Medienzentrum des Main-Kinzig-Kreises unter neuer Leitung

MAIN-KINZIG-KREIS -  Es ist viel los im Medienzentrum des Main-Kinzig-Kreises an diesem Freitag. Auf dem Boden im Foyer sitzen drei kleine Schülergruppen und arbeiten konzentriert mit Tablets. Im Makerspace des Medienzentrums haben sich ebenfalls Grüppchen gebildet. Mit Playmobil-Meerjungfrauen und Delfin, mit Ponyhof, Pferdetransporter, Koppel und Haus im Spielzeugformat erstellen die Siebtklässlerinnen und Siebtklässler Stop-Motion-Videos. Das ist eine Filmtechnik, die Objekten Leben einhaucht, indem einzelne Bilder von ihnen aufgenommen und anschließend aneinandergereiht werden.

Begleitet werden die Schülerinnen und Schüler an diesem Tag von Daniel Daub, der gemeinsam mit Kathrin Noll seit Anfang September das Medienzentrum leitet. Beide arbeiten weiterhin als Lehrkräfte am Grimmelshausen Gymnasium in Gelnhausen, er als Lehrer für Deutsch und Kunst, sie als Lehrerin für Sport und Französisch. Die beiden teilen sich die Leitung und betonen, dass sie anstehende Entscheidungen gemeinsam treffen. „Uns war es wichtig, die Stelle zu teilen. Wir wollten beide weiterhin als Lehrerin beziehungsweise als Lehrer arbeiten, um den Blick in die Schule und auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler zu behalten“, erläutert Daniel Daub.

Das neue Leitungsteam möchte die Mediennutzung in den Schulen im Kreis weiterentwickeln und die Schülerinnen und Schüler fit machen für die Herausforderungen der digitalen Gesellschaft. Deshalb planen sie nach und nach die Gesamtkonferenzen in allen Schulen zu besuchen und das Medienzentrum und seine umfangreiche Ausstattung vorzustellen. Online-Medien, auf die Lehrkräfte zugreifen können, gehören dazu. Der Edupool, aus dem Lehrkräfte direkt per Stream Inhalte in den Unterricht integrieren können, bereichert nach Einschätzung der beiden Leitungspersonen die digitale Unterrichtsgestaltung in den Schulen des Kreises nachhaltig, unterstreicht Daniel Daub.

Nach ihren Zielen gefragt, antwortet Kathrin Noll: „Wir wollen das Medienzentrum mit Leben füllen, Lerngruppen und Lehrkräfte ins Haus holen, Medienkompetenz fördern, aber auch die Nutzung von digitalen Medien in den Schulen voranbringen.“ Die Bilanz des Zentrums unter neuer Leitung kann sich sehen lassen: Innerhalb von drei Wochen hatten die beiden vier Lerngruppen aus verschiedenen Schulen zu Gast. Gleich zweimal nutzte eine dritte Klasse der nahe gelegenen Philipp-Reis-Schule die Angebote des Medienzentrums. Im Rahmen einer AG wird die Klasse in Zukunft regelmäßig wiederkommen. Die Schülerinnen und Schüler Klasse der Georg-Büchner-Schule, die sich gerade in der Berufsorientierungsphase befinden, informierte sich mit der Hilfe von VR-Brillen über verschiedene Berufsbilder. „Die Lehrkräfte waren immer sehr gut vorbereitet, so dass Schülerinnen und Schüler mit ihrem Unterricht im Medienzentrum sehr zufrieden waren“, berichtet Daniel Daub.

Medienbildung, Kinder und Jugendschutz: Das sind die Themen, die Daniel Daub vorantreiben will: „Medienkompetenz ist nicht nur IT, sondern das umfasst, wie jemand Passwörter anlegt, mit Spam und Phishing umgeht, Fake News erkennt, sich in den Sozialen Medien bewegt oder mit persönlichen Daten umgeht.“

Kathrin Noll und ihr Leitungskollege begreifen sich als Ansprechpersonen für Schülerinnen und Schüler, für die Lehrkräfte, aber auch für Schulelternbeiräte. „Wenn in den Schulen zum Beispiel über Handynutzung oder Handyverbote diskutiert wird, kann sich der Schulelternbeirat bei uns im Medienzentrum informieren. Wir beraten auch über Jugendschutz und andere Themen“, erläutert sie. Für die Lehrerinnen und Lehrer stehen verschiedene spannende Fortbildungsangebote bereit. Dreh- und Angelpunkt ist der Einsatz von Medien und Medientechnik im Unterricht. Im Kurs „Gamification – Grammatikunterricht einmal anders“, werden Lehrkräfte zum Beispiel mit „Gamification“ vertraut gemacht. Das sind Spielprinzipien, die sich in den Unterricht einbauen lassen, um ihn auch bei schwierigen oder trocknen Themen interessant und lebendig zu gestalten. In diesem Fall fahnden Schülerinnen und Schüler interaktiv nach Gangstern und lernen dabei auf spielerische Weise adverbiale Bestimmungen und Satzglieder.

Das Zentrum sei ideal, um in die digitale Welt einzutauchen, bekräftigt Kathrin Noll. Es verfüge über kostenfreie Ressourcen: Equipment, Betreuerinnen und Betreuer sowie umfassendes Know-how. Werde das Unterrichtsfach „Digitale Welt“, das bislang in Hessen im dritten Jahr an Pilotschulen erprobt wird, an allen Schulen verpflichtend eingeführt, würden Themen wie Robotik, Programmieren und anderes in den Fokus rücken. Spätestens dann werde das Medienzentrum noch einmal signifikant an Bedeutung gewinnen.

Das Medienzentrum des Main-Kinzig-Kreises befindet sich in der Frankfurter Straße 7 (beim Grimmelshausen Gymnasium) in Gelnhausen. Weitere Informationen sind auf der Seite www.mkk.de mit dem Stichwort „Medienzentrum MKK“ zu finden. Auskünfte erteilen Kathrin Noll und Daniel Daub unter der Telefonnummer: 06051 85 133 60 und [email protected]. (red)