Erster Gastronom im MKK verspricht: Schnitzel wird nicht teurer
Mittwoch, 22.11.2023
GRÜNDAU - Von dem Anstand dieses Gastronomen könnten sich so einige Politiker mal eine Scheibe abschneiden...
2024 steigt die Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants und Co. wieder von sieben auf 19 Prozent. Essen gehen wird damit voraussichtlich deutlich teurer.
Die Leidtragenden: Gastronomen und Schlemmermäuler in unserem Land. Statt wie von Bundeskanzler Olaf Scholz persönlich versprochen, wird die Mehrwertsteuer auf In-House verzehrtes Essen in unseren Gaststätten ab 1. Januar 2024 wieder mit dem Vor-Corona-Satz von 19 Prozent versteuert. Zuletzt waren es befristet bis Ende des Jahres 7 Prozent. Eine Verlängerung des Gastro-Steuerrabattes gibt es nicht.
So viel wird ein Schnitzel teurer
Ein Schnitzel, das bisher z.B. 22 Euro gekostet hat, würde bei einer Anwendung des höheren Steuersatzes künftig 24,47 Euro kosten. Ein Preis-Plus von 11,23 Prozent bzw. 2,47 Euro. Den gleichen Preis wie bisher könnten Gastronomen nur anbieten, indem sie den Grundpreis senken. Doch dadurch würden sie - zumindest bei gleichbleibender Qualität und Größe - weniger Gewinn machen. Für viele Gastronomen kommt das nicht in Frage, teils würde es durch hohe Betriebskosten sogar die Existenz gefährden.
Einer, der trotz allem lieber selbst Abstriche macht, als von seinen Gästen höhere Preise zu verlangen, ist Stefan Schwedt. Er ist Gastronom des Gut Hühnerhof in Gründau. Schwedt betont: "Es geht mir dabei nicht um uns Gastronomen, sondern um uns alle, wo wir doch in allen Bereichen den Gürtel enger schnallen müssen."
Der Gastro-Pächter des Gut Hühnerhof in Gründau appelliert: "Ein Gaststätten-Besuch sollte Erholung vom Alltag sein und nun wird es noch schwieriger sich das leisten zu können."
Keine Preis-Erhöhung für Kunden
Schwedt verspricht: "Wir fühlen uns unseren Gästen verpflichtet und werden deshalb die MwSt-Erhöhung um 12 % auf Speisen NICHT an unsere Gäste weitergeben." Wow!
Der Vollblut-Gastronom schließt auch Trickserein aus: "Wir werden auch unsere Portionen nicht kleiner gestalten. Nein, wir sind dankbar und demütig, dass wir die Corona-Pandemie glimpflich überstanden haben und noch da sein dürfen." (tby)