseren Kollegen von OSTHESSEN|NEWS erschienen. 

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