Transformationsprozess: Unternehmensbesuche zur Zukunftsallianz im MKK
Freitag, 29.03.2024
MAIN-KINZIG-KREIS - Die Wirtschaftsförderung Main-Kinzig-Kreis sowie der Arbeitgeberverband HESSENMETALL Offenbach und Osthessen haben ihre Tour anlässlich der Zukunftsallianz mit Besuchen bei der HKS Dreh-Antriebe GmbH, bei der Micro Maschinenbau GmbH sowie bei der NTG Neue Technologien GmbH & Co. KG für das erste Quartal des neuen Jahres im Kreis beendet.
Die Allianz ist eine regionale Initiative zur Förderung des Transformationsprozesses im Main-Kinzig-Kreis. Basierend auf Forschungsergebnissen der Universität Frankfurt im Auftrag der Hessischen Landesregierung haben es sich die Projektpartner und Mitglieder zur Aufgabe gemacht, Aufmerksamkeit für den Transformationsprozess im Kreis zu schaffen, Wissen auszutauschen sowie gemeinsam Lösungen für die Region und darüber hinaus zu entwickeln. Dies betrifft den Umgang mit Effekten und Chancen, die der strukturelle, digitale, ökologische und demographische Wandel für den Main-Kinzig-Kreis mit sich bringt.
Im Rahmen der Besuche bei HKS, Micro Maschinenbau und NTG fanden die Kooperationspartner viele Anknüpfungspunkte, um die Unternehmen mit ihren Stärken gezielt und zukunftsorientiert zu fördern sowie in Zeiten der Transformation zu unterstützen. Dies betraf insbesondere das Gewinnen und Binden von Mitarbeitenden sowie Auszubildenden.
Faire Unternehmenskultur als Priorität
„Wertschätzung, Verlässlichkeit und Weiterentwicklungsoptionen sind nur ein paar Gründe, warum die HKS für viele aus der Region seit jeher ein Arbeitgeber fürs Leben ist“, so Günter Höhn, Geschäftsführer bei HKS im gemeinsamen Austausch. Im Unternehmen liegt ein besonderes Augenmerk auf gemeinsamen Werten. Ganz in Sinne seiner Historie als Familienunternehmen genießt eine ehrliche Firmenphilosophie sowie eine faire Unternehmenskultur höchste Priorität.
„Mein Herz schlägt für die Firma und damit für die, die sie ausmachen – unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nur so können wir in Boom- und Krisenzeiten gemeinsam gewinnen. Eine starke Wirtschaft auf lokaler und regionaler Ebene ist die Voraussetzung für Wohlstand bei uns vor Ort und darüber hinaus“, sagte Höhn. „Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen haben wir den Vorteil, dass wir viele verschiedene Branchen beliefern und generell ein beachtliches Wachstumspotential vorzuweisen haben. Doch auch bei uns droht Stagnation – vor allem durch Personalmangel. Wir haben Produktionsreserven, die wir nutzen könnten, wenn wir mehr Personal hätten. Deshalb sage ich zu qualifizierten und engagierten Bewerberinnen und Bewerbern: Kommen Sie zu uns, wir bieten Zukunft! Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben uns zu einem Weltmarktführer in unserem Gebiet gemacht!“
Hochspezialisiert und gleichzeitig breit aufgestellt
„Unsere Spezialität liegt im Sondermaschinenbau – vor allem, wenn es um maßgefertigte Einzelteile geht und um unser hohes Maß an Flexibilität – make-to-order“, erklärte Florian Klinger, Geschäftsführer der Micro Maschinenbau GmbH bei der Betriebserkundung für die Bildungs- und Zukunftsallianz. Das Unternehmen bietet umfassende Qualität und Präzision sowie ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit in Kombination mit Wirtschaftlichkeit. „Wegen des enormen Drucks in der freien Wirtschaft, der durch Wandlungsprozesse und akute Spannungen sowie Unsicherheiten noch verstärkt wird, erhalten wir immer mehr Anfragen für Maschinenersatzbauteile für Altmaschinen und -geräte. Hier versuchen wir selbstverständlich die passenden Lösungen für unsere Kundinnen und Kunden zu finden. In vielen Fällen sind diese Wege allerdings nur rentabel, wenn gewisse Neuinvestitionen getätigt werden, was finanziell für viele Unternehmen immer schwieriger wird – ein Teufelskreis“.
Ähnlich der HKS ist die Micro Maschinenbau GmbH trotz bzw. gerade wegen ihrer Spezialisierung breit aufgestellt, was ihren Absatzmarkt betrifft. Micro Maschinenbau verfügt ebenfalls über Wachstumspotential, was in enger Verbindung zu Personalbindung und Fachkräftesicherung steht. „Im Optimalfall bilde ich Talente aus, fördere sie und gewinne sie langfristig für mein Unternehmen. Meinen potentiellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von morgen begegne ich auf Augenhöhe und mit klaren, ehrlichen und verbindlichen Absprachen – beiderseits“, so Klinger. „Wir leisten hier greifbare, handfeste Arbeit, bei der ich am Ende meines Arbeitstages unmittelbar sehe, was ich geleistet habe und darauf kann ich stolz sein.“ Die Leidenschaft für sein Unternehmen und die Berufe, die dort vertreten sind, vermittelt Klinger unter anderem regelmäßig in kooperativen Projekten mit örtlichen Schulen.
Boomendes Nischenprodukt
Personal dringend gesucht – das heißt es unweit von Micro Maschinenbau auch bei NTG – Neue Technologien GmbH & Co. KG. Im Gespräch hob Thomas Franz zudem hervor, dass der Dreh- und Angelpunkt hinsichtlich des wirtschaftlichen Erfolgs des Unternehmens weiterhin Flexibilität sei. „Wir mussten in den letzten Jahren so flexibel wie möglich agieren und uns immer wieder neu erfinden, da wir so vielseitig produzieren, was wiederum ein erhöhtes Maß an Krisenresistenz mit sich bringt. Gleichzeitig fertigen wir ein boomendes Nischenprodukt mit gigantischer Nachfrage – damit leisten wir zum Beispiel einen wesentlichen Beitrag zur Chip-Herstellung“, so Franz. Um dem genannten Boom gerecht zu werden, ist Personalfindung und -bindung bei NTG essentiell – und das fängt bei der Ausbildung im eigenen Haus an.
„Wir sind generell bei Aktionen dabei, die junge Menschen für Technik begeistern und unsere Arbeit greifbar machen. Im Unterschied zu größeren Unternehmen sind Talente hier auch größere Fische in einem kleineren Teich und kommen so von Anfang an ins Machen“, sagte Franz. NTG hat pro Jahr für drei bis fünf Auszubildende Kapazitäten und eine hohe Übernahmequote vorzuweisen. Außerdem legt man großen Wert darauf, regelmäßig Praktikumsplätze für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende anzubieten – Initiativbewerbung erwünscht! „Uns ist es wichtig, dass Jugendliche bzw. junge Erwachsene so früh wie möglich mit den verschiedenen Berufsbildern in Kontakt kommen, die für unsere Arbeit unerlässlich sind.“ (red)