"Wir begleiten. Wenn das Leben zu Ende geht"

Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst: 227 Menschen am Lebensende begleitet

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden langjährig aktive Hospizbegleiterinnen für ihren Einsatz geehrt. - Fotos: Caritas-Verband für den MKK


Freitag, 20.09.2024

MAIN-KINZIG-KREIS - „Wir begleiten. Wenn das Leben zu Ende geht.“ Unter diesem Motto engagierten sich auch im vergangenen Jahr die knapp 100 ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter der Arbeitsgemeinschaft Hospizdienst (AGH) in Hanau und dem gesamten Main-Kinzig-Kreis. Insgesamt 227 Menschen haben sie dabei auf dem letzten Stück ihres Lebensweges begleitet.

Ein Einsatz mit viel Herz und Empathie, für den sich Vorstandsmitglied Bernd Heil herzlich bei den Ehrenamtlichen bedankte. Aber auch an die passiven Fördermitglieder, die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der AGH sowie seine Vorstandskolleginnen und Kollegen richtete er einen herzlichen Dank. In Vertretung für den Vorsitzenden, Meinrad Wösthoff, gab er einen kurzen Einblick in die Vorstandsarbeit, bevor AGH-Leiterin Annette Böhmer-Seeliger anschließend den Blick auf die Zahlen des vergangenen Jahres warf.

Von den insgesamt 227 Begleitungen erfolgte der größte Teil im Zuhause der Patienten (75 Begleitungen). 48 Personen wurden in Pflegeheimen begleitet, 23 in einem stationären Hospiz. Aber auch auf der Palliativstation der Main-Kinzig-Kliniken in Schlüchtern waren die ehrenamtlichen Hospizbegleiter wieder viel im Einsatz: Insgesamt 45 Menschen standen sie hier zur Seite. Eine Zahl, die deutlich belege, wie wichtig die Kooperation mit der Palliativstation sei, wie Böhmer-Seeliger unterstrich. Auf anderen Stationen in den regionalen Krankenhäusern waren die Hospizbegleiter der AGH hingegen lediglich fünfmal im Einsatz, auch wenn es hier sicherlich ebenfalls einen höheren Bedarf gäbe.

"Es ist ein sehr großes Gebiet, das wir alle gemeinsam abdecken"


Insgesamt 96 ausgebildete Hospizbegleiter, aufgeteilt in die Regionalgruppen Hanau, Gelnhausen und Bad Soden-Salmünster waren 2023 für die AGH aktiv. Gemeinsam mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen haben sie dabei für ihre Einsätze rund 53.000 Kilometer zurückgelegt. „Es ist ein sehr großes Gebiet, das wir alle gemeinsam abdecken“, erklärt Böhmer-Seeliger, denn das Einsatzgebiet der AGH umfasst den gesamten Main-Kinzig-Kreis.

Um die Ehrenamtlichen für ihre Arbeit gut zu rüsten, gab es dabei auch 2023 wieder verschiedene interne Fortbildungsangebote wie beispielsweise ein Wochenendseminar zum Thema Selbstführsorge, den Begegnungstag von frisch ausgebildeten und erfahrenen Hospizbegleitern und insgesamt 46 Gruppensupervisionen. Böhmer berichtete den Anwesenden im Caritas Bildungshaus Gelnhausen außerdem vom Umzug der AGH aus den Büroräumen des Dechant-Diel-Hauses Hanau im zweiten Stock in das dritte Stockwerk, vom regelmäßigen Einsatz ehrenamtlicher Hospizbegleiter im stationären Hospiz St. Elisabeth in Gelnhausen sowie von den Ausbildungskursen der AGH.

Besonderer Dank zum Abschied: Ursula Streicher beendet nach 21 Jahren ihren Einsatz als ehrenamtliche Hospizbegleiterin für die AGH.

Besonderer Dank zum Abschied: Ursula Streicher beendet nach 21 Jahren ihren Einsatz als ehrenamtliche Hospizbegleiterin für die AGH.

"Becher(n) für den guten Zweck"


Ein besonderer Punkt im Bericht der AGH-Leiterin war die Aktion „Becher(n) für den guten Zweck“ während des Konzertsommers im Hanauer Amphitheater, die auch aktuell wieder läuft. Hier wurden an den insgesamt 22 Konzerten 2023 ganze 110 Dienste an den großen Sammeltonnen von Ehrenamtlichen übernommen. Dank der großzügigen Becherspenden der Konzertbesucher konnten dabei mehr als 15.000 Euro für die ambulante Hospizarbeit gesammelt werden. Eine Einnahme, die für die AGH, sehr wichtig ist, da diese ihre Arbeit zum Teil durch Spenden finanziert. Auch in diesem Jahr laufe die Aktion wieder sehr gut und bereite allen viel Freude.

Neben den umfangreichen Berichten durfte natürlich auch die Ehrung langjähriger, aktiver Hospizbegleiter im Rahmen der Mitgliederversammlung nicht fehlen. Hierbei wurden Gerda Kyselka, Andrea Weinert-Betz und Janine Weller-Beunings für fünf Jahre als Hospizbegleiterinnen geehrt. Eva-Maria Bechthold-Link, Susanne Gudera und Petra Runge sind seit zehn Jahren in Einsatz für die AGH und Stefanie Patton steht schwerstkranken Menschen seit 15 Jahren am Ende ihres Lebens zur Seite.

Neben diesen runden Jubiläen gab es aber noch eine weitere, ganz besondere Ehrung im Rahmen der Mitgliederversammlung. Mit herzlichen Worten bedankte sich Annette Böhmer-Seeliger bei Uschi Streicher, die nach mehr als zwei Jahrzehnten ihren aktiven Einsatz für die AGH beendet: „Seit 21 Jahren unterstützt und begleitest du sterbende Menschen. Seit 21 Jahren bereicherst du uns mit deiner schier unermüdlichen Energie, deiner guten Laune und deinem mitreißenden Humor.“

Sie dankte der ehemaligen Krankenschwester für ihre vielen Einsätze als Hospizbegleiterin und überreichte ihr zum Abschied ein kleines Geschenk und die besten Wünsche der AGH. (red)

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