Anruferin gab sich als Staatsanwältin aus

Hanau / Büdingen: Familie verliert 80.000 Euro durch Schockanruf

Hanau / Büdingen: Familie verliert 80.000 Euro durch Schockanruf - Symbolbild: Pixabay


Freitag, 01.03.2024

HANAU / BÜDINGEN - Mit der perfiden Masche des sogenannten Schockanrufes erleichterten Betrüger am Mittwochnachmittag eine Büdinger Familie um mehr als 80.000 Euro. Eine Geldübergabe an einen Boten fand in der Krämerstraße in Hanau statt.

Gegen Mittag klingelte in dem Büdinger Haushalt das Telefon. Die Anruferin gab sich als Hanauer Staatsanwältin aus und erklärte, dass der erwachsene Sohn der Familie festgenommen worden sei. Er habe einen Verkehrsunfall mit einem Toten verursacht und sei bei seiner anschließenden Flucht vom Unfallort von der Polizei festgenommen worden, so die vermeintliche Staatsanwältin. Sie erklärte weiter, dass ein fünfstelliger Eurobetrag als Kaution hinterlegt werden müsse, um den Sohn aus der Haft auszulösen. 

Die Familie organisierte den geforderten Betrag. Die Staatsanwältin lotste die Mutter des mutmaßlich Festgenommenen mit dem Geld nach Hanau in die Krämerstraße, wo sie den Betrag zwischen 12.50 Uhr und 13.30 Uhr aus ihrem roten Seat Ibiza mit BÜD-Kennzeichen heraus einem Boten übergab. Die Staatsanwältin hielt ununterbrochen telefonischen Kontakt mit der Mutter, den die Betrügerin auch nach der Übergabe bis zur Rückkehr nach Büdingen aufrechthielt. 

Betrug fiel zu spät auf

Dort angekommen erweiterte die falsche Staatsanwältin die Forderung nochmals um einen fünfstelligen Eurobetrag und lotste die Mutter zu einer Übergabe nach Frankfurt, wo auch der Sohn aus der Haft entlassen werden sollte. Gegen 17.00 Uhr nahm dort derselbe Mann wie in Hanau auch diesen Betrag entgegen. Der Sohn tauchte allerdings nicht auf. Erst später, bei einem persönlichen Kontakt mit dem Sohn, fiel der Betrug auf.

Der Bote, der die Beträge in der Hanauer Krämerstraße und in Frankfurt von der Mutter entgegennahm, hatte eine normale bis kräftige Statur, war etwa 30 Jahre alt und ca. 180 cm groß. Er trug einen schwarzen Vollbart und sprach gebrochen Deutsch. Bekleidet war er mit einer schwarzen Jacke mit Kapuze, einem schwarzen Pullover sowie einer schwarzen Jogginghose.

Die Ermittler der Kriminalpolizei suchen Zeugen in Hanau und fragen:

   - Wer hat die Geldübergabe, aus einem roten Seat Ibiza mit 

       BÜD-Kennzeichen heraus, in Hanau in der Krämerstraße gestern 

       Nachmittag zwischen 12.50 Uhr und 13.30 Uhr beobachtet?

Hinweise nehmen die Polizeistation Friedberg unter der Rufnummer 06031 601-0 oder die Kriminalpolizei in Hanau unter der Rufnummer 06181 100-123 entgegen.

Um nicht Opfer dieser Betrugsmasche zu werden, geben die Ermittler folgende Tipps:

   - Sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert, beenden Sie 

     einfach das Gespräch und informieren Sie die Polizei.

   - Ziehen Sie eine dritte, Ihnen bekannte Person hinzu.

   - Vergewissern Sie sich, ob der geschilderte Sachverhalt wirklich 

     zutrifft und rufen Sie die betroffene Person unter der bisher 

     bekannten und benutzten Nummer an. Dieser Anruf enttarnt die 

     Betrugsmasche sofort.

   - Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen 

     Verhältnissen preis.

   - Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. (red)

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 833 712
    E-Mail: redaktion@kinzig.news
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 833 711
    E-Mail: vertrieb@kinzig.news
    Kinzig.Termine