Lukas Henke neuer Vorsitzender

Generationswechsel im CDU-Gemeindeverband Sinntal

Vorstandsmitglieder der CDU Sinntal - Fotos: Walter Dörr


Donnerstag, 07.12.2023
von WALTER DÖRR

SINNTAL - Bei der Jahreshauptversammlung des CDU-Gemeindeverbandes Sinntal im Landgasthof Jossgrund in Jossa wurde Lukas Henke zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 29-jährige seitherige Stellvertreter folgt auf Günter Frenz, der nach dem Tod von Herwig Patzer in 2019 Vorsitzender geworden war. In seinem Jahresbericht erinnerte Frenz an die Jahreshauptversammlung vom 19. November 2021. 

Seine damalige Botschaft: „Wir müssen der CDU zur alten Stärke verhelfen“ sei nach dem mittelmäßigen Abschneiden bei der Kommunalwahl eine zentrale Aufgabe gewesen, an der intensiv gearbeitet wurde. „Die CDU Sinntal hat einige Akzente in den letzten zwei Jahren gesetzt,“ so Frenz. Neben der aktiven Politik in der Gemeindevertretung, die in den Händen von Lukas Henke und Andreas Heil liege, habe der Vorstand des Gemeindeverbandes eine Reihe von Veranstaltungen neben den turnusmäßigen Vorstands- und Mitgliederversammlungen organisiert und der Bevölkerung angeboten.

Der CDU zur alten Stärke verhelfen


Vom Heringsessen in Züntersbach mit einem Vortrag des Kreisbeigeordneten Winfried Ottmann über die Flüchtlingspolitik und Kreispolitik, einem Vortragsabend zum Thema „Zukunft Heizen – Verbot der Öl- und Gasheizungen – was tun?“ von Andreas Heil in Jossa, einer Flurkreuzwegwanderung in Weiperz, einer Unternehmensbesichtigung bei Patzer Erden in Jossa bis zum traditionellen Weinfest am Backhaus in Jossa.

Im Mittelpunkt der politischen Arbeit habe ein ausgiebiger Wahlkampf für die Landtagswahl in Hessen gestanden, die im Gegensatz zur Bundestagswahl positiv für die CDU ausgegangen sei und mit einem klaren Auftrag zur Regierungsverantwortung für die Union mit Boris Rhein. Frenz erinnerte an die Sinntaler Ergebnisse. Der Wahlkreisabgeordnete Michael Reul erhielt demnach 35,8 Prozent der Stimmen, ein Zuwachs von 9,8 Prozent gegenüber der letzten Wahl. Sein Konkurrent Schreiber von der SPD kam auf 15,3 Prozent (Minus 8,5 Prozent) und der AfD Kandidat Mohn erhielt 31,7 Prozent – ein Zuwachs von 9,1 Prozent. Bei den Landesstimmen in Sinntal erhielt die CDU 35,8 Prozent, also ein Plus von 9,6 Prozent, die AfD 32,7 Prozent (+ 9,6 Prozent), die SPD 11,9 Prozent (Minus 8,6 Prozent), Grüne 5,4 Prozent (Minus 4,7 Prozent und die FDP 4 Prozent (Minus 4 Prozent). Das Landesergebnis der CDU lag bei 34,6 Prozent (+ 7,6 Prozent) und 52 Sitzen. Die Grünen erhielten 1,8 Prozent und 22 Sitze, die SPD erhielt 15,1 Prozent (Minus 4,7 Prozent) und 23 Sitze, die AfD erhielt 18,4 Prozent (+ 5,3 Prozent) und 28 Sitze und die FDP erhielt 5 Prozent (Minus 2,5 Prozent) und 8 Sitze.

Landesergebnis in Ordnung


„Unser Ergebnis in Sinntal mit 1.779 Stimmen = 35,8 Prozent entspricht einem Zuwachs von 9,6 Prozent und ist auch im Vergleich zum Landestrend in Ordnung. Was aber zu denken geben muss, ist das Abschneiden der AFD, die mit 1.623 Stimmen und 32,7 Prozent in Sinntal mehr Stimmen erhielt als die Berliner Ampelkoalition von SPD, Grüne und FDP zusammen mit 1.059 Stimmen. Hier wird sichtbar, dass der Protest gegen die Berliner Bundespolitik im kommunalen Bereich angekommen ist. Auch in unserer Gemeinde spüren wir, dass wir allein gelassen werden, die Probleme zu lösen, da wir und viele andere Kommunen nicht nur im finanziellen, sondern auch im personellen Bereich überfordert sind.

Eine verfehlte Flüchtlings- und Asypolitik


Hauptursache ist die verfehlte Flüchtlings- und Asylpolitik, die zulasten der Städte und Gemeinden ausgetragen wird. Die Väter des Grundgesetzes haben das Asylrecht bewusst in unserer Verfassung verankert. Das ist auch gut so und soll nach wie vor gelten. Was aber nicht geht, ist ein unkontrollierter Zuzug von Asylanten und die ungleiche Behandlung von Kriegsflüchtlingen in Europa. Die Lasten müssen auf alle Schultern verteilt werden. Vor allem dürfen sich einzelne EU-Staaten nicht aus der Verantwortung stehlen,“ sagte Günter Frenz. „Die im nächsten Jahr anstehende Europawahl wird zeigen, wenn keine gravierenden Veränderungen kommen, dass ein Großteil der Bevölkerung aus Protest den Rechtspopulisten hinterherläuft. Die Ampelkoalition darf die Argumentation der Bürgerinnen und Bürger nicht ignorieren, sondern muss handeln.“ 

Bei der letzten Jahreshauptversammlung habe Frenz angekündigt, dass der Generationswechsel auch im CDU-Gemeindeverband vollzogen werden muss, nachdem der für die Fraktion bereits vorgenommen wurde. Auch weiterhin unterstütze er die Arbeit des Vorsitzenden und des Vorstandes und bleibe im Sinntaler Gemeindevorstand als Beigeordneter und als stell-vertretender Kreistagsvorsitzender tätig.

Ein Generationswechsel bei der CDU Sinntal


Frenz bedankte sich für die Unterstützung und das Vertrauen in den letzten Jahren. „Das politische Gestalten in unserer Gemeinde sollte auch in Zukunft unsere Hauptaufgabe sein, die wir mit bestem Gewissen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger wahrnehmen,“ appellierte der scheidende Vorsitzende. Über die Fraktionsarbeit berichtete Fraktionsvorsitzender Lukas Henke. Man sei die Aktivsten in der Gemeindevertretung und ohne Schauanträge, aber agiere in den Fesseln des Haushalts. Henke sah eine andere Kultur, man rede miteinander – auch des Öfteren mit der BWG. Eine ungewöhnliche Situation sei, dass der Bürgermeister ohne eine Partei im Rückhalt sei. Als Kandidat für den Vorsitz des CDU-Gemeindeverbandes Sinntal nannte Lukas Henke als seine besonderen Themen Familie, gute schulische Bildung und eine starke mittelständische Wirtschaft vor Ort. Sein Ziel sei, den Gemeindeverband Sinntal zu stärken, die Zusammenarbeit innerhalb der Partei zu fördern und die Gemeinde aktiv mitzugestalten. Er wünschte sich eine offene und transparente Kommunikation. Er sehe den Vorsitz als einen Primus inter Pares - ein Erster unter Gleichen - und sei für Teamwork. 

Henke dankte Günter Frenz im Namen der CDU Sinntal für dessen vorbildliches Engagement und unermüdlichen Einsatz. Frenz könne auf eine beeindruckende politische Laufbahn zurückblicken. Wenn jemand CDU in Sinntal, Main-Kinzig-Kreis oder Grundschule in den Mund nehme, könne man davon ausgehen, dass auch der Name Günter Frenz falle.

Frenz mit einer beeindruckenden politischen Laufbahn


Nach dem von Willi Zeller verlesenen Kassenbericht wurde der Gesamtvorstand entlastet. Wahlleiter Günter Frenz führte die Vorstandswahlen und die der Delegierten für den Kreisparteitag und den Kreisverbandsausschuss satzungsgemäß geheim durch. In den neuen Vorstand gewählt wurden als Vorsitzender Lukas Henke, stellvertretender Vorsitzender Andreas Heil, Schriftführer Claudius Brasch , Kassierer Klaus Zeller, Mitgliederbeauftragter Andreas Heil, Beisitzer/innen Günter Frenz, Gerhard Gärtner, Günter Walther, Maria Gärtner, Olaf Maienschein, Willi Zeller, Thomas Haase, Simon Müller, Robert Heil und Stefan Walther. 

Als Delegierten zum Kreisparteitag und den Kreisverbandsausschuss wurden Lukas Henke, Günter Frenz, Andreas Heil, Gerhard Gärtner, Irma Frenz, Maria Gärtner, Claudius Brasch, Günter Walther, Simon Müller, Klaus Zeller, Elke Walther, Olaf Maienschein, Thomas Haase, Willi Zeller und Robert Heil gewählt. Neue Kassenprüfer wurden Irma Frenz und Hans Müller.

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