LEADER-Förderung für Bauprojekt in Birstein-Kirchbracht

BIRSTEIN - In Kirchbracht, einem Ortsteil von Birstein, entstehen zwei Ferienwohnungen im Bestand einer historischen Scheune, und zwar aus regionaltypischen und möglichst an ursprünglicher Bauweise angepassten Baustoffen. Das Projekt verantworten Werner und Eva Leitzgen, die dem Ersten Kreisbeigeordneten Andreas Hofmann kürzlich Einblicke in den Baufortschritt gaben und auch die ursprüngliche Nutzung der fast 250 Jahre alten Scheune umrissen. 

„Das ist einerseits äußerst ambitioniert, gerade bei diesem alten Baukörper, aber andererseits auch von Fachwissen und Stringenz unterfüttert, dass man gleich doppelt ins Staunen gerät“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete anerkennend. Aus LEADER-Mitteln der Europäischen Union wird dieses Bauvorhaben mit rund 95.000 Euro unterstützt, den entsprechenden Förderbescheid brachte Hofmann gleich mit und überreichte ihn im Beisein von Bürgermeister Sebastian Fehl und Thomas Dickert, Geschäftsführer von SPESSARTregional.

Ehemalige Dreiseithof von 1777 

Der ehemalige Dreiseithof von 1777 wurde mit Hof und Nebengebäuden bis in die 1970er Jahre noch landwirtschaftlich genutzt. Heute dient das Scheunengebäude als Lager und Produktionsstätte für das Unternehmen „Antikbaustoffe Leitzgen“, das im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Bestehen gefeiert hat. In einer stetigen Weiterentwicklung wurden über die Jahre neben der Holzwerkstatt eine Imkerei und eine Kräuterküche entwickelt und ausgebaut. Regelmäßig bieten die Eheleute Leitzgen Kräuter- und Erlebniswanderungen, Kräuter- und Kräuterkochkurse, Führungen rund um die Imkerei sowie Workshops zur Holzverarbeitung an. Mit dem Bau von zwei Ferienwohnungen in der historischen Scheune soll das Angebot um die Beherbergung von Gästen erweitert werden. Dabei sollen Regionalität und Originalität im Mittelpunkt des Bauvorhabens stehen.

Werner Leitzgen hat schon sehr klare Vorstellungen, wie die Wohnungen in einigen Monaten aussehen und möbliert sein werden. Bis dahin gibt es noch viel Arbeit, die jedoch nach Plan vorankommt. Und die neue Nutzung der Scheune nimmt bereits Konturen an. Rechts und links der ehemaligen Durchfahrt, entsteht jeweils eine Ferienwohnung mit je vier Betten in der alten originalen Substanz. Sie werden ausgestattet sein mit jeweils einer Wohnküche im Erdgeschoss, Schlafräumen im Obergeschoss und jeweils einer großen Wohngalerie, die firsthoch und gebäudebreit im Dachgeschoss entsteht. Das Dachgeschoss des angrenzenden Schweinestalls wird ebenfalls als Schlafraum ausgebaut.

Nachhaltige und ökologische Lehm- und Holzbauweise

Die Familie Leitzgen legt großen Wert darauf, dass das Gebäude nach nachhaltigen und ökologischen Standards in traditioneller Lehm- und Holzbauweise umgebaut wird. Zudem soll ein möglichst hoher Anteil der originalen hölzernen Bausubstanz sichtbar belassen werden. Die Einrichtung der Schlaf- und Wohnräume wird vorwiegend aus aufgearbeiteten antiquarischen Möbeln bestehen.

Andreas Hofmann bedankte sich für das Engagement, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der touristischen Aufwertung von Kirchbracht und Birstein. „Dieses Angebot passt sich in die Natur ein. Es lebt von der Ursprünglichkeit und Originalität, die man in der Region gut erfahren kann, wie auch von Komfort, den man im Urlaub nicht missen möchte“, sagte Hofmann. „Gutes wird hier erhalten und das Gute der Umgebung und der Natur kann man von hier aus wunderbar erkunden. Ein stimmiges Projekt, für das ich weiterhin gute Nerven wünsche“, so der Erste Kreisbeigeordnete. (red)