Sinntal: Radweg zwischen Oberzell und Weichersbach eröffnet
Dienstag, 11.06.2024
von WALTER DÖRR
SINNTAL - Zur feierlichen Neueröffnung des neuen Radweges zwischen Oberzell und Weichersbach hatte Sinntals Bürgermeister Thomas Henfling eingeladen.
Er konnte besonders seinen Amtsvorgänger und Kreistagsvorsitzenden Carsten Ullrich begrüßen, die Vorsitzende der Sinntaler Gemeindevertretung Brigitte Hartmann, den SPD-Fraktionsvorsitzenden Oliver Habekost, Mitglieder des Gemeindevorstandes und der Gemeindevertretung sowie die Ortsvorsteher von Weichersbach, Alfred Appel, und Oberzell, Mike Richter, mit Mitgliedern der Ortsbeiräte Oberzell und Weichersbach.
"Ein besonderer Tag für die Gemeinde Sinntal"
„Heute ist ein besonderer Tag für unsere Gemeinde und für alle Radfahrer“, sagte Bürgermeister Henfling. Mit dem Abschluss dieses Bauprojekts sei ein weiterer Meilenstein im Ausbau des Hessischen Radfernwegs R2 erreicht, und es freute den Bürgermeister, dass er diesen neuen Abschnitt gemeinsam mit den anwesenden Mandatsträgern eröffnen darf. (Der Hessische Radfernweg R2 ist einer von neun Radfernwegen in Hessen und insgesamt rund 200 km lang).
„Mit einer Gesamtlänge von 3,3 Kilometern haben wir es geschafft, den bisherigen Radwegverlauf entlang der Landstraße zu entschärfen und in die idyllische Natur zuverlegen. Diese Verlegung bringt nicht nur eine erhebliche Steigerung der Verkehrssicherheit, sondern auch eine immense Verbesserung der Attraktivität für den touristischen und alltäglichen Radverkehr“, so Henfling. Auf der Strecke könnten die Radfahrer nun die Schönheit der Natur genießen, die frische Luft und die Ruhe abseits der viel befahrenen Straßen. Der neue Weg biete somit nicht nur einen praktischen Nutzen, sondern auch ein naturnahes Erlebnis, das zur Erholung und Entspannung beitrage.
Rückblickend sagte der Bürgermeister, dass der Baubeginn im Juli 2023 war und von zahlreichen Herausforderungen begleitet. Insbesondere die unerwarteten Schwierigkeiten bei der Oberflächenentwässerung haben den Baufortschritt immer wieder verzögert. Trotz dieser Hindernisse habe sich die Bauzeit vor allem wegen dem ungünstigen Wetter um nur fünf Wochen verzögert. „Dies wäre ohne die flexible und effiziente Zusammenarbeit zwischen der ausführenden Firma Strassing, den beteiligten Planungsbüros Dehmer & Brückner sowie LPlan und den Mitarbeitern des Bauamts und des Bauhofs der Gemeinde Sinntal nicht möglich gewesen“, lobte der Rathauschef. „Jeder einzelne war zum kurzfristigen Umplanen gezwungen und hat dies hervorragend gemeistert.“
Hochwasser zwang zum Handeln
Ein großes Lob an galt allen
Beteiligten. Besonders erwähnte Henfling die Herausforderungen, die der
Starkregen im August 2023 bescherte. Große Teile des bereits
bestehenden Aufbaus wurden damals weggespült, und es musste in einigen
Bereichen nahezu neu begonnen werden. „Dieses Ereignis steht im Kontext
der immer schwieriger werdenden Bedingungen durch zunehmende
Unwetterlagen und zeigt, wie wichtig es ist, unsere Infrastruktur diesen
Herausforderungen anzupassen. Aber auch aus dieser Situation konnten
wir etwas Positives ziehen: Wir haben genau gesehen, wo uns das Wasser
auch bei solchen Ereignissen Probleme bereiten kann, und konnten als
direkte Reaktion zusätzliche Schutzmaßnahmen integrieren. Mein
besonderer Dank gilt der Firma Strassing für die schnelle, qualitativ
hochwertige und unkomplizierte Ausführung der Bauarbeiten. Ebenso danke
ich den Planungsbüro Dehmer & Brückner, dem Büro LPlan für die
Landschaftsplanung und naturschutzrechtliche Begleitung, dem Büro Müller
& Richter für die Vermessungsarbeiten, den engagierten Mitarbeitern
des Bauamts und des Bauhofs der Gemeinde Sinntal, den politischen
Gremien der Gemeinde Sinntal, dem Main-Kinzig-Kinzig und Hessen-Forst“,
sagte der Bürgermeister.
Ein besonderer Dank ging auch an die
beiden direkten Anlieger, die Firmen Holzbau Lins und Eichholz
Baustoffe, für ihre Unterstützung und Bereitschaft zur
Grundstücksverschiebung. „Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, dass
solche Vorhaben nur mit der Hilfe und Zusammenarbeit aller Beteiligten
realisiert werden können. Die vorbildliche Zusammenarbeit in diesem
Projekt wird auch einer der wichtigsten Bausteine für zukünftige
Projekte sein“, sagte Henfling. Die Baukosten für dieses Projekt
belaufen sich nach Stellung und Prüfung der Schlussrechnung auf 2,32
Millionen Euro.
17 Prozent günstiger als geplant
Diesen Kosten steht eine Förderung durch das Land Hessen in Höhe von 85 Prozent, sowie durch den Main-Kinzig-Kreis von 7,5 Prozent gegenüber. „Ohne diese Zuwendungen wäre der Bau für die Gemeinde Sinntal nicht möglich gewesen“, dankte der Bürgermeister und betonte, dass die Baukosten deutlich unter den ursprünglich veranschlagten Gesamtkosten von 2,8 Millionen Euro geblieben sind (17 Prozent günstiger).) Dies zeige den sparsamen und effizienten Umgang aller Beteiligten mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Nach der offiziellen Eröffnung lud der Bürgermeister zu einer „Erstbefahrung“ des neuen Radweges ein – mit dem Ziel Backfischfest in Weichersbach, wo der Erfolg bei einem gemütlichen Beisammensein gefeiert werden soll. In einem Grußwort freut sich Carsten Ullrich auf die Fertigstellung des Radweges. Die Planungen fielen noch in seine Amtszeit als Bürgermeister in Sinntal. Er sprach sich dafür aus, dass Radfahrer von den gefährlichen Hauptstraßen getrennt werden und auf sicheren Radfahrwegen fahren.
Die Planungs- und Realisierungszeit habe zwanzig Jahre betragen, sagte Brigitte Hartmann, damals noch Ortsvorsteherin in Weichersbach und heute Vorsitzende der Gemeindevertretung Sinntal. Radfahren sei sehr beliebt. Ohne Unterstützung habe aber der Radfahrweg von der Gemeinde Sinntal nicht gebaut werden können, so dass sie hoffte, zukünftig weiter Zuschüsse zu bekommen. Nach dem obligatorischen Durchschneiden des roten Bandes machte man sich per pedes von Oberzell auf den Weg nach Weichersbach.