Tipps vom NABU Hessen: So fühlen sich Insekten in Eurem Garten wohl
Donnerstag, 01.08.2024
HESSEN - Bereits drei einfache Maßnahmen helfen dabei, Euren Garten in ein Refugium für Insekten zu verwandeln ...
Insekten spielen eine wichtige Rolle in der Natur: Als Bestäuber für viele Pflanzen, natürliche Schädlingsbekämpfer oder als Nahrung für verschiedene Tiere wie Igel oder Vögel. Doch sind Insekten nicht nur nützlich, sondern auch schöne und faszinierende Tiere, die es zu entdecken lohnt, und die dem Garten eine lebendige Vielfalt schenken.
„Wer Insekten unterstützen und ihnen im Garten einen Rückzugsort bieten möchte, kann dies mit der richtigen Pflanzenauswahl, einigen nützlichen Elementen und viel Geduld tun“, weiß der Landesvorsitzende des NABU Hessen, Maik Sommerhage. Insekten und Pflanzen sind ein eingespieltes Team: Jede Pflanze hat eine Funktion, jedes Insekt eine Vorliebe. Die Pflanzen erfüllen dabei verschiedene Zwecke.
Es fehlt an Nahrung und Lebensraum
„Nicht nur Nektar und Pollen, sondern auch die Stängel und Blätter sind wichtig für Insekten. Denn daraus werden Nester gebaut, sie werden zur Überwinterung genutzt oder von den Raupen gefressen. Manche Insekten sind auf bestimmte Pflanzen angewiesen, andere sind nicht so wählerisch“, erklärt Sommerhage.
Aber allen fehlt es an Nahrung und Lebensraum. Gärten sind oftmals letzte Refugien und mit der Wahl der richtigen Pflanzen kann vielen Insekten schon auf kleinem Raum ein wertvoller Lebensraum geboten werden. Maik Sommerhage empfiehlt daher folgende drei Maßnahmen:
Wilde Ecken
Die erste und einfachste Maßnahme ist es, einfach eine wilde Ecke stehen zu lassen, die weder gemäht noch betreten wird. Hier erhalten Brennnesseln, Gräser und Klee ihren Raum. Denn sie sind für viele Insektenarten überlebenswichtig. Noch ein wenig Totholz dazu und schon ist eine großartige Wohnlandschaft für viele Insektenarten geschaffen worden.
Frühblüher
Frühblüher sind vor allem für früh fliegende Insekten wichtig. Daher sollte der insektenfreundliche Garten auf jeden Fall eine Auswahl der hübschen Pflanzen – zum Beispiel Schneeglöckchen, Krokusse oder Narzissen – enthalten, die entsprechend für die nächste Saison im Garten angepflanzt werden können.
Wildblumenbeet
Ein wohlduftendes Wildblumenbeet mit heimischen Pflanzen bereichert jeden Garten. Die farbenfrohen, flirrenden Hingucker sind einfach anzulegen und erfreuen ihre Besitzer über einen langen Zeitraum. Zu den geeigneten Pflanzen im sonnigen Bereich des Gartens gehören zum Beispiel Natternkopf oder Liegender Ehrenpreis, für halbschattige Lagen eignen sich unter anderem Wiesen-Salbei und Pracht-Nelke und an besonders schattigen Plätzchen können Walderdbeere, Akelei oder auch Geflecktes Lungenkraut gut wachsen.
Tierische Nachbarn kennenlernen und melden
Um mehr Menschen für die Bedürfnisse von Insekten zu sensibilisieren, ruft der NABU auch seit 2018 zu einer bundesweiten Insektenzählaktion auf. Vom 2. bis zum 11. August können wieder unter dem Motto „Zählen was zählt“ Insekten unter www.insektensommer.de online gemeldet werden.
Beobachten und zählen kann man fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang. Damit die Vielfalt der Insekten überschaubar bleibt und vergleichbare Daten gesammelt werden können, hat der NABU acht Kernarten ausgewählt. Nach diesen acht Arten sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf jeden Fall suchen.
Für die Zählung vom 2. bis zum 11. August sind das die folgenden Arten: Schwalbenschwanz, Kleiner Fuchs, Ackerhummel, Blaue Holzbiene, Siebenpunkt-Marienkäfer, Streifenwanze, Blaugrüne Mosaikjungfer und Grünes Heupferd. (red)