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Mutmaßlicher Lübcke-Mörder Stephan E. kündigt neues Geständnis an

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Donnerstag, 28.11.2019
von ci

REGION - Der mutmaßliche Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke will offenbar jetzt doch ein neues Geständnis ablegen. Das hatte sein Dresdner Anwalt Frank Hannig mitgeteilt. Reporter des ARD-Politikmagazins "Panorama" hatten den in der Kasseler JVA in Untersuchungshaft Sitzenden angeschrieben und ihm Fragen gestellt. Der entsprechende Panorama-Bericht dazu wird heute Abend um 21:45 Uhr gesendet. Sein Anwalt hatte ihm den Fragenkatalog weitergeleitet. E. wollte sich zwar nicht konkret zum Tathergang äußern, wohl aber das Bild, das die Öffentlichkeit von ihm habe, damit korrigieren.

Seit Juni befindet sich Stephan E. in Untersuchungshaft, weil er dringend tatverdächtig ist, Lübcke auf der Terrasse seines Hauses erschossen zu haben. Der Rechtsradikale hatte die Tat zunächst auch gestanden und die Ermittler zum Versteck der Mordwaffe geführt. Doch dann hatte er dieses Geständnis Anfang Juli widerrufen. Zwei seiner mutmaßliche Tathelfer sind ebenfalls inhaftiert worden.

Einer der beiden, der als Neonazi bekannte Kasseler Markus H. soll Stephan E. die Tatwaffe vermittelt haben. Über ihn äußerte Stephan E. laut Panorama: "Das war ein entscheidendes Verhängnis. Er brachte die Waffen ins Spiel, er verknüpfte sie ständig mit politischen Themen. Markus hat sein Umfeld immer aufgestachelt."

In der Pressemitteilung von Panorama wird Anwalt Frank Hannig zitiert: Man werde kaum davon ausgehen können, dass sein Mandant gar nichts mit der Tat zu tun habe, sagte Hannig im Interview. "Das heißt, die Erwartung, er würde jetzt plötzlich sagen, er war überhaupt nirgendwo dabei, dürfte unrealistisch sein." Der Anwalt scheint seinen Aussagen zufolge davon auszugehen, dass neben Stephan E. noch ein zweiter Mann am Tatort gewesen sei.

Als Tatmotiv für seine Abneigung gegen Walter Lübcke bestätigt Stephan E. Berichte, nach denen er 2015 bei einer Veranstaltung mit Lübcke in Lohfelden bei Kassel anwesend war, bei der der Regierungspräsident sich kritisch über Gegner einer geplanten Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge geäußert hatte. Darüber sei er empört gewesen. "Ich konnte es nicht fassen, dass ein Politiker weiten Teilen der Bevölkerung nahelegt, das Land zu verlassen, weil sie anderer Meinung sind zu dieser Thematik", äußerte E. +++

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