Überfahrene Wölfin identifiziert - Tier war in Hessen nicht unbekannt

Donnerstag, 21.11.2019
von Lena Eberhardt
BAD ORB - Die überfahrene Wölfin, die am 29. September auf der Landstraße 3199 im Jossgrund gefunden wurde, machte im gesamten Kreis Schlagzeilen. Die Frage, woher das Tier kam, konnte nun vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie beantwortet werden. Eine genetische Analyse des Senckenberg Forschungsinstitutes zeigte, dass die Wölfin keine Unbekannte war - sie riss in Mittelkalbach (Kreis Fulda) drei Schafe.
Wie das Ergebnis der Analyse zeigt, handelte es sich bei der überfahrenen Wölfin um das gleiche Tier, dass am 15. April bei Mittelkalbach im Landkreis Fulda drei Schafe riss und weitere verletzte. Die Forscher gehen davon aus, dass die Fähe möglicherweise von Osten kommend über die Rhön nach Hessen eingewandert ist. Hinweise auf ihr Ursprungsrudel seien genetisch nicht bekannt, so das Hessische Landesamt. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Wölfin zur mitteleuropäischen Flachlandpopulation gehörte und aus Ostdeutschland, Westpolen oder Niedersachsen stammen könnte.
Laut Hessischen Landesamt wurden in diesem Jahr acht Wölfe in Hessen bestätigt. Zwei wurden jedoch tot aufgefunden und einer ist abgewandert. Es wird vermutet, dass sich zwei weitere Tiere im Vogelsbergkreis beziehungsweise im Landkreis Hersfeld-Rothenburg aufhalten könnten. Zudem hält sich ein Wolf seit Mai im Gebiet rund um Ulrichstein auf. Der lange Zeitraum deutet darauf hin, dass das Tier dort sesshaft geworden ist. +++