KOMPASS für mehr Sicherheit: Staatssekretär Dr. Stefan Heck in Langenselbold
Dienstag, 05.11.2019
von Joana Gibbe
LANGENSELBOLD - Mehr Eigenverantwortung und passgenaue Lösungen für Probleme in Sachen Sicherheit erhofft sich Bürgermeister Jörg Muth durch die Aufnahme in das Sicherheitsprogramm KOMPASS (KOMmunal-ProgrAmmSicherheitsSiegel) des Landes Hessen für Langenselbold. In der Klosterberghalle begrüßt Staatssekretär Dr. Stefan Heck vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport am Dienstag die Stadt als 58. Kommune in dem Programm und übergibt dem Rathauschef das KOMPASS-Starter-Kit.
Im Rahmen der Sicherheitsinitiative KOMPASS soll die Zusammenarbeit von Kommunen und Städten mit der Polizei intensiviert und individuelle Lösungen für die jeweiligen Sicherheitskonzepte ausgearbeitet werden. Roland Ullmann, Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Südosthessen, informiert während der Veranstaltung zunächst über die aktuelle Sicherheitslage in Langenselbold und die weiteren Schritte nach der Aufnahme in das Programm.
"Besonders wichtig ist uns die intensive Bürgerbeteiligung", erklärt Ullmann, denn genau darin bestehe der "große Mehrwert" dieses "Erfolgsmodells", wie es Staatssekretär Heck nennt. Auch wenn Hessen bereits ein "sehr sicheres Land" ist, "hält das subjektive Sicherheitsgefühl nicht immer Schritt", fügt der Staatssekretär an. Dabei beziehe sich dieses Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger oftmals auf "weiche Faktoren, wie zum Beispiel die unzureichende Beleuchtung von Fußwegen". Um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger kennenzulernen und "eine ganzheitliche Sicherheitsanalyse" auszuarbeiten, seien die nächsten Schritte die Schaffung eines Arbeitsgremiums sowie die Planung und Vorbereitung einer kommunalen Sicherheitskonferenz, fasst Polizeipräsident Ullmann zusammen. Erst nach der Umsetzung dreier Maßnahmen erhält eine Kommune dann das Sicherheitssiegel.
Dabei scheint der Main-Kinzig-Kreis allgemein eigentlich ganz sicher: "Der Main-Kinzig-Kreis sowie die Stadt Langenselbold liegt bei der Kriminalitätsbelastung sogar weit unter dem hessenweiten Durchschnitt" erklärt Staatssekretär Heck. Das bestätigt auch Ullmann und weist darauf hin, dass Langenselbold trotz steigender Einwohnerzahlen weniger Straftaten zählt. "Es ist eine sichere Region, die Kriminalität hat abgenommen und die Aufklärungsrate befindet sich auf einem hohen Niveau", fasst der Polizeipräsident zusammen. Ausruhen möchte man sich auf diesem Erfolg aber auf keinen Fall, denn "Stillstand ist Rückschritt", fügt Ullmann hinzu. Auch in Langenselbold sei somit noch "Luft nach oben".
Bürgermeister Jörg Muth ist "stolz darauf, nun Teil des KOMPASS-Teams" zu sein und auch erster Stadtrat Timo Greuel freut sich als Vertreter des Präventionsrats auf die "anstehenden Aufgaben und Herausforderungen" und sieht in dem Programm einen Gewinn für die Kommune und ihre Bürgerinnen und Bürger.
Im Beisein des KOMPASS-Teams rund um die Polizeibeamten Stephanie Padberg, Reinhard Zellmann und Jürgen Schmatz, dem Leiter der Polizeidirektion Main-Kinzig Jürgen Fehler, dem Leiter des Ordnungsamtes Michael Juracka, dem Landtagsabgeordneten Max Schad, dem Leiter der Polizeistation Hanau II. Rainer Kraus sowie dem ersten Stadtrat Timo Greuel und dem Polizeipräsidenten des Polizeipräsidiums Südosthessen Roland Ullmann überreicht Staatssekretär Dr. Stefan Heck Bürgermeister Jörg Muth am Ende der Veranstaltung das KOMPASS-Starter-Kit mit dem KOMPASS-Schild und wünscht viel Erfolg für die Umsetzung der Maßnahmen.
Sicherheitsinitiative KOMPASS
Als bundesweit einmaliges Programm startete die vom Hessischen Innenminister Peter Beuth 2017 ins Leben gerufene Initiative mit vier Modellkommunen (Hanau, Maintal, Bad Homburg v.d. Höhe und Schwalbach am Taunus) und zählt mittlerweile 58 Kommunen. Durch passgenaue Sicherheitskonzepte, die Polizei, Kommune und Bürgerinnen und Bürger gemeinsam analysieren und ausarbeiten, sollen Probleme künftig selbstständiger bewältigt und individuelle Lösungsansätze gefunden werden. Kompetenzen sollen dadurch gebündelt und die Eigenverantwortung der Städte und Kommunen erhöht werden. Ein Polizist fungiert dabei stets als KOMPASS-Berater und befindet sich im ständigen Dialog mit den Partnern, um Fortschritte und Probleme zu dokumentieren. Ein an die lokalen Bedingungen angepasstes Maßnahmenbündel zur Sicherheitsstärkung ist das Ziel des Programms. Das Sicherheitssiegel, welches erst nach erfolgreicher Umsetzung aller gesetzter Maßnahmen vergeben wird, hat bisher noch keine Kommune erhalten. +++