Sargsuche im Meyerhöferschen Teich

SCHLÜCHTERN - Die Ausgrabung des Kalle Moat war am vergangenen Samstag der absolute Höhepunkt der Festtage für die Stammtischbrüder des Gasthauses Hausmann. Da es vor einem Jahr eine Seebestattung gab, begab sich der neue Präsident der Hausmann-Stammtisch, Armin Mäder, im Gartenteich seiner Vorgängerin Martina Mayerhofer mit einem kleinen Boot auf die Suche. Doch dort fand er in einem Behälter nur ein Schriftstück, auf dem stand: „Mir war es hier zu nass. Ich bin 15 Schritte östlich gewandert.“ Zwischen den Rhododendren wurde er schnell fündig und hielt unter dem Applaus der über 100 Stammtischbrüdern und -schwestern und etlichen Kalte-Markt-Präsidenten den kleinen Holzsarg in die Höhe.

Musikalisch begleitet von der Stadtkapelle zog die gesellige Runde mit dem bunten Kirmesschmuck im Gepäck zum Hausmann.

In seiner Rede an das Volk erzählte der Präsident der Hausmann-Stammtische, wie es überhaupt zur Gründung eines neuen Stammtisches, dem siebzehnten, gekommen war. „Bei der Wahlparty des Kalte-Markt-Präsidenten Michael Resch sagte Hans Dieter Hausmann leicht genervt: „Ich finde dieses Jahr keinen Stammtischpräsidenten, egal, ob Mann ob Frau oder divers.“

Da hätten sie sich angeschaut und dachten alle das gleiche, wir müssen helfen - damit er endlich aufhört zu weinen. Bei der Namensfindung habe der Hausmann-Wirt die zündende Idee gehabt: „Ihr trinkt gerne Äppler und babbelt dumm Zeuch, der Name Äpplerbäbbler wär doch was für Euch.“

Gegen Ende seines Vortrages meinte er: „Wollt ihr noch viel mehr aus Schlüchterns Leben mitbekommen müsst Ihr zu einem unserer Stammtische kommen.“

Er gab noch preis, dass der Hausmann zu Hessens 50 besten Dorfgaststätten gehöre. Nun ja. So manch Schlüchterner hält das Mittelzentrum für eine Stadt. +++