Seit 60 Jahren miteinander verheiratet: Karin und Georg aus Nidderau
Mittwoch, 15.05.2024
NIDDERAU - Karin (80) und Georg (85) Brodt aus Nidderau-Ostheim sind seit mehr als 60 Jahren ein Paar, das alle Höhen und Tiefen des Lebens gemeinsam meistert – mit Humor, Gelassenheit und Zuversicht.
Ihre Diamantene Hochzeit haben sie bereits am Himmelfahrtstag in Berlin mit der Familie gefeiert, denn der kirchliche Hochzeitstag war am 9. Mai 1964, die standesamtliche Trauung bereits einen Tag zuvor. Landrat Thorsten Stolz und Erster Stadtrat Rainer Vogel gratulierten dem Jubelpaar.
„Karin und Georg Brodt sind ein gutes Beispiel dafür, wie es gelingen kann, über eine so lange Zeit hinweg liebevoll miteinander verbunden zu bleiben. Ich wünsche dem Paar alles erdenklich Gute, viel Gesundheit und noch viele schöne gemeinsame Jahre“, erklärte Landrat Thorsten Stolz, der das Ehepaar in dessen Eigenheim in Ostheim besuchte, das die Beiden seit 1971 bewohnen.
Er wuchs auf dem Land auf, sie in der Stadt. Würde das gut gehen?
Karin und Georg Brodt lernten sich 1960 auf der Arbeit kennen, bei der Dresdner Bank in Hanau. Es dauerte drei Jahre, bis die Funken richtig flogen: Bei einem Skiausflug in den Vogelsberg. Wegen des schlechten Wetters kehrte das Paar in einen Gasthof ein – und verliebte sich. Noch im selben Jahr folgte die Verlobung. Während Georg aus einer Landwirte-Familie stammte, kam Karin aus einer Beamten-Familie. Er wuchs auf dem Land auf, sie in der Stadt. Würde das gut gehen? Immerhin standen hier einige Vorurteile im Raum, die es zu entkräften galt. Zum Glück kamen die Familien recht schnell sehr gut miteinander aus und so stand der Verbindung nichts mehr im Wege. Das lag wohl auch daran, dass alle Beteiligten grundsätzlich bereit waren, sich aufeinander einzulassen.
Es war eine entbehrungsreiche Zeit, aber auch eine Zeit des Aufbruchs. Für Karin war das Leben in Ostheim, wo sie zunächst einige Jahre mit ihrem Mann in der beengten Hofreite an der Ostheimer Vorderstraße bei den Schwiegereltern lebte, eine große Umstellung. Doch das Paar meisterte diese Zeit mit Zuversicht, Fleiß und gut gelaunt. 1965 kam Tochter Bettina zur Welt, 1968 Sohn Alexander. Karin arbeitete tageweise als Sekretärin, bei der Kinderbetreuung wurde sie von den Eltern und Schwiegereltern unterstützt. Der Umzug ins Eigenheim mit Garten war für die Familie eine große Freude.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben, Georg Brodt war zuletzt Filialleiter einer Großbank, engagierte er sich als langjähriger Vorsitzender verstärkt in der Interessengemeinschafft Historische Landmaschinen Wetterau/Main-Kinzig (IGHL). 2013 wurde er zum Präsidenten des Bundesverbands Historische Landtechnik Deutschland gewählt. Die Bewahrung der Vergangenheit ist ein wichtiges Anliegen, so führte er Zeitzeugeninterviews und engagiert sich im „Uusthemer Babbeler-Stammtisch“.
Beide sind sehr am Zeitgeschehen interessiert und blicken voller Dankbarkeit und Freude auf ihr gemeinsames Leben und das Erreichte zurück. (red)