PAPPERT PLAPPERT: "Ich feier’ morgen krank"

MAIN-KINZIG-KREIS - "Ich feier’ morgen krank", wie oft haben wir diesen Satz im Kreise unserer Bekannten, Nachbarn oder Arbeitskollegen schon gehört. Für mich persönlich völlig unverständlich, dass man sich krankschreiben lässt - ohne Krankheit. Für viele andere ist das aber ganz normal.

Und ich würde sogar noch weiter gehen. Selbst wenn man nur eine leichte Erkältung hat oder eine Krankheit, bei der man eigentlich noch arbeiten könnte, muss man sich doch nicht direkt krankschreiben lassen. Anderes Beispiel: Wenn man Home-Office-Job einen gebrochenen Fuß hat, dann kann man doch trotzdem vor dem Laptop sitzen und arbeiten. Die Finger funktionieren doch noch. Viele nutzen das aber, um sich krankzumelden. Aber was ist das denn für eine Arbeitseinstellung? Sowohl gegenüber dem Arbeitgeber, als auch gegenüber Kollegen.

Dazu kommt, dass es eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ist, die man da vom Arzt des Vertrauens bekommt. Also dann, wenn man aus gesundheitlichen Gründen unfähig zu Arbeiten ist. Und nicht, wenn man keine Lust hat. 

Und warum ist das hier in Deutschland so weit verbreitet? Weil es uns zu gut geht und viele das nicht wertschätzen, sondern ausnutzen. Schauen wir doch nur mal in die USA. Da ist die Situation eine ganz andere. Hier würden manche, die hier regelmäßig krank machen, sich sogar auf die Arbeit schleppen, denn in den USA ist kein Chef zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall verpflichtet. Nicht, dass ich das Konzept dort besser finde, aber dadurch ist die Arbeitsmoral eine ganz andere.

Und was ist jetzt mein Appell? Ganz einfach: Wenn Ihr krank seid, geht zum Arzt - quälen sollte sich keiner. Aber wenn Ihr Arbeiten könnt, geht auf die Arbeit. 

Jeden Sonntag schreibt KINZIG.NEWS-Reporter Moritz Pappert in dieser Kolumne über Themen, die ihn in der vergangenen Woche bewegt haben. Immer mit einem Augenzwinkern und immer extrem subjektiv. Ein Pappert plappert halt einfach drauf los. Autogrammwünsche bitte per E-Mail an [email protected]