STEINAU A. D. STRASSE

"Vereinskultur weicht Work-Life-Balance": Aus für Steinauer Faschingsumzug?

Der Steinauer Faschingsumzug im nächsten Jahr könnte der vorerst letzte sein. - Fotos: Joana Gibbe


Freitag, 15.11.2019
von Joana Gibbe

STEINAU A. D. STRASSE - Am Montag fiel der Startschuss für die fünfte Jahreszeit: Sitzungen, Faschingsumzüge, bunte Kostüme und jede Menge Feierei stehen nun auf dem Programm. Doch viele Vereine verzeichnen immer weniger Nachwuchs - ein Problem, das das Aus für den Steinauer Faschingsumzug bedeuten könnte.

In der Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Steinauer Vereine (Arge) am Donnerstag wurde dieses Problem erneut thematisiert, denn für Vorstandsvorsitzenden Dirk Denhard steht fest: „Der Faschingsumzug im nächsten Jahr ist für uns als Vorstand definitiv der letzte“. Zum 30. Mal steht Denhard 2020 als Zugmarschall an der Spitze des Umzugs, der unter dem Motto „einmal noch für euch“ laufen wird. Nach 45 Faschingsumzügen könnte danach Schluss sein mit dem Karnevalsbrauch, denn „es findet sich keiner, der es machen will“, heißt es seitens der Delegierten.

Von links: Burkhardt Lang vom TV Steinau, Dirk Spielmann, Vorsitzender der Feuerwehr Sarrod, Michael Graf vom FV Steinau und Udo Schlegel, erster Vorsitzender der Feuerwehr Steinau.
Von links: Burkhardt Lang vom TV Steinau, Dirk Spielmann, Vorsitzender der Feuerwehr Sarrod, Michael Graf vom FV Steinau und Udo Schlegel, erster Vorsitzender der Feuerwehr Steinau.
Im nächsten Jahr feiert der Steinauer Karneval-Verein 50. Jubiläum.
Im nächsten Jahr feiert der Steinauer Karneval-Verein 50. Jubiläum.
Von vorne: Meike Morawetz vom Musikverein 'Germania' Steinau, Steffi Fink vom SKV und Hans-Jürgen Salomon vom VdK Steinau.
Von vorne: Meike Morawetz vom Musikverein 'Germania' Steinau, Steffi Fink vom SKV und Hans-Jürgen Salomon vom VdK Steinau.

Ob aus mangelndem Interesse oder der Angst vor Verantwortung, wisse man nicht. Der Umzug in diesem Jahr sei mit über 8.000 Besuchern jedenfalls „sehr gut gelaufen“ und die Vorarbeit sei „gar nicht so wild“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. Doch die „Vereinskultur weicht der Work-Life-Balance“, scherzt Denhard und mahnt an, dass sich die Vereinskultur verändern werden muss, um für Nachkommen interessant zu sein.

Dirk Denhard, Vorstandsvorsitzender der Arge Steinau und Arge-Mitglied Antje Seelig.
Dirk Denhard, Vorstandsvorsitzender der Arge Steinau und Arge-Mitglied Antje Seelig.
Hansjörg Schreiter, Schatzmeister der Arge Steinau.
Hansjörg Schreiter, Schatzmeister der Arge Steinau.

Bei einem offenen Casting, am 16. Januar in der Steinauer Rathaushalle, möchte die Arge „potenzielle Vereine vorsprechen lassen“ und erhofft sich, so die Nachfolge zu sichern. „Wenn ein neuer Verein übernimmt, stehen wir ihm im ersten Jahr im Hintergrund auch beiseite“, betont Denhard, denn „wir wollen auch einen 46. Umzug“.

Auch seitens der Stadt sei das Interesse groß, den Umzug am Leben zu erhalten, erklärt Denhard und lobt das Engagement des Ordnungsamts und die Bemühungen des Bürgermeisters Malte Jörg Uffeln. Mit anteiliger Zahlung der Versicherungen und TÜV-Abnahmen helfe die Stadt auch in finanzieller Hinsicht.

Neben dem Faschingsumzug stand bei der Delegiertenversammlung auch die Vorstandswahl auf der Agenda. Dabei wurde der bestehende Vorstand einstimmig wiedergewählt und Dirk Denhard bleibt Vorstandsvorsitzender. Auch Nadine Kania-Wolf, zweite Vorsitzende, Steffen Wolf, dritter Vorsitzender, Kassierer Hansjörg Schreiter, Schriftführerin Antje Seelig und Beisitzer Tim Schätzke bleiben nach einstimmiger Wahl in ihrem Amt. +++

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