Knowhow kommt aus Hanau

Landrat Thorsten Stolz besucht Zentrale der Vacuumschmelze

Landrat Thorsten Stolz (2.v.r.) überreichte der Geschäftsführung der VAC (von rechts): Patrick Trost, Dr. Erik Eschen und Dr. Alexander Barcza, nachträglich ein Präsent zum Firmenjubiläum - Foto: Kreispressestelle


Samstag, 23.03.2024

HANAU - Seit gut 100 Jahren gibt es die Vacuumschmelze in Hanau. Das weltweit agierende Unternehmen zählt inzwischen fast 5000 Beschäftigte und gehört im Bereich der magnetischen Werkstoffe zu den Marktführern. Zahlreiche Produkte der VAC werden in der Elektromobilität, der Luftfahrt oder auch bei den Erneuerbaren Energien eingesetzt. Entsprechend gut entwickelt sich die Nachfrage, so dass die Vacuumschmelze derzeit stark auf Expansionskurs unterwegs ist, berichtete der Leiter der Geschäftsführung, Dr. Erik Eschen, kürzlich im Gespräch mit Landrat Thorsten Stolz.

Im Nachgang zum Jubiläum des Traditionsunternehmens hatte er die Firmenzentrale in Hanau besucht und dabei aufschlussreiche Einblicke in die konkreten Arbeitsprozesse erhalten. Die VAC ist eines der wenigen Unternehmen, das die gesamte Prozesskette für magnetische Werkstoffe abbildet: Von der sorgfältigen Herstellung der Ausgangsprodukte bis hin zum einsatzbereiten Bauteil. Die dafür verwendeten über 170 Speziallegierungen werden zum großen Teil in Hanau hergestellt und auch das maßgebliche Know-How findet sich in der Zentrale, wie Dr. Erik Eschen ausführte.

Die präzisen und effizienten Endprodukte finden sich dann in großer Zahl in Smartphones, in der Medizintechnik, der Elektronik, bei der klimaneutralen Energiegewinnung oder in der wachsenden Zahl von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Wie Vizepräsident und Produktmanager Patrick Trost ausführte, sind diese Elemente häufig sehr klein und unscheinbar, aber immer unverzichtbar. Bei der Entwicklung profitiert das Unternehmen von der enormen Erfahrung im gesamten Fertigungsprozess und kann daher „sehr kurzfristig für jede Anforderung die richtige Lösung bieten“.

Für Landrat Thorsten Stolz eine „ausgesprochen gute Nachricht und eine hervorragende Perspektive, dass ein Unternehmen aus dem Main-Kinzig-Kreis im Segment der neuen Technologien so erfolgreich mitmischt“. Diese Entwicklung der Hanauer Vacuumschmelze sei auch mit Blick auf die rund 1.500 Beschäftigten aus der Region „eine gute Botschaft“.

Doch nicht nur die Unternehmensentwicklung sei positiv hervorzuheben, auch der Aspekt der Nachhaltigkeit werde hier vorbildlich umgesetzt. So konnte Vizepräsident Dr. Alexander Barcza bei seiner Führung durch die Fertigungshallen berichten, dass 99,8 Prozent der Materialreste recycelt und im eigenen Kreislauf wiederverwendet werden. Der Fertigungsprozess selbst mit den zum Teil historischen Anlagen wirkt hingegen noch sehr ursprünglich. So arbeitet in Hanau eine 84 Jahre alte Warmwalze als Teil eines Prozesses, bei dem modernste Werkstoffe für zukunftsträchtige Technologien wie Elektromotoren und Solaranlagen entstehen.

In diesem Zusammenhang ist auch die gute Nachricht zu sehen, dass die VAC kürzlich eine verbindliche, langfristige Liefervereinbarung mit dem Automobilhersteller General Motors (GM) für die Produktion von Selten-Erd-Dauermagneten abgeschlossen hat. Aus Sicht der Geschäftsführung „ein weiterer wichtiger Schritt beim Aufbau einer starken, nachhaltigen und skalierbaren Lieferkette für Elektrofahrzeuge.“ Wie Dr. Erik Eschen ergänzt, wird die VAC im Rahmen der Vereinbarung eine Produktionsstätte in Nordamerika errichten, um die Dauermagnete zu fertigen, die in einer breiten Palette von Elektrofahrzeugen zum Einsatz kommen. Das VAC-Werk wird voraussichtlich 2025 die Produktion aufnehmen und Hunderte neuer Arbeitsplätze schaffen. Durch diese internationalen Aktivitäten werde auch der Standort Hanau gestärkt. (red) 

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