Dr. Katja Leikert bei Umicore

Brennstoffzellen-Technologie braucht bessere Infrastruktur

v.l.n.r.: Dr. Ralf Zuber, York Alexander Tetzlaff, Dr. Katja Leikert, Dr. Bernhard Fuchs, Sascha Toelle. - Foto: privat


Montag, 14.10.2024

HANAU - Vergangene Woche besuchte Dr. Katja Leikert, CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Hanau, auf Einladung der Fachvereinigung Edelmetalle (FVEM) und der Umicore AG & Co. KG den größten deutschen Standort des Unternehmens in Hanau-Wolfgang. Gemeinsam mit Vertretern des Unternehmens, darunter Vorstand Dr. Bernhard Fuchs, und dem FVEM-Geschäftsführer York Tetzlaff, diskutierte sie aktuelle Herausforderungen und Chancen im Bereich der Brennstoffzellentechnologie und des Recyclings von Edelmetallen.

Umicore ist mit fast 1000 Mitarbeitern am Standort Hanau ein weltweit führendes Unternehmen der Edelmetallindustrie. Umicores Geschäftskonzept basiert auf dem Komplettangebot des geschlossenen Materialkreislaufs bei dem Umicore Hightechprodukte aus Edelmetallen herstellt und am Ende des Lebenszyklus ebenfalls recycelt. Der Besuch zeigte die enorme Bedeutung von grünem Wasserstoff und Brennstoffzellen für die künftige Dekarbonisierung, insbesondere des Schwerlastverkehrs. „Besonders bei LKWs sind Brennstoffzellen eine vielversprechende Alternative, um den CO2-Ausstoß zu verringern“, erklärte Dr. Fuchs.

Ein zentrales Thema des Gesprächs war das „Henne-Ei-Dilemma“: Die Brennstoffzellentechnologie könne ihr volles Potenzial erst dann entfalten, wenn eine gut ausgebaute Wasserstoffinfrastruktur vorhanden sei. „Ohne eine verlässliche Infrastruktur für Wasserstoff wird es schwierig, die Technologie im großen Stil in den Markt zu bringen“, betonte Dr. Leikert. „Wir brauchen hier in Deutschland dringend den Ausbau der Infrastruktur und gezielte Förderung, um Innovationen wie die Brennstoffzelle voranzubringen und eine Abwanderung von Know-how nach China zu verhindern. „Seit dreißig Jahren wird an der Brennstoffzelle in Hanau geforscht und hier wird auch produziert. Die Abwanderung der Photovoltaikindustrie muss uns eine Mahnung sein!“

Auch die nachhaltige Rohstoffsicherung und der Edelmetallkreislauf wurden diskutiert. „Ressourcenschonendes Recycling war schon immer die DNA der Edelmetallwirtschaft und ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil“, so FVEM-Geschäftsführer Tetzlaff. „Und bei dem Thema Dekarbonisierung haben sich – wie der Vorreiter Umicore – viele Mitgliedsunternehmen der Fachvereinigung Edelmetalle messbare Ziele gesetzt, um ihren CO2-Fußabdruck hin zu Net Zero zu reduzieren“, betonte Tetzlaff.

„Wir arbeiten stetig an der nächsten Generation von Brennstoffzellenkatalysatoren, um die Effizienz zu steigern und die Edelmetallausnutzung zu verbessern“, erklärte Sascha Toelle, Global Commercial Manager Fuel Cell & Stationary Catalysts bei Umicore. Recyceltes Edelmetall, wie Platin und Iridium, spiele dabei eine zentrale Rolle, da dadurch weniger Metalle in Minen abgebaut werden müssten, die Versorgungssicherheit erhöht werden könne und sich die Ökobilanz der Produkte verbessere.

Dr. Leikert unterstrich zum Abschluss die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Politik und Industrie: „Unternehmen wie Umicore sind entscheidend, um unsere Klimaziele zu erreichen. Aber es liegt auch an der Politik, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Technologien wie die Brennstoffzelle ihren Beitrag zur Dekarbonisierung leisten können.“

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