Kleine Patienten werden zu Piraten

Gelnhäuser Kinderklinik: Neu gestaltete Dachterrassen eingeweiht

Die neugestalteten Dachterrassen der Gelnhäuser Kinderklinik wurden feierlich eingeweiht. - Foto: Main-Kinzig-Kliniken GmbH


Donnerstag, 04.07.2024

GELNHAUSEN - „Es ist ein Gemeinschaftswerk der gesamten Region – ein Gemeinschaftswerk, das Kinderaugen leuchten lässt ...“

Mit diesen Worten beschrieb Landrat Thorsten Stolz das aktuelle Großprojekt der Barbarossakinder – Pro Kinderklinik Gelnhausen e. V. Der Verein stellte im Rahmen einer feierlichen Eröffnung das Ergebnis aus rund drei Jahren Förderarbeit vor: zwei kindgerecht umgestaltete Dachterrassen, die kleinen Patienten der Kinderklinik einen Bewegungsraum an der frischen Luft bieten.

„Die gemeinsame Begeisterung für die Kliniken führt uns heute zusammen“, so Stolz. Seit der Projektvorstellung Anfang 2021 haben sich rund 200 Spender gefunden, die zu der Großspende in Höhe von 125.000 Euro beigetragen haben. Was dadurch möglich wurde, konnten die Gäste direkt vor Ort bestaunen: Aus den in die Jahre gekommenen Dachterrassen sind farbenfrohe und abwechslungsreiche Spiel- und Entdeckungsräume geworden, die den Kindern gemeinsam mit ihren Eltern etwas Abwechslung vom Krankenhausalltag bieten. Denn hier haben sie die Möglichkeit, sich an der frischen Luft aufzuhalten, ohne die Kinderstation verlassen zu müssen.

"Wir sind dankbar, stolz, begeistert, manchmal sprachlos ..."


Bettina Büdel, erste Vorsitzende der Barbarossakinder, dankte nicht nur ihren Vorstandskollegen Christine Jessl, Birgit Malle, Regina Günther und Ole Schön für die erfolgreiche Zusammenarbeit, sondern vor allem all jenen Personen, Organisationen und Institutionen, die gemeinsam mit dem Verein an einem Strang gezogen haben: „Wir sind dankbar, stolz, begeistert, manchmal sprachlos - wir können es kaum glauben, dass es endlich so weit ist: Das Projekt ist umgesetzt und wie toll ist es geworden“, so Büdel.

Konzeptionell ist es gelungen, das moderne und farbenfrohe Innenkonzept der erweiterten Kinderklinik auf den Außenbereich zu übertragen. Mit „Piraten“ und „Dschungel“ sind auf jeweils rund 116 Quadratmetern zwei fantasievolle Themenwelten entstanden, die sich spielerisch ergänzen. Der planerischen Aufgabe unentgeltlich angenommen hatte sich das Planungsbüro XQUADRAT aus Gelnhausen. Die dort tätige Architektin Lara Malle hat das Projekt federführend bis zur Fertigstellung begleitet. „Ihr Dranbleiben, Jonglieren, ihre Fachkenntnis und Hingabe an das Projekt waren herausragend“, waren sich die Vorstandsmitglieder einig.

Offene Spielflächen, bunte Entdeckungselemente sowie Rückzugsmöglichkeiten


Gemeinsam ist beiden Themenwelten, dass sich gleichermaßen offene Spielflächen, bunte Entdeckungselemente sowie Rückzugsmöglichkeiten wiederfinden. Hochwertige Fallschutzmatten sind nicht nur aus Sicherheitsgründen wichtig, sondern animieren durch ihre Verschiedenfarbigkeit zu Bewegungsabläufen. In der Themenwelt „Dschungel“ befinden sich ein Klettergerüst mit Rutsche sowie mehrere Hängematten zum Ruhen und Schaukeln. Bei den „Piraten“ erwarten die Patienten ein begehbares Piratenschiff und eine niedrige Kletterwand.

„Spielen kann dazu beitragen, das Krankenhauserleben positiver zu gestalten, Stress und Ängste abzubauen, Beziehungen zu stärken sowie das Wohlbefinden und damit auch die Genesung zu fördern“, machte Christian Quack, Geschäftsführer der Main-Kinzig-Kliniken, deutlich. Im Namen des gesamten Klinikteams richtete er seinen ausdrücklichen Dank an alle Beteiligten: „Die Barbarossakinder helfen gezielt da, wo die Grenzen der Finanzierung erreicht sind. Dieses großartige Engagement unterstützt wirksam dabei, unsere Patienten bestmöglich zu versorgen.“

Auch PD Dr. Dr. Horst Buxmann, Chefarzt der Kinderklinik, richtete sich an den Verein, der seit seinem zwölfjährigen Bestehen bereits rund 400.000 Euro für die Kinderklinik zusammengetragen hat. „Die Anerkennung und Dankbarkeit für das, was sie für uns tun, lässt sich kaum in Worte fassen“, so der Chefarzt. Neben der finanziellen Unterstützung sei es gerade die menschliche Verbundenheit und Wertschätzung der Arbeit des Kinderklinik-Teams, die von allen Mitarbeiten hoch geschätzt werde.

Kreative und außergewöhnliche Projekten


Immer wieder begeistern die Barbarossakinder und ihre Spender mit kreativen und außergewöhnlichen Projekten. Das gemeinsame Anliegen, die Kinderklinik zu unterstützen, führt Menschen auf positive und sinnhafte Weise zusammen. „Es ist uns wichtig, so regional und nachhaltig wie möglich zu arbeiten“, so Büdel. Für das aktuelle Projekt wurde eine besonders eindrucksvolle Kooperation eingegangen, denn Schüler des Kunst-Leistungskurses des Grimmelshausen-Gymnasiums gestalteten thematisch passende

Wandbilder, die auf den Dachterrassen fortan zum Entdecken und Träumen einladen. Zudem wurden die gemalten Bilder in einem Buch zusammengestellt – gemeinsam mit passenden Geschichten und Gedichten, die der Deutsch-Leistungskurs beisteuerte. „Geschichten rund um Korallenriffe, Schatzkisten, Pandabären und lustige Faultiere werden ab jetzt ein Lächeln auf die Gesichter der Kinder auf Station zaubern“, freut sich der Vereinsvorstand über dieses weitere Highlight und dankt allen Schülern und Lehrkräften, die sich begeistert eingebracht haben.

„Das Zusammenspiel aller Kräfte ist geglückt“, befanden Gerda Köhler-Pencz und Gabriele Göbel von der Klinikseelsorge der Main-Kinzig-Kliniken, die segensreiche Worte für das Projekt und die beteiligten Menschen fanden. Es sei wertvoll, auch in schwierigen Zeiten Räume zu finden, die Weite bringen, so die Seelsorgerinnen. „In der Gemeinschaft lässt sich viel erreichen“, war sich auch Daniel Baumann sicher, der als Vertreter der Spender zu den Anwesenden sprach. „Der Main-Kinzig-Kreis ist unsere Heimat, wir können glücklich sein, dass sich so viele Menschen mit Leidenschaft und Herzblut für das Gute einsetzen.“

Landrat Stolz fasste zusammen: „Das Dachterrassen-Projekt reiht sich in die Erfolgsgeschichte der Barbarossakinder ein. Ein großartiger Tag für die Main-Kinzig-Klinken, für die Kinderklinik und insbesondere die jüngsten Patienten unserer Region.“ (red)

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