Blumen werden niedergelegt

Heute ist Tag der Zivilcourage: Gedenken an Alptug Sözen und Vili Viorel Paun

In Hanau gedenkt man an diesem Tag zwei besonderen jungen Männern, die unglaublich viel Mut und Einsatz für andere gezeigt haben, und beim Versuch anderen Menschen zu helfen, auf tragische Weise selbst ums Leben kamen: Vili Viorel Paun ... - Archivfoto: KN/Moritz Pappert


Donnerstag, 19.09.2024

HANAU - Der Tag der Zivilcourage findet seit 2015 jährlich am 19. September statt. An diesem Tag werden in Deutschland bundesweit Aktionen durchgeführt, die Menschen ermutigen sollen, sich in der Öffentlichkeit für den Schutz ihrer Mitmenschen gegen Beleidigung, Diskriminierung, Bedrohung, Rassismus, Kriminalität, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt einzusetzen.

In Hanau gedenkt man an diesem Tag zwei besonderen jungen Männern, die unglaublich viel Mut und Einsatz für andere gezeigt haben, und beim Versuch anderen Menschen zu helfen, auf tragische Weise selbst ums Leben kamen: Alptug Sözen und Vili Viorel Paun. Seitens der Stadt Hanau werden am Tag der Zivilcourage Blumen an Orten abgelegt, die an die beiden mutigen und selbstlosen Hanauer erinnern.

Am 13. November 2018 starb der 17 Jahre alte Hanauer Schüler Alptug Sözen beim Versuch einen hilflosen Mann aus dem Gleisbett an der Frankfurter S-Bahn-Station Ostendstraße zu retten. Nachdem er den Mann von den Gleisen geholt hatte, wurde er von der S-Bahn erfasst, bevor er sich selbst in Sicherheit bringen konnte.

... und Alptug Sözen. - Archivfoto: KN/Lena Eberhardt

... und Alptug Sözen. - Archivfoto: KN/Lena Eberhardt

Blumen werden niedergelegt


Ihm zu Ehren wurde in der Ludwig-Geißler-Schule, die Alptug besuchte, eine Tafel zu seinem Gedenken angebracht, die von einem Lehrer und Schülern der nahe gelegenen Staatlichen Zeichenakademie gestaltet wurde. Im Bürgerpark Freigericht – unweit der Wohnung seiner Eltern - ließ die Stadt Hanau zu Ehren und im Gedenken an Alptug Sözen einen Ginkgo-Baum pflanzen. Hier werden am 19. September auch die Blumen niedergelegt.

Vili Viorel Paun verfolgte in der Nacht des 19. Februar 2020 den Attentäter des rassistischen Anschlags in Hanau und versuchte erfolglos die Polizei zu informieren und den Attentäter zu stoppen. Er schaute - genauso wie Alptug Sözen - nicht weg, sondern bewies in beispielhafter Weise Mut und Zivilcourage und versuchte weitere Gewalttaten zu verhindern. Er ist dabei selbst zum Opfer eines brutalen Verbrechens geworden. Für Vili Viorel Paun wurde ein Kreuz mit seinem Namen am Kurt-Schumacher-Platz platziert. Hier werden für ihn am 19. September ebenfalls Blumen niedergelegt.

„Das selbstlose und heldenhafte Handeln von Alptug Sözen und Vili Viorel Paun macht sprachlos und ehrfürchtig“, so Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Es sei wichtig und richtig, nicht die Augen und Ohren zu verschließen und Menschen in akuter Not zu helfen, und sich in der Öffentlichkeit für den Schutz der Mitmenschen gegen Beleidigung, Diskriminierung, Bedrohung, Rassismus, Kriminalität, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt einzusetzen, sagt Kaminsky.

Er appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, Zivilcourage zu zeigen und sich für andere einzusetzen, doch gleichzeitig auch Besonnenheit bei der Wahl der Mittel zu zeigen. „Zwei junge hoffnungsvolle Leben wurden viel zu früh beendet und die Familien der beiden jungen Männer müssen mit dem schrecklichen Verlust leben. Das darf nie wieder geschehen!“ (red)

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